NDR Info Nachrichten vom 22.04.2020:

Weil kritisiert Vorpreschen bei Maskenpflicht

Hannover: Niedersachsens Ministerpräsident Weil hat am Vorpreschen einiger Bundesländer bei der Mundschutzpflicht Kritik geübt. Der SPD-Politiker sagte am Abend im ZDF, er sei genervt, weil man zu diesem Thema erst vor fünf Tagen mit dem Bund und den anderen Ländern gesprochen habe. Außer eines gewissen öffentlichen Drucks gebe es keine wesentlichen neuen Erkenntnisse bei dem Thema. Weil kündigte dennoch eine landesweite Regelung für Niedersachsen an. Auch Thüringens Regierungschef Ramelow zeigte sich irritiert. In der ARD sagte der Linken-Politiker, das Thema Alltagsmaske sei mit der Bundeskanzlerin intensiv beraten worden. Ausgerechnet die Länder, die sich anfangs noch dagegen ausgesprochen hatten, seien die Ersten gewesen, die dann eine Pflicht eingeführt hätten.| 22.04.2020 06:15 Uhr

Streit um Kurzarbeitergeld vor Koalitionsausschuss

Berlin: Vor einer Sitzung des Koalitionsausschusses zur Corona-Krise heute Nachmittag wird weiter über eine mögliche Aufstockung des Kurzarbeitergeldes debattiert. Die SPD drängt auf einen solchen Schritt. Die CDU lehnt eine Erhöhung nicht rundweg ab, will sie aber auf Bezieher kleinerer Einkommen beschränken. Der Deutsche Städtetag machte sich für eine Aufstockung stark. Präsident Jung sagte der Funke Mediengruppe, die Betroffenen dürften nicht in die Grundsicherung für Arbeitsuchende abrutschen. Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall warnte hingegen, bei einer Erhöhung des Kurzarbeitergeldes steige das Risiko von Insolvenzen. Hauptgeschäftsführer Zander sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung", jede Aufstockung entziehe den Unternehmen weitere Liquidität. Derzeit liegt das Kurzarbeitergeld bei 60 beziehungsweise 67 Prozent des Nettogehalts. Die Sozialdemokraten treten für eine Anhebung auf 80 Prozent beziehungsweise 87 Prozent für Eltern ein.| 22.04.2020 06:15 Uhr

BDI warnt vor Exportbeschränkungen

Berlin: Der Bundesverband der Deutschen Industrie hat vor Beschränkungen bei der Ausfuhr von Medizingütern und persönlicher Schutzausrüstung gewarnt. Kein Land produziere alle notwendigen Produkte, heißt es in einem Positionspapier, aus dem die "Süddeutsche Zeitung" zitiert. Nationale Exportrestriktionen machten die Bundesrepublik nicht krisenfester, sondern verursachten Dominoeffekte mit dramatischen Folgen. Fehlende Schutzausrüstung könne beispielsweise auch die Produktion von wichtigen Gütern wie etwa Arzneimitteln gefährden. Bei der Welthandelsorganisation WTO hätten 25 Länder Ausfuhrbeschränkungen angemeldet. Weil nicht alle Länder dies anzeigten, könnten geschätzt bis zu 50 ihren Export gedrosselt oder gestoppt haben.| 22.04.2020 06:15 Uhr

EU-Außenminister beraten Lage in Libyen

Brüssel: Die EU-Außenminister beraten heute per Videokonferenz über die sich verschlechternde Lage im Bürgerkriegsland Libyen. Malta hatte eine humanitäre EU-Hilfsmission für das nordafrikanische Land gefordert. Hintergrund ist neben der Coronavirus-Pandemie auch die Sorge, Hunderttausende Migranten könnten sich auf den Weg nach Europa machen. In Libyen ringen die Regierung von Ministerpräsident Sarradsch und General Haftar um die Macht. Die EU-Minister wollen in Brüssel zudem über den Konflikt im Osten der Ukraine beraten.| 22.04.2020 06:15 Uhr

Börse Kompakt

Der japanische Nikkei-Index liegt bei 19.073 Punkten. Das ist ein Minus von 1,1 Prozent. Der Dow Jones schloss bei 23.019 Punkten; minus 2,7 Prozent. Der Dax bei 10.250 Punkten; minus 4,0 Prozent. Der Euro steht bei einem Dollar 08 49.| 22.04.2020 06:15 Uhr

Wettervorhersage

Heute ist es sonnig und trocken. Höchstwerte 10 bis 13 Grad an der Ostsee, 14 Grad in Ueckermünde und 22 Grad in Nordhorn. An der Küste zeitweise stark böiger Nordost- bis Ostwind.| 22.04.2020 06:15 Uhr