NDR Info Nachrichten vom 09.04.2020:

Düsseldorf: Nordrhein-Westfalen zahlt in der Corona-Krise vorerst keine weiteren Soforthilfen an Selbstständige und kleine Betriebe aus. Grund ist laut Wirtschaftsministerium der Verdacht, dass Betrüger im Internet versuchen, an das Geld zu gelangen. Der Auszahlungsstopp sei in Abstimmung mit dem Landeskriminalamt erfolgt. Ermittler sollen jetzt die bisherigen Anträge noch einmal überprüfen, bevor die Zahlungen wieder aufgenommen werden. Mutmaßliche Betrüger hatten im Netz Websites eingerichtet, die der offiziellen Seite für Anträge täuschend ähnlich sehen. Auf diese Weise sollen sie die Daten von Antragstellern abgegriffen haben. Das Landeskriminalamt geht dem Verdacht nach, dass die Täter mit diesen Daten dann selbst betrügerische Anträge stellten.| 09.04.2020 11:45 Uhr

Berlin: Bundesgesundheitsminister Spahn hat eine vorsichtige Lockerung der Kontaktbeschränkungen nach den Osterferien in Aussicht gestellt. Voraussetzung ist demnach, dass die positive Entwicklung bei den Infektionszahlen anhält. Spahn sagte dem "Handelsblatt", in diesem Fall könne die Politik über eine schrittweise Rückkehr zur Normalität nach den Osterferien reden. In einem freiheitlichen Rechtsstaat könnten weitreichende Einschränkungen von Grundrechten nur so lange funktionieren, wie sie verstanden und akzeptiert werden. Deshalb sei es auch wichtig, eine Perspektive aufzuzeigen. Laut Robert-Koch-Institut wurden inzwischen mehr als 108.000 Infektionen mit dem Corona-Virus bestätigt. Im Vergleich zum Vortag ist das ein Plus von knapp 5.000 Fällen.| 09.04.2020 11:45 Uhr

Schwerin: Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Schwesig hat dafür geworben, Osterspaziergänge auf die Umgebung des Wohnortes zu beschränken. Konkrete Vorgaben für maximale Entfernungen gebe es aber nicht, sagte die SPD-Politikerin. Für Ortsfremde gelten in Mecklenburg-Vorpommern von Karfreitag bis Ostermontag weitreichende Beschränkungen. Die Landesregierung hatte gestern eine detaillierte Liste von Inseln und Orten veröffentlicht, die von dem Verbot betroffen sind. Einer Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts Greifswald zufolge sind die Vorschriften rechtens. Es handle sich zwar um besonders schwere Grundrechtseingriffe; die staatliche Schutzpflicht für die Gesundheit der Bevölkerung rechtfertige aber das Vorgehen der Landesregierung.| 09.04.2020 11:45 Uhr

Berlin: Der Deutsche Gewerkschaftsbund hat eine deutliche Aufstockung des gesetzlichen Kurzarbeitergeldes gefordert. Die bisher geltenden Sätze von 60 und 67 Prozent des Nettoeinkommens seien zu niedrig, sagte DGB-Chef Hoffmann. Sie müssten auf 80 Prozent beziehungsweise auf 87 Prozent für Beschäftigte mit Kindern angehoben werden. Mit dem Thema wird sich heute voraussichtlich das Bundeskabinett befassen. Auch Arbeitsminister Heil hatte vor einigen Tagen eine Erhöhung des Kurzarbeitergeldes ins Gespräch gebracht.| 09.04.2020 11:45 Uhr

Rom: Der italienische Ministerpräsident Conte hat im Streit um Finanzhilfen in der Corona-Krise vor einem Auseinanderbrechen der EU gewarnt. Deutschland habe keine Vorteile, wenn Europa in der Rezession versinke, sagte Conte der "Bild-Zeitung". Einige Volkswirtschaften seien auf eine schwere Probe gestellt. Man müsse sich gegenseitig helfen. Der stellvertretende Präsident der EU-Kommission, Timmermans, forderte ein beispielloses Hilfspaket für Länder wie Italien und Spanien. Die Flucht in nationale Interessen bedrohe das Überleben der Europäischen Union, schreibt Timmermans in einem Beitrag für die niederländische Zeitung "de Volkskrant". Mit dem Thema wollen sich heute erneut die Finanzminister der EU befassen.| 09.04.2020 11:45 Uhr

Meist sonnig, vorübergehend mehr Wolken, überwiegend trocken, Temperaturen 12 Grad in Kiel, 17 in Lüchow, bis 21 Grad im Emsland.| 09.04.2020 11:45 Uhr