NDR Info Nachrichten vom 06.05.2020:

Corona-Beschränkungen werden gelockert

Berlin: In ganz Deutschland werden die Corona-Beschränkungen gelockert. Darauf haben sich Bundeskanzlerin Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder verständigt. Die Einigungen sehen vor, dass alle Geschäfte wieder öffnen dürfen. Das ist unabhängig von deren Größe. Schülerinnen und Schüler sollen unter Auflagen noch vor dem Sommer in den Unterricht zurückkehren. Die Notbetreuung in Kindertagesstätten soll zudem ausgeweitet werden. Die Umsetzung müssen die Länder verantworten. Kanzlerin Merkel wies darauf hin, dass im Falle regional steigender Neuinfektionszahlen aber wieder strengere Regeln greifen werden. Die Kontaktbeschränkungen wurden grundsätzlich bis 5. Juni verlängert. Allerdings dürfen sich nun auch bundesweit mehrere Personen aus zwei Haushalten treffen.| 06.05.2020 20:30 Uhr

Norden reagiert auf Bund-Länder-Beschlüsse

Hannover: Im Falle einer erneuten Infektionswelle will Niedersachsen frühzeitig reagieren. Ministerpräsident Weil sagte, er wolle nicht erst abwarten, bis die vereinbarte Grenze von 50 Corona-Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner erreicht sei. Niedersachsen werde früher handeln. Einzelheiten dazu nannte der SPD-Politiker nicht. In Schleswig-Holstein will Regierungschef Günther morgen über weitere Lockerungen informieren. Bis dahin werde in Kiel noch weiter beraten, so Günther. Konkret soll es dabei um Lockerungen für Schulen, Kitas und den Sport gehen. Die Kapazitäten für Corona-Tests will das Land weiter systematisch weiter ausbauen.| 06.05.2020 20:30 Uhr

WHO: Lockerungen nur ganz vorsichtig

Genf: Die Weltgesundheitsorganisation hat die Regierungen gemahnt, ihre Corona-Beschränkungen nur extrem vorsichtig zu lockern. WHO-Generaldirektor Tedros erklärte, die politisch Verantwortlichen sollten Lockerungen nur dann zustimmen, wenn die bestätigten Infektionen zurückgingen und stabile Schutzvorkehrungen gegen neue Virus-Wellen getroffen worden seien. Außerdem sollte es ein funktionsfähiges und weitreichendes Kontroll- und Überwachungssystem zur Entdeckung neuer Fälle geben. Senioreneinrichtungen, Pflegeheime und Schulen müssten laut WHO mit besonderen Schutz- und Hygienevorkehrungen ausgestattet werden. Auch sollten die Staaten das Risiko eines Einschleppens des Erregers von außen so klein wie möglich halten, so die WHO.| 06.05.2020 20:30 Uhr

Berlin: Demonstration aufgelöst, ARD-Team angegriffen

Berlin: Vor dem Reichstagsgebäude hat die Polizei eine nicht genehmigte Demonstration aufgelöst. Etwa 400 Menschen hatten sich versammelt, um gegen die derzeit gültigen Corona-Beschränkungen zu protestieren. In der Hauptstadt sind wegen der Pandemie nur Demonstrationen mit maximal 50 Personen erlaubt. Mehrere Menschen wurden in Gewahrsam genommen. Es gab eine Festnahme. Am Rande der Demonstration wurde auch ein Kamerateam der ARD attackiert. Wie schwer dieser Angriff ausgefallen ist, ist laut Polizei noch unklar. Die Rede ist von leicht verletzten Personen. Erst am 1. Mai war in Berlin ein Kamerateam der ZDF-Satiresendung "Heute Show" angegriffen worden.| 06.05.2020 20:30 Uhr

EU-Beitritt für Westbalkan bleibt vage

Zagreb: Die Europäische Union macht den Westbalkanländern weiter nur vage Hoffnungen auf eine Aufnahme. Bei einer Videokonferenz der Staats- und Regierungschefs bestätigte die EU zwar ihre Unterstützung für die europäische Perspektive für Serbien, Montenegro, Albanien, Nordmazedonien, das Kosovo und Bosnien-Herzegowina. Einen Zeithorizont für eine mögliche EU-Erweiterung fehlte allerdings in der Abschlusserklärung des Gipfels. Die EU sagte den Westbalkan-Staaten aber umfassende Hilfe bei der Bewältigung der Folgen der Corona-Krise zu. Nach einem ersten Hilfspaket von 3,3 Milliarden wurde weitere Unterstützung in Aussicht gestellt.| 06.05.2020 20:30 Uhr

Meldestelle: Mehr Antisemitismus sichtbar

Berlin: Durch die Corona-Krise erhalten antisemitische Verschwörungstheorien und Stereotype offenbar zunehmend Auftrieb. Nach Einschätzung der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus wurden in den vergangenen Wochen Vorurteile und Anfeindungen nicht mehr nur im Internet verbreitet. Sie würden auch sichtbar in der Öffentlichkeit gezeigt, etwa bei Protesten gegen Corona-Einschränkungen. RIAS erfasste im vergangenen Jahr in Berlin, Brandenburg, Bayern und Schleswig-Holstein mehr als 1.250 antisemitische Vorfälle. In den anderen Bundesländern sind die Meldestellen erst seit Kurzem aktiv.| 06.05.2020 20:30 Uhr

Wettervorhersage

Nachts Durchzug aufgelockerter, teils auch dichter Wolkenfelder. In der Südwesthälfte Niedersachsens örtlich ein paar Nebelfelder, dabei meist trocken. Tiefstwerte 8 Grad in Itzehoe bis 1 Grad im Weserbergland. Morgen anfangs teils wolkig, im Tagesverlauf wieder sonnig und trocken, Höchstwerte 12 bis 21 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Freitag und Sonnabend heiter bis wolkig und meistens trocken bei 12 bis 23 Grad.| 06.05.2020 20:30 Uhr