NDR Info Nachrichten vom 08.04.2020:

Berlin: Die Gewerkschaft Verdi hat die Stilllegung der Lufthansa-Tochter Germanwings kritisiert. Der zuständige Sekretär Dacke nannte es in der "Rheinischen Post" unverantwortbar, dass die Krise auf dem Rücken von Beschäftigten ausgetragen werde. Dacke verlangte, die Arbeitsplätze von Kabinenbeschäftigten, Cockpit und Verwaltung in der LH Group zu gleichen tariflichen Konditionen sicher zu stellen. Zuvor war bekannt geworden, dass die Lufthansa als Reaktion auf die Corona-Krise den Flugbetrieb ihres Tochterunternehmens Germanwings einstellt. Außerdem sollen etliche Maschinen anderer Teilgesellschaften stillgelegt werden. Lufthansa will nach eigener Darstellung möglichst vielen Mitarbeitern eine Weiterbeschäftigung innerhalb der Gruppe anbieten. Für die Beschäftigten seiner Techniksparte vereinbarte das Unternehmen Kurzarbeit bis Ende August. Das Kurzarbeitergeld für die 12.000 Mitarbeiter wird auf 90 Prozent des Nettogehalts aufgestockt.| 08.04.2020 00:00 Uhr

Brüssel: Die EU-Staaten streiten weiter darüber, wie die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie für die Europäische Union abgefedert werden können. Zwar hatte sich Bundesfinanzminister Scholz vor den erneuten Verhandlungen mit seinen Kollegen verhalten optimistisch gezeigt. Allerdings erschwert offenbar der Streit über sogenannte Corona-Bonds weiter einen Kompromiss. Unter anderem Frankreich, Italien und Spanien beharren darauf, dass die Euro-Staaten gemeinsam Schulden aufnehmen, um nach der Pandemie Wiederaufbauprogramme zu finanzieren. Für die Schulden würde die Staatengemeinschaft dann auch gemeinsam haften. Deutschland, die Niederlande und andere Mitgliedsstaaten lehnen das ab.| 08.04.2020 00:00 Uhr

Berlin: Das Robert-Koch-Institut hat eine kostenlose App für Fitness-Armbänder und Computer-Uhren veröffentlicht, die Aufschluss über die Verbreitung des Coronavirus in Deutschland bringen soll. RKI-Präsident Wieler sprach von einer sinnvollen Ergänzung zu den offiziellen Meldezahlen. Die App könne auf Daten zugreifen, aus denen sich Symptome für eine mögliche Infektion ableiten ließen. Je mehr Menschen sich an dem Forschungsprojekt beteiligen, desto genauere Informationen über Infektionsschwerpunkte lassen sich laut Wieler gewinnen. Der RKI-Präsident betonte, trotz einer rückläufigen Zahl der Neuinfektionen könne noch nicht von einer Entspannung ausgegangen werden. Ähnlich äußerte sich Bundesgesundheitsminister Spahn.| 08.04.2020 00:00 Uhr

Traunstein: Bayerische Fahnder haben einen international angelegten Betrug mit nicht existierenden Atemschutzmasken aufgedeckt. Geschädigte sind der zuständigen Staatsanwaltschaft zufolge zwei Vertriebsfirmen mit Sitzen in Hamburg und Zürich. Sie sollten rund zehn Millionen Masken für knapp 15 Millionen Euro an das Land Nordrhein-Westfalen liefern. Die Firmen hätten schon rund 2,4 Millionen Euro an die vermeintlichen Produzenten angezahlt. Ein Großteil sei inzwischen auf Konten im Ausland entdeckt und eingefroren worden.| 08.04.2020 00:00 Uhr

Oslo: Norwegen lockert die Maßnahmen gegen die Verbreitung des Corona-Virus. Wie Ministerpräsidentin Solberg mitteilte, sollen ab dem 20. April die Kindergärten wieder öffnen. Eine Woche später werde dann der Unterricht der Klassenstufen 1 bis 4 wieder aufgenommen. Bis zum Sommer könnten dann alle Kinder und Jugendlichen wieder zur Schule gehen. In Norwegen hatten die Daten zuletzt auf einen Rückgang der Infektionen mit dem Corona-Virus hingewiesen. Zuvor hatten schon Österreich und Dänemark angekündigt, einzelne Beschränkungen im Kampf gegen das Virus wieder aufzuheben.| 08.04.2020 00:00 Uhr

London: Der Gesundheitszustand des britischen Premierministers Johnson ist unverändert. Der 55-Jährige ist an Covid-19 erkrankt und liegt seit Montag auf der Intensivstation einer Londoner Klinik. Johnson wird mit Sauerstoff versorgt, ist aber laut Außenminister Raab nicht an einem Beatmungsgerät angeschlossen. Raab hat wegen der Erkrankung des Premierministers dessen Aufgaben übernommen.| 08.04.2020 00:00 Uhr

Duisburg: Das Landgericht will den Loveparade-Prozess gegen die drei verbliebenen Angeklagten einstellen. Wegen der Corona-Pandemie sei nicht absehbar, wann und wie die Verhandlung fortgesetzt werden könne, hieß es zur Begründung. In dem Verfahren geht es um die Loveparade-Tragödie in Duisburg im Juli 2010. Damals waren in einem Gedränge 21 Menschen getötet und mehr als 650 verletzt worden. Angeklagt sind noch drei Mitarbeiter des Veranstalters wegen fahrlässiger Tötung und Körperverletzung. Das Verfahren gegen sieben weitere Angeklagte war bereits Anfang 2019 wegen geringer Schuld eingestellt worden. Der Vorwurf der fahrlässigen Tötung verjährt nach spätestens zehn Jahren - also in knapp vier Monaten.| 08.04.2020 00:00 Uhr

Es ist oft sternenklar und überall trocken, örtlich Nebelfelder. Tiefstwerte 8 bis 1 Grad. Am Tage überwiegend heiter, bei Höchstwerten zwischen 13 Grad auf Pellworm, 19 in Wolgast, 22 in Hamburg bis 24 Grad in Meppen. Am Donnerstag freundlich mit viel Sonne bei 11 bis 22 Grad.| 08.04.2020 00:00 Uhr