NDR Info Nachrichten vom 05.04.2020:
Braun: Pandemie-Höhepunkt noch nicht erreicht
Berlin: Deutschland hat nach Einschätzung der Bundesregierung den Höhepunkt der Corona-Pandemie noch nicht erreicht. Kanzleramtsminister Braun sagte der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung", die Zeit der meisten Fälle liege noch vor uns. Die Voraussetzungen, um die Einschränkungen im öffentlichen Leben zu lockern, sieht Braun deswegen noch nicht gegeben. Zu Beginn der Maßnahmen vor drei Wochen habe sich die Zahl der Infizierten alle drei Tage verdoppelt. Um das Gesundheitswesen nicht zu überfordern, müsse diese Verdoppelungszeit bei deutlich über zehn Tagen liegen, so der CDU-Politiker. Das Robert-Koch-Institut hat bis heute Morgen in Deutschland mehr als 91.700 Infektionen registriert. Die Zahl der Toten, die das Virus hatten, stieg demnach auf 1.342. Die Behörde schätzt, dass etwa 26.400 Infizierte inzwischen genesen sind.| 05.04.2020 14:00 Uhr
Schutzkleidung: Lieferungen in Deutschland angekommen
Berlin: In Deutschland sind mehrere Lieferungen mit medizinischer Schutzausrüstung eingetroffen. Zwei Millionen Atemschutzmasken, sowie 300.000 Schutzkittel sind nach Angaben des Berliner Senats in der Hauptstadt angekommen. Für die 200.000 Gesichtsmasken für die Polizei, die auf dem Weg von Thailand nach Deutschland verschwunden sind, soll es Ersatz geben. Das habe der Vertragspartner zugesichert, sagte Polizeipräsidentin Slowik. Die Masken sollen von den USA aufgekauft und nicht wie geplant von Bangkok aus nach Berlin, sondern in die Vereinigten Staaten gebracht worden sein. Auch in Hamburg ist eine Lieferung mit Schutzkleidung angekommen. Eine Maschine des Flugzeugbauers Airbus landete gestern in der Hansestadt. Nach eigenen Angaben hat Airbus in den vergangenen Tagen bereits mehrere solcher Flüge zwischen China und Europa organisiert.| 05.04.2020 14:00 Uhr
Corona: Zahlen in Europa steigen weiter
Madrid: In Europa steigt die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Menschen weiter an. Mit mehr als 130.000 registrierten Fällen meldet Spanien die meisten Infizierten. Dort sind fast 12.500 von ihnen gestorben. In Italien sind knapp 125.000 Infektionen nachgewiesen. Nach Recherchen der Johns-Hopkins-Universität gibt es in Italien mehr als 15.300 Tote im Zusammenhang mit dem Virus - und damit die meisten weltweit. Neben den beiden südeuropäischen Ländern, Deutschland und Frankreich ist auch Großbritannien stark von der Pandemie betroffen. Dort haben sich aktuell 42.500 Menschen angesteckt. Laut Johns-Hopkins Universität starben etwa 4.300 Menschen. Britische Gesundheitsexperten befürchten allerdings einen rasanten Anstieg der Todesfälle auf bis zu 20.000. Die Kontakt- und Ausgangssperren in Großbritannien müssten notfalls verschärft werden, sagte Gesundheitsminister Hancock der BBC.| 05.04.2020 14:00 Uhr
Iran will Corona-Vorschriften lockern
Teheran: Trotz steigender Infektionszahlen will die iranische Führung die strengen Vorschriften im Umgang mit dem Coronavirus lockern. Präsident Ruhani kündigte an, dass vom kommenden Wochenende an einige Geschäfte in den Provinzen wieder geöffnet werden. Für die Hauptstadt Teheran gelte diese Regelung erst in zwei Wochen. Außerdem sollen wieder mehr Staatsangestellte an ihren Arbeitsplatz zurückkehren. Laut Ruhani bleiben wegen der Ansteckungsgefahr aber weiterhin Großveranstaltungen verboten und Sportanlagen geschlossen. Ein Sprecher des iranischen Gesundheitsministeriums gab die Zahl der registrierten Corona-Fälle mit mehr als 58.200 an. Etwa 3.600 Infizierte seien gestorben. Der Iran ist das von der Pandemie am stärksten betroffene Land im Nahen Osten.| 05.04.2020 14:00 Uhr
Chinesischer Bürgerrechtler freigelassen
Peking: In China ist ein prominenter Bürgerrechtsanwalt aus dem Gefängnis entlassen worden. Wang Quanzhang war 2015 zusammen mit etwa 200 Anwälten und Aktivisten festgenommen worden. Der 44-Jährige hatte sich unter anderem für Menschen eingesetzt, die von ihrem Land vertrieben wurden. Drei Jahre gab es kein Lebenszeichen des Juristen. Im vergangenen Jahr wurde er dann in einem Geheimprozess wegen Untergrabung der Staatsgewalt verurteilt. Nach Recherchen der "Gesellschaft für bedrohte Völker" hat die Zahl der Menschenrechtsverletzungen in China in der Corona-Pandemie deutlich zugenommen. Sie habe seit Januar mehr als 900 Fälle registriert, in denen Menschen verschwanden oder verhaftet wurden.| 05.04.2020 14:00 Uhr
Wettervorhersage
Heute bleibt es sonnig, Temperaturen 11 Grad auf Rügen, bis 21 Grad im Emsland. Nachts trocken bei Tiefstwerten von 8 bis 3 Grad. Morgen wieder sonnig, anfangs leichter Sprühregen, 14 Grad auf Sylt, bis 23 Grad in Göttingen. Am Dienstag heiter bei 12 bis 20 Grad.| 05.04.2020 14:00 Uhr