NDR Info Nachrichten vom 23.03.2020:

Corona: Großbritannien verschärft Regeln

London: Auch Großbritannien verschärft im Kampf gegen das Corona-Virus seine Regeln. Premierminister Johnson hat am Abend eine dreiwöchige Ausgangssperre verkündet. Die Bürger des Landes dürfen ihr Haus oder ihre Wohnung nur noch verlassen, um Lebensmittel zu kaufen oder zum Arzt oder zur Arbeit zu gehen. Verboten sind außerdem alle Versammlungen von mehr als zwei Personen. Die meisten Geschäfte, Bibliotheken und Gebetshäuser werden geschlossen. Johnsons Regierung war in den vergangenen Wochen wegen ihres zögerlichen Umgangs mit der Corona-Krise heftig kritisiert worden. Sie hatte viel später als andere Länder dazu aufgerufen, auf nicht notwendige Reisen und soziale Kontakte zu verzichten. Die Schulen des Landes sind erst seit heute geschlossen.| 23.03.2020 22:30 Uhr

Corona-Krise: Kabinett verabschiedet Milliardenhilfen

Berlin: Die Bundesregierung hat in der Corona-Krise ein Hilfsprogramm von über 156 Milliarden Euro auf den Weg gebracht. Ziel ist es, Familien, Beschäftigte, Selbstständige und Unternehmen vor den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie zu schützen. Kleine Firmen und Solo-Selbstständige sollen über drei Monate direkte Zuschüsse von bis zu 15.000 Euro bekommen. Für Großunternehmen ist ein Stabilisierungsfonds geplant. Deutschlands Krankenhäuser sollen mit mehr als drei Milliarden Euro unterstützt werden. Auch für die Bürger sind umfangreiche Hilfen vorgesehen. Die Regeln für das Kurzarbeitergeld werden erweitert. Vermieter dürfen Wohnungen nicht mehr kündigen, wenn Mieter wegen der Corona-Krise nicht zahlen können. Der Zugang zu Hartz IV wird erleichtert und Familien mit Einkommenseinbrüchen sollen leichter Kinderzuschlag bekommen.| 23.03.2020 22:30 Uhr

Bundestag will Grenze für Beschlussfähigkeit senken

Berlin: Der Bundestag will offenbar noch in dieser Woche durch eine Änderung der Geschäftsordnung die Grenze für seine Beschlussfähigkeit senken. Aus Fraktionskreisen heißt es, für eine Übergangszeit müssten nur 25 Prozent der Abgeordneten anwesend sein, damit das Parlament etwa Gesetze beschließen kann. Normalerweise sind es 50 Prozent. Ziel der Parteien ist es, dass der Bundestag auch in Zeiten der Corona-Krise handlungsfähig bleibt. Denn viele Abgeordnete können möglicherweise nicht zu Sitzungen kommen, weil sie unter Quarantäne stehen oder sogar krank sind.| 23.03.2020 22:30 Uhr

Maas: 120.000 Deutsche zurückgeholt

Berlin: Die Bundesregierung hat gemeinsam mit Reiseveranstaltern bisher 120.000 deutsche Urlauber wegen der Corona-Krise aus dem Ausland zurückgeholt. Die Aktion sei damit größtenteils abgeschlossen, sagte Außenminister Maas nach einem Treffen mit seinen EU-Kollegen. Die Behörden würden nun versuchen, auch die Bundesbürger aus weiter entfernten Ländern nach Deutschland zu bringen. Es handele sich um mehr als 80.000 Menschen, die etwa in Chile, Neuseeland oder Gambia festsäßen, so Maas. Zahlreiche Staaten haben wegen der rasanten Ausbreitung des Virus Grenzen dicht gemacht und Flugverbindungen gekappt.| 23.03.2020 22:30 Uhr

Italien: Polizei darf mit Drohnen überwachen

Rom: Die italienische Polizei darf ab sofort Drohnen einsetzen, um die Bevölkerung während der Corona-Pandemie zu überwachen. Das hat die zuständige zivile Luftfahrtbehörde beschlossen. Mit Hilfe der Drohnen soll überprüft werden, ob sich die Menschen an die Ausgangssperre halten und zu Hause bleiben. Die Genehmigung gilt zunächst bis zum 3. April. Italien ist weltweit am schwersten von der Pandemie betroffen. Mehr als 5.000 Menschen starben bereits, viele Krankenhäuser sind überlastet. Die Zunahme der Todesfälle hat sich in den vergangenen zwei Tagen aber etwas verlangsamt.| 23.03.2020 22:30 Uhr

6 Jahre Haft wegen Spionage bei der Bundeswehr

Koblenz: Ein früherer Mitarbeiter der Bundeswehr ist wegen Spionage für den iranischen Geheimdienst zu sechs Jahren und 10 Monaten Haft verurteilt worden. Das Oberlandesgericht Koblenz sprach den Angeklagten wegen schweren Landesverrats in einem besonders schweren Fall schuldig. Der Zivilangestellte hatte dem Urteil zufolge als Übersetzer Staatsgeheimnisse militärischer Art an den iranischen Nachrichtendienst weitergegeben. Dazu gehörten Informationen wie Lagepläne der Bundeswehr und Analysen des Verteidigungsministeriums.| 23.03.2020 22:30 Uhr

Die Wettervorhersage

In der Nacht vielerorts sternenklar bei Temperaturen von plus 1 Grad an der See bis minus 7 Grad in Braunlage. Morgen reichlich Sonne und trocken bei nur wenigen Wolken. Höchstwerte 5 bis 11 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Mittwoch weiterhin oft sonnig und trocken, 6 bis 10 Grad. Am Donnerstag heiter oder sonnig, dabei trocken, im Südosten später teils wolkig, 7 bis 11 Grad.| 23.03.2020 22:30 Uhr