NDR Info Nachrichten vom 05.04.2020:

Corona: Kaum Verstöße im Norden

Hamburg: Auch heute halten sich die Menschen in Norddeutschland offenbar weitgehend an die geltenden Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen. In Naherholungsgebieten, an Nord- und Osteestränden und den Übergängen zu den Inseln kontrolliert die Polizei verstärkt, ob gegen entsprechende Verordnungen verstoßen wird. An der Landesgrenze zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein sind Beamte im Einsatz und schicken Tagestouristen wieder zurück. Bei Tangstedt wurden 150 Fahrzeuge abgewiesen, bei Wedel knapp 80. In Mecklenburg-Vorpommern gibt es laut Polizei nur vereinzelt Verstöße. Das gilt auch für Niedersachsen. Bußgeld-Kataloge für die Nichteinhaltung der Ausgangsbeschränkungen gelten in fast allen norddeutschen Bundesländern. In Niedersachsen ist eine Einführung für Anfang kommender Woche geplant.| 05.04.2020 17:00 Uhr

Braun: Pandemie-Höhepunkt noch nicht erreicht

Berlin: Deutschland hat nach Einschätzung der Bundesregierung den Höhepunkt der Corona-Pandemie noch nicht erreicht. Kanzleramtsminister Braun sagte der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung", die Zeit der meisten Fälle liege noch vor uns. Die Voraussetzungen, um die Einschränkungen im öffentlichen Leben zu lockern, sieht Braun deswegen noch nicht gegeben. Zu Beginn der Maßnahmen vor drei Wochen habe sich die Zahl der Infizierten alle drei Tage verdoppelt. Um das Gesundheitswesen nicht zu überfordern, müsse diese Verdoppelungszeit bei deutlich über zehn Tagen liegen, so der CDU-Politiker. Das Robert-Koch-Institut hat bis heute Morgen in Deutschland mehr als 91.700 Infektionen registriert. Die Zahl der Verstorbenen, die das Virus hatten, stieg demnach auf 1.342. Die Behörde schätzt, dass etwa 26.400 Infizierte inzwischen genesen sind.| 05.04.2020 17:00 Uhr

Sánchez fordert EU zu mehr Solidarität auf

Madrid: Mit Blick auf die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie hat Spaniens Ministerpräsident Sánchez Europa zu Solidarität aufgerufen. Die EU sei in einer kritischen Situation und müsse eine Kriegswirtschaft aufstellen, um im Kampf gegen die Krise nicht als Union zu zerbrechen, schrieb Sánchez in einem Gastbeitrag für mehrere europäische Zeitungen. Der Sozialistische Politiker sprach sich noch einmal für sogenannte Corona-Bonds aus. Dabei würden europäische Regierungen gemeinsam Geld an den Finanzmärkten aufnehmen und dann gemeinsam für Zinsen und Rückzahlung haften. Die Bundesregierung lehnt Corona-Bonds ab. Bei der Verbreitung des Virus gibt es in Spanien erste Anzeichen für eine Verlangsamung. Mit knapp 680 Todesfällen verzeichnen die spanischen Behörden heute den niedrigsten Anstieg der vergangenen acht Tage.| 05.04.2020 17:00 Uhr

Corona: Trump erwartet härteste Woche

Washington: US-Präsident Trump hat die Amerikaner auf harte Zeiten im Kampf gegen das Corona-Virus eingeschworen. Bei seiner täglichen Pressekonferenz sagte Trump gestern, die kommende Woche werde wahrscheinlich die härteste. Er rechne mit vielen Toten. Trump kündigte an, Tausende Soldaten in die Bundesstaaten zu entsenden. Die Ärzte, Krankenschwestern und Pfleger vom Militär sollen das medizinische Personal vor Ort unterstützen. Laut Johns-Hopkins-Universität haben die USA weltweit die meisten Coronavirus-Fälle. Bislang sei bei mehr als 310.000 Amerikanern eine Infektion nachgewiesen worden, mehr als 8.500 seien gestorben. Am schlimmsten ist der Bundesstaat New York betroffen.| 05.04.2020 17:00 Uhr

Papst eröffnet Karwoche in leerem Petersdom

Rom: Wegen der Corona-Krise hat Papst Franziskus unter ungewöhnlichen Umständen die Karwoche eingeleitet. Am heutigen Palmsonntag las er in einem fast leeren Petersdom die Messe. Neben dem Oberhaupt der Katholischen Kirche waren nur einige Priester, Nonnen, andere Gläubige und ein Chor anwesend. Im Petersdom haben 20.000 Menschen Platz. Wegen der Pandemie hat der Vatikan das diesjährige Programm zur Osterwoche zusammengestrichen. Die Öffentlichkeit ist ausgeschlossen.| 05.04.2020 17:00 Uhr

Chinesischer Bürgerrechtler freigelassen

Peking: In China ist ein prominenter Bürgerrechtsanwalt aus dem Gefängnis entlassen worden. Wang Quanzhang war 2015 zusammen mit etwa 200 Anwälten und Aktivisten festgenommen worden. Der 44-Jährige hatte sich unter anderem für Menschen eingesetzt, die von ihrem Land vertrieben wurden. Drei Jahre gab es kein Lebenszeichen des Juristen. Im vergangenen Jahr wurde er dann in einem Geheimprozess wegen Untergrabung der Staatsgewalt verurteilt.| 05.04.2020 17:00 Uhr

Wettervorhersage

Abends sonnig bei 11 bis 18 Grad. Nachts bleibt es trocken, Tiefstwerte von 8 bis 2 Grad. Morgen wieder sonnig, Temperaturen von 14 Grad auf Sylt, bis 24 Grad in Osnabrück. Am Dienstag weiterhin viel Sonne, anfangs etwas Sprühregen möglich, 12 bis 20 Grad.| 05.04.2020 17:00 Uhr