NDR Info Nachrichten vom 10.04.2020:

Brüssel: Im Kampf gegen die Corona-Wirtschaftskrise haben die EU-Staaten ein 500-Milliarden-Euro-Hilfspaket geschnürt. Es soll vor allem in EU-Staaten zum Einsatz kommen, die von der Pandemie besonders getroffen wurden, wie Italien. Eurogruppen-Chef Centeno sprach von einem beispiellosen Paket gegen eine Krise von beisspiellosem Ausmaß. Das Krisenpaket umfasst drei Teile: Neben Kreditzusagen des Euro-Rettungsfonds ESM gehören dazu Darlehen der Europäischen Investitionsbank für kleine und mittelständische Unternehmen sowie ein europäisches Kurzarbeitergeld, um Entlassungen in der Krise zu verhindern. Die Verhandlungen in diversen Runden hatten drei Tage gedauert. Wichtige Streitpunkte wurden vertagt, darunter auch die Frage der gemeinschaftlichen Schuldenaufnahme über sogenannte Corona-Bonds. Italien erklärte nach den Verhandlungen, ein solches Instrument sei nicht vom Tisch und werde in Zukunft weiter diskutiert.| 10.04.2020 09:45 Uhr

Wien: Die Ölförderländer der Welt wollen deutlich weniger Öl aus dem Boden pumpen, um den Preis nicht weiter abrutschen zu lassen. Dazu haben der Staatenverbund Opec und seine Kooperationspartner per Videokonferenz miteinander verhandelt. Sie haben sich darauf geeinigt, dass im Mai und Juni pro Tag zehn Millionen Barrel Öl weniger gefördert werden sollen. Das entspricht etwa zehn Prozent des weltweiten Angebots. Damit der Plan in Kraft treten kann, muss allerdings noch Mexiko zustimmen. Das Land ist bislang gegen die Förderkürzung. Der Rohölpreis war in Folge der Corona-Pandemie stark gefallen. Ein Barrel der Nordseesorte Brent kostete Mitte Februar noch fast 60 Dollar - Anfang April waren es nur noch 25 Dollar.| 10.04.2020 09:45 Uhr

Hamburg: Wer aus dem Ausland einreist, muss in Deutschland ab sofort für 14 Tage in Quarantäne. Seit Mitternacht gelten in den Bundesländern entsprechende Verordnungen. Die Länder setzen damit eine Regelung um, auf die sie sich mit dem Bund verständigt hatten. Wer auf dem Luft,- Land- oder Seeweg nach Deutschland kommt, muss sich ohne Stopp in seine Wohnung oder Unterkunft begeben und darf diese 14 Tage lang nicht verlassen. Wer gegen die 14-Tage-Quarantäne verstößt, dem droht ein Bußgeld von bis zu 25.000 Euro. Ausnahmen gelten für Menschen, die in bestimmten Bereichen arbeiten, wie das Gesundheitswesen, die Polizei oder die Verwaltung.| 10.04.2020 09:45 Uhr

Berlin: Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer hat trotz der Corona-Pandemie angekündigt, dass die Anti-Terror-Einsätze der Bundeswehr im Ausland weitergehen. Kramp-Karrenbauer sagte, Terroristen würden keine Rücksicht auf die derzeitige Situation nehmen. Gerade in Mali oder im Irak würden sie die Lage sogar dazu nutzen, Gelände zu gewinnen. Deshalb sei es wichtig, dass die Bundeswehr vor Ort bleibe. Einzelne Einsätze ruhen allerdings derzeit. So hatte die EU-Ausbildungsmission in Mali in dieser Woche mitgeteilt, sie habe wegen der Virus-Ausbreitung ihren Dienstbetrieb weitgehend ausgesetzt.| 10.04.2020 09:45 Uhr

Bergen-Belsen: 75 Jahre nach der Befreiung des NS-Konzentrationslagers in Niedersachsen hat Ministerpräsident Weil dazu aufgerufen, gegen wachsenden Antisemitismus anzukämpfen. Weil sagte, die Schrecken der Vergangenheit seien nicht überwunden. Hass gegen jüdische Mitbürger sei leider keine Frage der Zeitgeschichte, sondern tagesaktuell. Besonders drastisch habe dies der Mordanschlag von Halle im vergangenen Jahr gezeigt. Die Gesellschaft müsse mit aller Kraft gegen Rechtsextremismus ankämpfen und Haltung zeigen, so Weil. Das Konzentrationslager der Nazis in Bergen-Belsen in der Heide war am 15. April 1945 befreit worden. Mehr als 70.000 Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge kamen dort ums Leben, darunter die 15-jährige Anne Frank, die später durch ihre Tagebücher weltbekannt wurde. Die ursprünglich geplante große Gedenkveranstaltung in Bergen-Belsen findet wegen der Corona-Pandemie erst im kommenden Jahr statt.| 10.04.2020 09:45 Uhr

Heute meist freundlich, teils wolkig und weitgehend trocken. 14 bis 17 Grad, an der Küste kühler bei 8 bis 10 Grad. Morgen freundlicher und meist trockener Mix aus Sonne und Wolken. Höchstwerte 15 bis 21 Grad, an der Küste 10 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Ostersonntag freundlich, später von Nordwesten her einzelne Schauer möglich. Maximal 13 bis 24 Grad. Am Ostermontag wechselhaftes Schauerwetter, später von Nordwesten her freundlicher bei 7 bis 13 Grad.| 10.04.2020 09:45 Uhr