NDR Info Nachrichten vom 10.05.2020:

Fleischindustrie weist Kritik zurück

Berlin: Nach der Häufung von Corona-Infektionen in Schlachtbetrieben wehrt sich die Fleischindustrie gegen Kritik. Die Hauptgeschäftsführerin des Verbands der Deutschen Fleischwirtschaft, Harstick, sagte der "Süddeutschen Zeitung", nicht die Arbeitsbedingungen seien in erster Linie Schuld an den Corona-Ausbrüchen. Als kritische Infrastruktur habe man die Produktion nicht wie die Autoindustrie einfach stoppen können. Man habe weiter gearbeitet, um die Versorgung sicherzustellen, so Harstick. So könne es zu Ansteckungen kommen. Zugleich warnte sie vor härteren Auflagen. Das könne dazu führen, dass viele Betriebe nicht mehr wettbewerbsfähig sind. Die Schließung von Betrieben könne wiederum zu Problemen bei der Versorgung führen, sagte Harstick weiter.| 10.05.2020 20:30 Uhr

Corona-Ansteckungsrate bleibt höher als 1

Berlin: Die Corona-Reproduktionsrate ist den zweiten Tag in Folge über dem Wert von 1 geblieben. Das Robert-Koch-Institut teilt in seinem aktuellen Lagebericht vom Abend mit, die Ansteckungsrate werde aktuell auf 1,13 geschätzt. Gestern lag sie bei 1,1. Dies bedeutet, dass jeder Infizierte statistisch gesehen mehr als eine weitere Person ansteckt. Nach Angaben des Instituts ist die Schätzung aber mit Unsicherheiten verbunden. Die Wissenschaftler könnten noch nicht bewerten, ob sich der Trend der letzten Wochen mit sinkenden Neuinfektionen fortsetzt oder ob die Zahl wieder ansteigt.| 10.05.2020 20:30 Uhr

Lambrecht verteidigt Einschränkung von Grundrechten

Berlin: Bundesjustizministerin Lambrecht hat die Einschränkungen von Grundrechten zur Bekämpfung des Coronavirus verteidigt. Die SPD-Politikerin sagte in der ARD, es gehe nicht darum, den Menschen Freiheiten zu nehmen, sondern Gesundheit und Leben zu schützen. Angesichts wachsender Proteste gegen die staatlichen Auflagen plädierte sie dafür, die Notwendigkeit der Einschränkungen besser zu begründen. Was bei der Eindämmmung des Virus erreicht worden sei, dürfe nicht leichtfertig verspielt werden, so Lambrecht. In mehreren Städten waren am Wochenende Menschen auf die Straße gegangen, um gegen Auflagen aufgrund der Corona-Krise zu demonstrieren.| 10.05.2020 20:30 Uhr

Steinmeier dankt Kirchen in der Corona-Krise

Berlin: Bundespräsident Steinmeier hat die Rolle von Kirchen und Religionsgemeinschaften in der Corona-Epidemie gewürdigt. Steinmeier sagte nach dem Besuch eines Gottesdienstes in Berlin, die Kirchen hätten sich verantwortungsvoll und umsichtig verhalten. Sie hätten Einschränkungen des religiösen Lebens in Kauf genommen. Und sie seien neue Wege in der Seelsorge gegangen, um auch in einer krisenhaften Zeit für Gläubige da zu sein. In vielen Teilen Deutschlands konnten Christen heute zum ersten Mal seit März einen öffentlichen Sonntagsgottesdienst besuchen. Auch im Norden machten Menschen von dieser Möglichkeit Gebrauch, etwa im Braunschweiger Dom, im Hamburger Michel und in der Rostocker Marienkirche. Allerdings galten überall strenge Auflagen wie das Abstandsgebot. Außerdem verzichteten Gemeinden auf den gemeinsamen Gesang.| 10.05.2020 20:30 Uhr

AfD kritisiert Haltung Brüssels zum EZB-Urteil

Berlin: Die AfD hat Überlegungen in der EU-Kommission kritisiert, gegen Deutschland ein Vertragsverletzungsverfahren einzuleiten. Dabei geht es um das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zu den Anleihekäufen der Europäischen Zentralbank. Der AfD-Vorsitzende Meuthen warf Kommissionschefin von der Leyen vor, das deutsche Grundgesetz nicht zu respektieren. Sie stelle sich offen gegen das Bundesverfassungsgericht. Die Karlsruher Richter hatten der EZB vorgeworfen, beim Kauf von Staatsanleihen mögliche negative Folgen nicht ausreichend geprüft zu haben. Damit stellte sich das Bundesverfassungsgericht auch gegen den Europäischen Gerichtshof. Aus einem Brief von der Leyens an den Grünen-Politiker Giegold geht hervor, dass sie deshalb ein Vertragsverletzungsverfahren erwägt. Kommissionsvize Jourova sagte, das letzte Wort zu europäischem Recht werde immer in Luxemburg gesprochen, also dem Sitz des EuGH.| 10.05.2020 20:30 Uhr

Die Wettervorhersage

Bewölkt und gebietsweise Schauer oder Gewitter. Maximal 9 Grad auf Sylt bis 23 Grad in Neubrandenburg. An der Nordsee stürmische Böen, vereinzelt Sturmböen. Nachts weitere Schauer und einzelne Gewitter, an der Nordsee teils trocken. Tiefstwerte 8 bis 2 Grad. Morgen zunächst viele Wolken und örtlich Regen, später zunehmend Sonnig. Höchstwerte 7 bis 12 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Dienstag Sonne und Wolken im Wechsel, einzelne Schauer bei 9 bis 12 Grad. Am Mittwoch heiter bis wolkig, einige Schauer möglich bei 9 bis 12 Grad.| 10.05.2020 20:30 Uhr