NDR Info Nachrichten vom 24.04.2020:

Berlin: Das Robert-Koch-Institut hat in der Corona-Epidemie vor Nachlässigkeit gewarnt. Vizepräsident Schaade sagte, Deutschland stehe gut da, man habe viel erreicht. Dies führe dazu, dass viele Menschen die verhängten Auflagen in Frage stellten. Die Kontaktsperren und Abstandsregeln müssten aber eingehalten werden. Auch von Schutzmasken in Teilen des öffentlichen Lebens verspreche sich das Robert-Koch-Institut einen gewissen Effekt. Über weitere Lockerungen sollte laut Schaade erst nachgedacht werden, wenn die täglichen Fallzahlen auf wenige Hundert gesunken seien. Die Gesundheitsbehörden haben dem Institut bislang gut 150.000 bestätigte Infektionen gemeldet. Im Vergleich zum Vortag ist das ein Anstieg um mehr als 2.300 Fälle. Etwa 5.300 Infizierte sind demnach gestorben.| 24.04.2020 14:45 Uhr

Frankfurt am Main: Geschlossene Kindergärten und Schulen in der Corona-Krise gefährden nach Ansicht der IG-Metall das Wiederanlaufen der Produktion. Die stellvertretende Gewerkschafts-Vorsitzende, Benner, sagte, viele Eltern stünden vor einer Zerreißprobe. Sie könnten nicht zurück an ihren Arbeitsplatz, weil sie nicht wüssten, wie sie die Betreuung ihrer Kinder sicherstellen sollen. Die IG Metall rief die Unternehmen dazu auf, flexible Arbeitszeitmodelle zu unterstützen und das Kurzarbeitergeld aufzustocken. Umfragen zufolge bleiben Kinder zunehmend sich selbst überlassen oder werden von den Großeltern betreut.| 24.04.2020 14:45 Uhr

Hamburg: Im Frühjahr sind offenbar deutlich mehr Menschen wegen Atemwegserkrankungen arbeitsunfähig geschrieben worden als üblich. Nach einer Analyse der Barmer Ersatzkasse waren in der letzten Märzwoche etwa 150.000 versicherte Arbeitnehmer krankgeschrieben. Im Vergleich zur Vorjahreswoche seien das mehr als doppelt so viele gewesen. Die Barmer teilte mit, sinnvollerweise blieben Menschen mit Atemwegserkrankungen jetzt eher zu Hause. Begünstigt werde der Effekt durch die vereinfachte telefonische Krankschreibung. Die Menschen seien offensichtlich vorsichtiger geworden, um ihre Kollegen nicht anzustecken.| 24.04.2020 14:45 Uhr

Paris: Frankreichs Präsident Macron hat Schleswig-Holstein für die Aufnahme und Behandlung von Corona-Patienten aus seinem Land gedankt. In einem Brief an Ministerpräsident Günther heißt es, die Erkrankten hätten die bestmögliche medizinische Versorgung erfahren. Schleswig-Holstein habe beispielloses Engagement gezeigt und Frankreich in einer schwierigen Lage beigestanden. Günther sprach von einer sehr schönen Geste und gab den Dank an die Ärzte und Pfleger im Universitätsklinikum weiter. Die Krankenhäuser Kiel und Lübeck hatten sechs beatmungspflichtige Patienten aus Frankreich aufgenommen und behandelt.| 24.04.2020 14:45 Uhr

Berlin: Bundespräsident Steinmeier hat den verstorbenen CDU-Politiker Norbert Blüm als herausragende Persönlichkeit in der deutschen Geschichte gewürdigt. Steinmeier betonte in einem Beileidsschreiben, Blüm sei mit einer Leidenschaft Politiker und Mitgestalter unseres Gemeinwesens gewesen, wie man sie selten erlebt habe. Er nannte den früheren Bundesarbeitsminister einen unerschrockenen Anwalt der Bürgerinnen und Bürger und einen Mahner zur Bewahrung der Schöpfung. Auch Kanzlerin Merkel würdigte Blüm. Der Minister habe ihre eigene Arbeit in den 90er Jahren stark geprägt, hieß es in einer Erklärung. Norbert Blüm war im Alter von 84 Jahren gestorben. Er führte von 1982 bis 1998 das Arbeits- und Sozialministerium. Oft in Verbindung gebracht mit Blüm wird das Versprechen "Die Rente ist sicher".| 24.04.2020 14:45 Uhr

Heute Nachmittag weiterhin viel Sonne, an der Nordsee teils dichte Wolken. Höchstwerte von 11 Grad auf Amrum bis 21 Grad in Wolfsburg. An den Küsten auffrischender West- bis Nordwestwind mit starken Böen.| 24.04.2020 14:45 Uhr