NDR Info Nachrichten vom 12.04.2020:

Wirtschaftsweise gegen starre Schließungen

Berlin: Die Wirtschaftsweisen sprechen sich im Falle einer Lockerung der Corona-Beschränkungen gegen starre Öffnungen und Schließungen einzelner Branchen aus. Die fünf Ökonomen im Sachverständigenrat der Bundesregierung fordern in einem Gastbeitrag für die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" von der Politik, klare Regeln vorzugeben. Das könne zum Beispiel ein Mindestabstand zwischen Menschen sein, eine maximale Personenzahl pro Quadratmeter oder notwendige Schutzbekleidung. Wenn Unternehmen und Einrichtungen solche Richtlinien einhielten, sollten sie wieder öffnen können. Ähnlich äußerte sich Gesundheitsminister Spahn. Der CDU-Politiker sagte "Bild TV", wenn bestimmte Branchen zeigten, dass sie Hygiene- und Abstandsregeln durchsetzen könnten, dann könnten sie auch wieder anfangen, in den Alltag zurückzukehren. Bundeskanzlerin Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder wollen am Mittwoch darüber beraten, wie es mit den bislang bis zum 19. April befristeten Kontaktbeschränkungen und anderen Verboten weitergeht.| 12.04.2020 15:30 Uhr

Johnson aus dem Krankenhaus entlassen

London: Der an Covid-19 erkrankte britische Premierminister Johnson ist aus dem Krankenhaus entlassen worden. Wie ein Regierungssprecher mitteilte, wird der 55-Jährige auf ärztlichen Rat hin die Regierungsgeschäfte aber nicht sofort wieder aufnehmen, sondern seine Genesung außerhalb Londons fortsetzen. Johnson war vor einer Woche ins Krankenhaus eingeliefert worden, nachdem sich die Lungenerkrankung infolge seiner Infektion mit dem neuartigen Coronavirus verschlimmert hatte. Am Montagabend war er für drei Tage auf die Intensivstation verlegt worden.| 12.04.2020 15:30 Uhr

Papst fordert Schuldenerlass für arme Länder

Vatikanstadt: Papst Franziskus hat in seiner Osterbotschaft dazu aufgerufen, armen Ländern wegen der Corona-Krise ihre Schulden zu erlassen. Alle Länder sollten in die Lage versetzt werden, die notwendigen Maßnahmen zu treffen, so das Kirchenoberhaupt. Arme Länder seien kaum gerüstet, um sich gegen die Corona-Pandemie zu stemmen. Außerdem bekräftigte Franziskus seine Forderung nach einem sofortigen weltweiten Waffenstillstand. Er hatte bereits in seiner Messe in der vergangenen Nacht dazu aufgerufen, Waffenproduktionen einzustellen. Wegen der Corona-Pandemie feierte der Papst die Ostermesse im Petersdom unter Ausschluss der Öffentlichkeit.| 12.04.2020 15:30 Uhr

JU-Chef für Widerspruchslösung bei Corona-App

Berlin: Der Vorsitzende der Jungen Union, Kuban, hat sich für eine Widerspruchslösung bei der geplanten Corona-App ausgesprochen. Der CDU-Politiker sagte der "Welt am Sonntag", die App zur Nachverfolgung der Infektion solle bei jedem Deutschen automatisch aufs Smartphone installiert werden, wenn dieser nicht aktiv widerspreche. Sie könne dabei helfen, schneller zum gewohnten Leben zurückzukehren und dabei die Infektionszahlen möglichst klein zu halten, wenn 40 bis 50 Millionen Menschen in Deutschland mitmachen, so Kuban. Grünen-Politiker von Notz lehnte einen solchen Automatismus als Eingriff in die informationelle Selbstbestimmung ab. Eine App werde nur Erfolg haben, wenn sie transparent und freiwillig sei. Zudem sei die selbstbestimmte Einwilligung auch rechtlich sauberer, so von Notz.| 12.04.2020 15:30 Uhr

Vorläufige Lösung für Flüchtlinge auf "Alan Kurdi"

Rom: Für die knapp 150 Flüchtlinge auf dem deutschen Rettungsschiff "Alan Kurdi" zeichnet sich offenbar eine vorläufige Lösung ab. Wie italienische Behörden mitteilten, sollen die Geretteten bis zum Abend auf ein anderes Schiff verlegt und unter Quarantäne gestellt werden. Dort sollen Mitarbeiter vom Roten Kreuz und von der Gesundheitsbehörde die Flüchtlinge untersuchen. Unklar bleibt jedoch, ob die Geretteten letztendlich auch an Land gehen können. Italien hatte in der vergangenen Woche mitgeteilt, seine Häfen wegen der Corona-Krise für Flüchtlingsschiffe zu schließen.| 12.04.2020 15:30 Uhr

Historischer Tiefstwert von Flugpassagierzahlen

Frankfurt am Main: Der Passagierbetrieb an deutschen Flughäfen ist offenbar fast vollständig zum Erliegen gekommen. Wie das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" berichtet, zählte der Flughafenverband ADV in der ersten Aprilwoche nur knapp Hunderttausend Passagiere in Deutschland. Das sind rund 98 Prozent weniger als in der Vergleichswoche des Vorjahres. Der Verband spricht von einem historischen Tiefstwert. Auch die Zukunft sehe düster aus, da die Flüge aus dem Rückholprogramm der Bundesregierung ausliefen.| 12.04.2020 15:30 Uhr

Die Wettervorhersage

Neben Sonnenschein einige Quellwolken, vereinzelt Schauer möglich, oft aber trocken. 19 bis 23 Grad, im Küstenumfeld 12 bis 18 Grad. Morgen überwiegend heiter oder sonnig und trocken, nur einzelne Schauer bei 8 bis 10 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Dienstag Sonne und dichtere Wolken im Wechsel, weitgehend trocken, 7 bis 11 Grad. Am Mittwoch sonnig und trocken, 10 bis 16 Grad.| 12.04.2020 15:30 Uhr