NDR Info Nachrichten vom 10.05.2020:

Hamburg: Der Fraktionsvorsitzende der Linken, Bartsch, hat die Vorgehensweise bei den Lockerungen der Corona-Maßnahmen kritisiert. Bartsch sagte auf NDR Info, er halte eine dezentrale Regelung für problematisch, weil dadurch in den letzten Wochen ein Flickenteppich entstanden sei. Kanzlerin Merkel habe unter dem großen Druck die Handlungsfähigkeit verloren, die Länder machten, was sie wollten. Bartsch kritisierte außerdem die seiner Meinung nach ungleiche Behandlung der Wirtschaft. Man habe Milliardenbeträge zu Rettung von Unternehmen aufgewandt - das sei richtig gewesen -, aber dann gebe es Kleckerbeträge gerade bei Kitas und Schulen. Da sei etwas schief, so Bartsch.| 10.05.2020 11:30 Uhr

Seoul: In Südkorea steigt die Zahl der Corona-Neuansteckungen. Nach Angaben der Gesundheitsbehörden wurden 34 neue Fälle registriert. Das ist der höchste Zuwachs seit vier Wochen. Sorgen bereiten demnach vor allem Neuansteckungen in der Hauptstadt Seoul. Dort hatte ein Infizierter mehrere Bars besucht. Die Behörden gehen von insgesamt 7.200 möglichen Kontaktpersonen aus. Der Bürgermeister der Hauptstadt ordnete daraufhin an, alle Clubs zu schließen. In Deutschland ist die Corona-Reproduktionsrate laut dem Robert-Koch-Institut wieder auf 1,1 angestiegen. Aktuell verzeichnet die Behörde 667 Neuansteckungen. Die Zahl der Toten mit einer Corona-Infektion stieg demnach um 13. Bundesweit gibt es laut RKI 169.218 Corona-Fälle. Etwa 144.400 Menschen sind nach Schätzungen inzwischen genesen.| 10.05.2020 11:30 Uhr

Schwerin: Der Verfassungsschutz in Mecklenburg-Vorpommern sorgt sich um Verschwörungstheorien, die durch die Corona-Krise im Internet auftauchen. Laut Innenministerium versuchen Rechtsextremisten, die Pandemie gezielt für sich auszunutzen. Sie kritisierten etwa die Bundesregierung in hetzerischer Art und verbreiteten zum Teil antisemitische Verschwörungstheorien. Außerdem würden Migranten als Überträger des Virus stigmatisiert. Sogenannte Reichsbürger und Selbstverwalter stellten die Pandemie zudem als eine gesteuerte Aktion durch globale Eliten und Großkonzerne dar. Die rechtsextremistische Szene glaube, dass die so verbreiteten Positionen bei einer verunsicherten Bevölkerung auf Zustimmung stießen, so eine Verfassungsschutz-Sprecherin. Szenemitglieder beteiligen sich demnach auch an Protesten gegen Maßnahmen zur Eindämmung des Virus.| 10.05.2020 11:30 Uhr

Kiel: Gläubige im Norden können ihren Sonntagsgottesdienst heute erstmals seit Wochen wieder in den Kirchen feiern. Es gelten allerdings strenge Auflagen. So müssen alle Besucher wegen der Corona-Pandemie einen Mundschutz tragen. Die Gemeinde darf keine Lieder singen. Außerdem müssen die Gläubigen in Schleswig-Holstein in den Kirchenbänken großen Abstand voneinander halten. Voraussichtlich vom 18. Mai an will das Land dann die Abstandsregeln etwas lockern. In Hamburg sind Gottesdienste und religiöse Veranstaltungen bereits seit Mittwoch wieder erlaubt. Nach Inkrafttreten weitreichender Lockerungen in der Corona-Krise verzeichneten die Küstenorte in Schleswig-Holstein gestern erstmals wieder deutlich mehr Besucher. Es war das erste Wochenende seit Mitte März, an dem alle Zweitwohnungsbesitzer und Dauercamper wieder zurück in ihre Behausungen durften.| 10.05.2020 11:30 Uhr

Berlin: Das Bundesverfassungsgericht erhält im Streit über das Urteil zur Europäischen Zentralbank Unterstützung aus Polen. Regierungschef Morawiecki schrieb in einem Gastbeitrag in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung", bei der Karlsruher Entscheidung handele es sich um eines der wichtigsten Urteile in der Geschichte der Europäischen Union. Vielleicht sei zum ersten Mal in dieser Klarheit gesagt worden: Die Verträge würden von den Mitgliedstaaten geschaffen, und sie bestimmten, wo für die Organe der EU die Kompetenzgrenzen lägen. Das Bundesverfassungsgericht hatte in einem Urteil die milliardenschweren Staatsanleihenkäufe der EZB beanstandet und sich damit erstmals gegen ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs gestellt. EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen prüft daher nach eigenen Angaben ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland.| 10.05.2020 11:30 Uhr

Das Wetter: Heute nach meist freundlichem Beginn wechselnd bewölkt mit einigen Schauern, vereinzelt auch kurze Gewitter. Höchstwerte 12 Grad auf Sylt bis 25 Grad in Neustrelitz. Morgen oft viele Wolken und gebietsweise Regen oder Schauer, im Verlauf von den Küsten her freundlicher. Temperaturen nur noch 7 bis 12 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Dienstag wechselnd bewölkt, dazu einzelne Schauer bei 9 bis 12 Grad. Am Mittwoch heiter bis wolkig, örtlich Schauer, ebenfalls 9 bis 12 Grad| 10.05.2020 11:30 Uhr