NDR Info Nachrichten vom 23.04.2020:

Brüssel: Die 27 Mitgliedsstaaten der EU haben ein Kreditpaket zur Unterstützung von Kurzarbeitern, Unternehmen und verschuldeten Staaten in der Corona-Krise gebilligt. Es hat ein Volumen von bis zu 540 Milliarden Euro. Die EU-Finanzminister hatten die Maßnahmen vor zwei Wochen ausgehandelt. Die Staats- und Regierungschefs sind sich auch einig darüber, einen sogenannten Wiederaufbau-Fonds ins Leben zu rufen. Dieser soll die Wirtschaft nach der Krise ankurbeln. Fragen zur Finanzierung des Fonds wurden vertagt. Kanzlerin Merkel bekräftigte nach der Videokonferenz den Willen der Bundesregierung, Ländern wie Italien oder Spanien zu helfen. Deutschland sei bereit, höhere Beiträge in den EU-Haushalt einzuzahlen, so Merkel. Gemeinsame Schulden lehnte sie erneut ab.| 23.04.2020 23:00 Uhr

Berlin: Bundeskanzlerin Merkel hat im Bundestag eindringlich vor einem Rückschlag bei der Bekämpfung des Coronavirus gewarnt. In einer Regierungserklärung sagte Merkel, einige Bundesländer würden zu forsch bei der Lockerung von Schutzmaßnahmen vorgehen. Die Pandemie stehe noch am Anfang. Sie werde das Leben der Bürger noch lange beeinträchtigen. Die Kanzlerin erklärte, die Einschränkungen der Freiheitsrechte seien ihr sehr schwergefallen. Sie seien aber notwendig, um Menschen zu schützen. Vizekanzler Scholz versprach, man werde nach der Corona-Krise zur Normalität zurückkehren. Dem ZDF sagte der Finanzminister am Abend, das könne er garantieren.| 23.04.2020 23:00 Uhr

Kiel: Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern lockern ab Mai die Nutzungsverbote für Zweitwohnungen. Wie Schleswig-Holsteins Regierungschef Günther mitteilte, können Besitzer von Zweitwohnungen diese ab 4. Mai wieder nutzen. Günther schränkte aber ein, dies gelte nur, wenn die Zahl der Corona-Infektionen es erlaube. Nach den Worten von Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Schwesig dürfen Besitzer von Ferienwohnungen bereits vom 1. Mai an wieder ins Land. Das gelte auch für Dauercamper aus dem Bundesland.| 23.04.2020 23:00 Uhr

Stockholm: In Schweden sind inzwischen mehr als 2.000 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Wie die staatliche Gesundheitsbehörde mitteilte, wurden rund 16.700 Infektionen nachgewiesen. Damit ist die Todesrate deutlich höher als bei den Nachbarländern. Im Gegensatz zu vielen Staaten hat Schweden keine Ausgangsbeschränkungen verhängt. In Deutschland gibt es laut Johns Hopkins Universität etwa 151.000 Infektionsfälle. 5.350 Menschen sind nach einer Infektion gestorben, etwa 103.000 gelten als genesen.| 23.04.2020 23:00 Uhr

Hamburg: In der Hansestadt haben SPD und Grüne ihre Koalitionsverhandlungen begonnen. Laut Hamburgs Erstem Bürgermeister Tschentscher standen dabei die veränderten finanziellen Möglichkeiten im Mittelpunkt. Neben den Ausgaben für die Corona-Hilfen erwarten SPD und Grüne demnach auch höhere Belastungen in den Sozialsystemen und deutlich niedrigere Steuerschätzungen. Die inhaltlichen Programme müssten deshalb noch einmal geprüft werden. Tschentscher sagte, die Hauptthemen sollten aber Verkehrsinfrastruktur, der Klimaschutz und Bildung bleiben.| 23.04.2020 23:00 Uhr

Warschau: In Polens größtem Naturschutzgebiet wütet weiter ein Waldbrand. Wie die Feuerwehr mitteilte, stehen etwa 6.000 Hektar des Biebrza-Nationalparkes in Flammen. Das polnische Umweltministerium vermutet, Bauern könnten das Feuer gelegt haben, weil sie illegal Gras verbrannten. Der Biebrza-Nationalpark ist eines der größten Sumpfgebiete in Europa. Er ist unter anderem Heimat für Elche, Biber, Wölfe und einzigartige Vögel.| 23.04.2020 23:00 Uhr

Frankfurt am Main: In der ersten und zweiten Fußball-Bundesliga bleibt der Spielbetrieb bis auf Weiteres ausgesetzt. Wie der Chef der Deutschen Fußball Liga, Seifert, mitteilte, stehen alle 36 Profi-Clubs aber bereit, sobald die Politik den Termin für den Neustart festlegt. Die Ministerpräsidenten und Bundeskanzlerin Merkel wollen in einer Woche darüber sprechen. Ob dann eine Entscheidung fällt, ist aber noch nicht klar. Die Fußball Liga hat zudem beschlossen, die Vereine der 3. Liga und die Bundesliga der Frauen mit 7,5 Millionen Euro zu unterstützen.| 23.04.2020 23:00 Uhr

In der Nacht klar, später locker bewölkt und durchweg trocken. Tiefstwerte 9 bis 4 Grad. Morgen heiter, teils auch Quellwolken, dabei trocken, Höchstwerte 11 bis 21 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Sonnabend neben Sonne zeitweise bewölkt und meist trocken bei 11 bis 18 Grad. Am Sonntag sonnig und trocken, 11 bis 20 Grad.| 23.04.2020 23:00 Uhr