NDR Info Nachrichten vom 18.04.2020:

Unicef lobt Aufnahme von Flüchtlingskindern

Köln: Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen hat die Aufnahme von minderjährigen Flüchtlingen in Deutschland begrüßt. Unicef-Deutschland-Geschäftsführer Schneider sprach von einer Geste der Menschlichkeit. Für jedes aufgenommene Kind sei es von unschätzbarer Bedeutung, endlich in Sicherheit zu sein. Gleichzeitig forderte das Kinderhilfswerk Deutschland und Europa auf, weitere Kinder und Jugendliche aufzunehmen. In Hannover waren am Vormittag 47 unbegleitete, minderjährige Migranten angekommen. Sie kamen aus Flüchtlingslagern auf den griechischen Inseln und werden jetzt für eine zweiwöchige Quarantäne im Kreis Osnabrück untergebracht. Insgesamt wollen zehn EU-Staaten 1.600 Minderjährige aus Griechenland aufnehmen. Nach Deutschland sollen laut Bundesinnenministerium mindestens 350 der Kinder und Jugendliche kommen.| 18.04.2020 20:00 Uhr

Wolfsburg führt Maskenpflicht ein

Wolfsburg: Die niedersächsische Stadt führt als Maßnahme gegen die Ausbreitung des Coronavirus ab Montag eine Maskenpflicht ein. Nach Angaben der Kommune gilt diese zunächst bis zum 6. Mai in Geschäften, in öffentlichen Gebäuden, Arztpraxen, medizinischen Einrichtungen und in Bussen. Ausgenommen sind Kinder unter sechs Jahren. Unterdessen haben sich die Polizeigewerkschaften für eine bundesweite Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln sowie Geschäften ausgesprochen. Hintergrund ist das unterschiedliche Vorgehen der Bundesländer. Sachsen führt ab Montag eine Maskenpflicht ein, Mecklenburg-Vorpommern eine Woche später. Die Bundesregierung empfiehlt bislang lediglich das Tragen eines Mundschutzes beim Einkaufen und im öffentlichen Nahverkehr.| 18.04.2020 20:00 Uhr

Gerichte: Warenhausschließung sind rechtens

Greifswald: Die Verordnungen zur Schließung von Warenhäusern sind zulässig. Das haben die Oberverwaltungsgerichte Greifswald und Berlin-Brandenburg entschieden. Sie wiesen damit Eilanträge gegen die Auflagen zurück. Zur Begründung hieß es unter anderem, die behördlichen Anordnungen seien durch das Infektionsschutzgesetz gedeckt. Der Gesundheitsschutz rechtfertige einschneidende Maßnahmen. Warenhäuser müssten auch nicht genauso behandelt werden wie Einzelhandelsgeschäfte, die der Versorgung der Bevölkerung dienen. Mehrere Unternehmen, unter ihnen die Kette Galeria Karstadt Kaufhof, waren zuletzt gegen die Schließung ihrer Filialen in der Corona-Krise vorgegangen.| 18.04.2020 20:00 Uhr

Müller warnt vor "Staatszerfall" in Afrika

Berlin: Bundesentwicklungsminister Müller hat vor weitreichenden Auswirkungen der Corona-Krise auf afrikanische Staaten gewarnt. In Afrika gehe es nicht nur um die Bekämpfung der Pandemie. Es könnten daraus auch Spannungen und Unruhen entstehen, sagte der CSU-Politiker im Deutschlandfunk. Nach Müllers Einschätzung besteht in Regionen wie der Sahelzone auch die Gefahr, dass Staaten zerfallen. Er verwies auf äußerst schwache Gesundheitsstrukturen in vielen afrikanischen Ländern. So habe Äthiopien mehr Einwohner als Deutschland, aber nur 100 Intensivbetten. Bei einer Ausbreitung des Virus wie in Deutschland könne es dort Hunderttausende Tote geben. Auch die Weltbank und der Internationale Währungsfonds warnten vor den Folgen der Pandemie und riefen zu weiteren Milliardenhilfen auf.| 18.04.2020 20:00 Uhr

Kritik an Einstellung von Loveparade-Prozess

Köln: Der Anwalt von Opfern der Loveparade-Katastrophe, Reiter, hat die geplante Einstellung des Verfahrens kritisiert. Reiter sagte dem Westdeutschen Rundfunk, man sei enttäuscht, dass das Gericht auf den letzten Metern aufgebe. Für die Opfer und Angehörigen sei vor allem die Aufklärung wichtig, wie es zu der Katastrophe kommen konnte. Ob die Verantwortlichen bestraft würden oder nicht, sei zweitrangig. Die Staatsanwaltschaft Duisburg hatte am Freitag erklärt, einer Einstellung des Verfahrens zuzustimmen. Dies hatte das Landgericht vorgeschlagen, da sich der Prozess wegen der Corona-Krise zuletzt immer wieder verzögert hatte. Bei dem Techno-Festival "Loveparade" war es am 24. Juli 2010 zu einer Massenpanik gekommen. 21 Menschen starben, mehrere Hundert wurden verletzt. Daraufhin mussten sich insgesamt zehn Mitarbeiter des Veranstalters unter anderem wegen fahrlässiger Tötung verantworten.| 18.04.2020 20:00 Uhr

Wettervorhersage

Weiterhin oft sonnig, ganz im Süden und Südwesten einzelne Schauer oder Gewitter möglich. 8 Grad auf Rügen bis 19 Grad im südlichen Emsland. In der Nacht im Süden abklingende Schauer, sonst klar und trocken bei minimal plus 6 bis minus 1 Grad. Morgen viel Sonnenschein und trocken bei 10 bis 18 Grad. Zeitweise stark böiger Ost- bis Nordostwind. Die weiteren Aussichten: Am Montag viel Sonnenschein und niederschlagsfrei bei 11 bis 19 Grad. Am Dienstag kaum Wetteränderung bei 11 bis 18 Grad.| 18.04.2020 20:00 Uhr