NDR Info Nachrichten vom 03.05.2020:

Corona-Virus: Druck auf China wächst

Berlin: In der Diskussion um den Ursprung des Corona-Virus wächst der Druck auf China weiter. Bundesaußenminister Maas sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe, es sei im Interesse der Weltgemeinschaft, dass die genaue Herkunft ermittelt werde. China könne jetzt unter Beweis stellen, wie transparent es mit dem Virus tatsächlich umgehen wolle, so der SPD-Politiker. In einem Papier der Geheimdienstallianz der USA, Australiens, Kanadas, Neuseelands und Großbritanniens wird China scharf für den Umgang mit der Corona-Krise kritisiert. Das berichtet die australische Zeitung "Saturday Telegraph". Demnach wird den chinesischen Behörden in dem Dokument unter anderem Vertuschung vorgeworfen. Zuletzt hatte vor allem US-Präsident Trump immer wieder Spekulationen befeuert, nach denen das Virus aus einem Labor in der chinesischen Stadt Wuhan stammt. China bestreitet die Vorwürfe.| 03.05.2020 17:30 Uhr

Müller für Abkehr von bisherigem Kapitalismus

Berlin: Bundesentwicklungsminister Müller sieht in der Corona-Krise eine Chance für ein Umdenken in Gesellschaft und Wirtschaft. Der "Rheinischen Post" sagte der CSU-Politiker, der - so wörtlich - "Immer-Weiter-Schneller-Mehr-Kapitalismus" der letzten 30 Jahre müsse aufhören. Die Corona-Krise sei ein Weckruf für die Menschheit, mit Natur und Umwelt anders umzugehen. Ein Auslöser der Pandemie liege auch in der Ausbeutung der Natur, beispielsweise in der Abholzung der Regenwälder. Müller nahm vor allem den Ressourcenverbrauch der Deutschen in den Blick. Er mahnte, würden alle Menschen so leben wie die Bundesbürger, bräuchten wir zwei Planeten. Momentan lebe man vor allem auf Kosten der armen Länder und kommenden Generationen.| 03.05.2020 17:30 Uhr

Warnungen zum Tag der Pressefreiheit

Berlin: Journalistenorganisationen haben zum heutigen internationalen Tag der Pressefreiheit vor Einschränkungen unabhängiger Medien in der Coronakrise gewarnt. Der Bundesvorsitzende des Deutschen Journalistenverbands, Überall, erklärte, in verschiedenen Ländern werde kritische Berichterstattung über Corona geschliffen. Reporter würden mit Arbeitsverboten belegt oder sogar ins Gefängnis gesteckt. Die Pandemie werde missbraucht, um Medienschaffende zu unterdrücken, verfolgen und zu bedrängen, beklagte die Organisation "Reporter ohne Grenzen". Auch Vertreter der EU sowie der Regierungen von Deutschland, Frankreich, Großbritannien und der Niederlande betonten den Wert unabhängigen Journalismus in Krisenzeiten als Voraussetzung für eine funktionierende Demokratie.| 03.05.2020 17:30 Uhr

Mehr Senioren von Armut bedroht

Berlin: Immer mehr Senioren in Deutschland sind offenbar von Armut bedroht. Wie das "Redaktionsnetzwerk Deutschland" berichtet, ist etwa jeder fünfte Ältere davon betroffen. Im Jahr 2006 seien 12,5 Prozent aller über 65-Jährigen von Armut bedroht gewesen. 2018 sei die Zahl auf mehr als 18 Prozent gestiegen. Die Zeitungen berufen sich auf Daten des Europäischen Statistikamtes Eurostat, die die Linken-Bundestagsabgeordnete Zimmermann angefragt hatte. Sie forderte dem Bericht zufolge einen Pandemie-Zuschlag für alle Renter, die Grundsicherung beziehen, da die Tafeln aktuell ihr Angebot eingeschränkt haben. Als armutsgefährdet gelten Menschen, die weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens der Bevölkerung zur Verfügung haben.| 03.05.2020 17:30 Uhr

75 Jahre Befreiung des KZ Neuengamme

Hamburg: Zum 75. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Neuengamme hat das Gedenken größtenteils im Internet stattgefunden. Wegen der Corona-Pandemie waren nur Hamburgs Erster Bürgermeister Tschentscher sowie Bürgerschaftspräsidentin Veit und Kultursenator Brosda an dem Mahnmal. Die Gedenkstätte hatte zuvor kurze Videobotschaften von Überlebenden und Angehörigen auf ihrer Homepage hochgeladen. Ursprünglich war eine Feierstunde mit mehreren hundert Gästen geplant gewesen, darunter auch mehrere ehemalige Häftlinge. Die Feier soll im nächsten Jahr nachgeholt werden. Im Konzentrationslager Neuengamme und seinen Außenlagern kamen zwischen 1937 und 1945 mindestens knapp 43.000 Menschen ums Leben.| 03.05.2020 17:30 Uhr

Wettervorhersage

Teils locker oder gering, teils stark bewölkt, im Nordosten vereinzelt Schauer, in Niedersachsen stellenweise Regen. Höchstwerte 10 bis 15 Grad. In der Nacht an den Küsten oft locker, sonst wechselnd bis stark bewölkt, in Niedersachsen vor allem im Süden zeitweise Regen. Tiefstwerte 7 bis 2 Grad, im schleswig-holsteinischen Binnenland Bodenfrost möglich. Morgen an den Küsten viel Sonne, im Binnenland einige lockere Wolken, überwiegend trocken. Höchstwerte 10 bis 15 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Dienstag von Rügen bis nach Ostfriesland sonnig, sonst gelegentlich wolkig, örtlich leichte Schauer möglich, 10 bis 15 Grad.| 03.05.2020 17:30 Uhr