NDR Info Nachrichten vom 24.04.2020:

Berlin: Das Robert-Koch-Institut hat sich dagegen ausgesprochen, die Auflagen in der Corona-Krise rasch weiter zu lockern. Vize-Präsident Schaade sagte, die Zahl der täglichen Neuinfektionen müsse auf wenige Hundert pro Tag sinken. Auch mit Blick auf die Leistungsfähigkeit der Gesundheitsämter solle erst dann über weitere Schritte nachgedacht werden. Derzeit werden täglich noch etwa 2.000 neue Infektionen gemeldet. Schaade sagte, in besonders stark betroffenen Staaten wie Italien und Spanien habe es einen deutlichen Anstieg der sogenannten Übersterblichkeit gegeben. Das heißt, dass mehr Menschen sterben als statistisch zu erwarten wäre. Laut Schaade liegen die Werte dort auch höher als bei schweren Grippewellen. Für Deutschland gibt es demnach nur Daten aus Hessen und Berlin, hier sehe man keinen Anstieg der Übersterblichkeit.| 24.04.2020 15:45 Uhr

Berlin: Die Liberalen verschärfen ihre Kritik am Krisenmanagement der Bundesregierung in der Corona-Epidemie. Parteichef Lindner nannte es bedauerlich, dass Kanzlerin Merkel erst am 6. Mai mit den Ländern über weitere Lockerungen reden wolle. Die Begründung, erst dann zeigten sich die Auswirkungen der jetzt erfolgten Geschäftsöffnungen, sei wenig überzeugend. Die Reproduktionsrate und die Zahl der Infizierten könnten nicht die einzigen Kriterien sein; vielmehr müsse man auch die Kapazität des Gesundheitswesens und die Zahl der Tests berücksichtigen. Ähnlich äußerte sich FDP-Vize Kubicki im "Donau-Kurier". Die massiven Grundrechtseinschränkungen seien damit begründet worden, dass das Gesundheitssystem nicht überfordert werden dürfe. Diese Gefahr bestehe derzeit nicht.| 24.04.2020 15:45 Uhr

Hamburg: Die CDU in der Hansestadt fordert, die Spielplätze wieder zu öffnen. In einer Mitteilung der Bürgerschaftsfraktion heißt es, Familien bräuchten dringend Entlastungsmöglichkeiten. Die Kinder könnten in begrenzter Zahl und eventuell auch mit Masken ausgestattet auf Spielplätzen betreut werden. Dies könnten Kita-Erzieher übernehmen oder auch Privatleute, die nicht zur Corona-Risikogruppe gehören. Auch der Sozialverband VdK dringt auf die Öffnung von Spielplätzen und Kindergärten. Verbandspräsidentin Bentele sagte, Kinder hätten das Recht auf soziale Kontakte und Bildung.| 24.04.2020 15:45 Uhr

Hamburg: Die Fridays-for-Future-Bewegung hat zum heutigen globalen Klimastreik bundesweit Protestaktionen veranstaltet. Vor dem Hamburger Rathaus legten die Aktivisten hunderte Schilder und Plakate in einem abgesperrten Bereich ab. Eine ähnliche Aktion gab es auf der Wiese vor dem Bundestag in Berlin. Im Internet wurden per Livestream Klimaproteste in anderen deutschen Städten übertragen. In Köln etwa sollten Banner aus den Fenstern gehängt werden, in Münster war eine Fahrrad-Demo geplant. Eine Sprecherin von Fridays for Future sagte, der Regierung müsse klargemacht werden, dass die Klima-Krise nicht in Vergessenheit geraten dürfe.| 24.04.2020 15:45 Uhr

Paris: Frankreichs Präsident Macron hat Schleswig-Holstein für die Aufnahme und Behandlung von Corona-Patienten aus seinem Land gedankt. In einem Brief an Ministerpräsident Günther heißt es, die Erkrankten hätten die bestmögliche medizinische Versorgung erfahren. Schleswig-Holstein habe beispielloses Engagement gezeigt und Frankreich in einer schwierigen Lage beigestanden. Günther sprach von einer sehr schönen Geste und gab den Dank an die Ärzte und Pfleger im Universitätsklinikum weiter. Die Krankenhäuser Kiel und Lübeck hatten sechs beatmungspflichtige Patienten aus Frankreich aufgenommen und behandelt.| 24.04.2020 15:45 Uhr

Heute Nachmittag weiterhin viel Sonne, an der Nordsee teils dichte Wolken. Höchstwerte von 11 Grad auf Amrum bis 21 Grad in Wolfsburg. An den Küsten auffrischender West- bis Nordwestwind mit starken Böen.| 24.04.2020 15:45 Uhr