NDR Info Nachrichten vom 10.04.2020:

EU stemmt sich 500 Mrd. Euro gegen Pandemie

Brüssel: Die EU stellt mehr als 500 Milliarden Euro bereit, um die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie in den Mitgliedsstaaten abzumildern. Das Hilfspaket, das die Finanzminister in den vergangenen Tagen geschnürt haben, besteht aus drei Teilen. Der Euro-Rettungsfonds ESM mobilisiert bis zu 240 Milliarden Euro für vorsorgliche Kreditlinien. Die Europäische Investitionsbank sichert mit 200 Milliarden Euro Unternehmenskredite ab und die EU legt ein europäisches Kurzarbeiter-Programm mit einem Volumen von 100 Milliarden Euro auf. Eurogruppen-Chef Centeno sprach von einem beispiellosen Programm. Der französische Finanzminister Le Maire sagte, das Hilfspaket sei der wichtigste und schnellste Plan für die Wirtschaft, den die Europäische Union in ihrer Geschichte jemals verabschiedet habe. Ungelöst ist aber der Streit über sogenannte Corona-Bonds. In den kommenden Wochen soll weiter darüber verhandelt werden, ob die EU-Staaten in der aktuellen Krise gemeinsam Schulden aufnehmen, für die sie dann auch gemeinsam haften müssen.| 10.04.2020 14:00 Uhr

Ölstaaten für deutliche Förderkürzung

Wien: Die Erdöl exportierenden Länder wollen deutlich weniger Öl fördern, um einen weiteren Preiseinbruch zu verhindern. Die Organisation OPEC und seine Kooperationspartner haben sich darauf verständigt, im Mai und Juni die Förderung um zehn Millionen Barrel pro Tag zu senken. Das entspricht etwa zehn Prozent des weltweiten Angebots. Damit der Plan in Kraft treten kann, muss allerdings noch Mexiko zustimmen. Das Land ist bislang gegen die Kürzung. Der Rohölpreis war in Folge der Corona-Pandemie stark gefallen. Ein Barrel der Nordseesorte Brent kostete Mitte Februar fast 60 Dollar - Anfang April waren es nur noch 25 Dollar.| 10.04.2020 14:00 Uhr

Länder betonen Sicherheit bei Hilfszahlungsanträgen

Hamburg: Mehrere Bundesländer haben betont, dass ihre Verfahren für die Beantragung von sogenannten Corona-Hilfen sicher sind. In den meisten Ländern müssen die Antragsteller erst Dokumente herunterladen, um sie auszufüllen. Diese schicken sie dann per E-Mail oder Post zurück. Zudem werden oft Ausweiskopien oder Steuerbescheide verlangt. Der Wirtschaftsminister von Mecklenburg-Vorpommern, Glawe, sagte, die postalische Einsendung von Anträgen klinge zwar altmodisch, schütze aber vor digitalem Betrug. Laut NDR und WDR hatten inoffiziell Vertreter mehrerer Landesregierungen Zweifel an dem Verfahren in Nordrhein-Westfalen geäußert. Dort haben Betrüger offenbar die Daten von bis zu 4.000 Antragstellern abgegriffen und Corona-Soforthilfen auf andere Konten umgeleitet. Wie hoch der Schaden ist, steht noch nicht fest.| 10.04.2020 14:00 Uhr

AKK: Bundeswehr muss trotz Corona im Ausland bleiben

Berlin: Trotz der Corona-Pandemie sollen die Anti-Terror-Einsätze der Bundeswehr im Ausland weitergehen. Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer sagte, Terroristen würden keine Rücksicht auf die derzeitige Situation nehmen. Gerade in Mali oder im Irak würden sie die Lage sogar dazu nutzen, weitere Gebiete zu erobern. Deshalb sei es wichtig, dass die Bundeswehr vor Ort bleibe. Einzelne Einsätze ruhen allerdings derzeit. So hatte die EU-Mission in Mali in dieser Woche mitgeteilt, dass die Ausbildung einheimischer Sicherheitskräfte wegen der Virus-Ausbreitung weitgehend ausgesetzt ist.| 10.04.2020 14:00 Uhr

MHH testet Tuberkulose-Impfstoff gegen Corona

Hannover: Die Medizinische Hochschule der Landeshauptstadt will einen Tuberkulose-Impfstoff gegen Coronaviren testen. Wie "NDR Niedersachsen" berichtet, sucht die MHH in Hannover zunächst 1.000 freiwillige Ärzte, Pfleger und Mitarbeiter des Rettungsdienstes. Sie könnten schon Ende April oder Anfang Mai behandelt werden. Später ist eine weitere Studie mit fast 2.000 älteren Menschen geplant. Der Tuberkulose-Impfstoff gelangt über das Blut in die Lymphknoten und verändert dort die körpereigenen Abwehrzellen, die dann die Viren bekämpfen sollen.| 10.04.2020 14:00 Uhr

Wettervorhersage

Nachmittags zeitweise sonnig, es bleibt trocken, Temperaturen 10 Grad in Nordfriesland, bis 17 Grad in Göttingen. Schwachwindig aus Nord. Nachts überwiegend trocken. Tiefstwerte 5 bis minus 2 Grad. Morgen wechselhaft, einzelne Schauer, Höchstwerte zwischen 10 Grad in Heringsdorf und 21 Grad in Lingen. Am Ostersonntag zeitweise heiter, gebietsweise Regen, in Mecklenburg kurze Gewitter, 13 bis 24 Grad. Am Ostermontag gelegentlich Sonne, etwas Niederschlag, örtlich Gewitter, 7 bis 13 Grad.| 10.04.2020 14:00 Uhr