NDR Info Nachrichten vom 23.03.2020:

Coronahilfen: Kabinett bringt Gesetze auf den Weg

Berlin: Die Bundesregierung hat ein umfangreiches Paket an Wirtschaftshilfen beschlossen, um die Folgen der Corona-Krise einzugrenzen. Das Kabinett hat die geplanten Gesetzesänderungen soeben verabschiedet. Vorgesehen ist ein Nachtragshaushalt im Volumen von 156 Milliarden Euro. Damit sollen unter anderem Hilfen für Kleinstbetriebe geleistet werden - zum Beispiel direkte Zahlungen an Selbstständige, Musiker oder Heilpraktiker, die laufende Kosten decken müssen. Große Unternehmen und Konzerne sollen Garantien und Liquiditätshilfen erhalten. Auch mögliche Staatsbeteiligungen in der Krise sollen möglich werden. Kanzlerin Merkel hat sich Medienberichten zufolge von zu Hause aus telefonisch zugeschaltet. Sie hatte sich gestern Abend vorsorglich in häusliche Quarantäne begeben, weil sie bei einer Impfung mit einem Coronavirus-infizierten Arzt in Kontakt gekommen war.| 23.03.2020 11:45 Uhr

Polizeigewerkschaft begrüßt Kontaktverbot

Hamburg: Die Gewerkschaft der Polizei hat das einheitliche Vorgehen von Bund und Ländern bei Ausgangsbeschränkungen begrüßt. Der stellvertretende Vorsitzende Radek sagte auf NDR Info, es wäre nicht sinnvoll gewesen, wenn jedes Land eigene Regeln beschlossen hätte. Er forderte die Politik auf, weitere Großveranstaltungen wie den im September geplanten EU-China-Gipfel in Leipzig abzusagen, um die Beamten nicht zu überfordern. Bayerns Ministerpräsident Söder verteidigte das Vorpreschen seines Landes im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Söder sagte im ZDF, innerhalb Deutschlands seien die Länder unterschiedlich betroffen. Daher sei es nur natürlich, dass Länder mit Grenzen wie Bayern, Baden-Württemberg oder das Saarland früher Schutzmaßnahmen ergreifen müssten. Ansammlungen von mehr als zwei Menschen im öffentlichen Raum sind jetzt bundesweit untersagt. Die Regelung gilt vorerst für zwei Wochen.| 23.03.2020 11:45 Uhr

Notfallmediziner: Schutzkleidung überteuer

Berlin: Deutschlands Intensiv- und Notfallmedizinern geht nach eigener Darstellung die persönliche Schutzausrüstung zur Behandlung von Corona-Patienten aus. Atemschutzmasken, mehrlagiger OP-Mundschutz, Untersuchungshandschuhe oder laminierte Schutzkittel würden auf dem Markt mittlerweile zu vielfach überteuerten Preisen angeboten, sagte Verbandspräsident Janssens. Er forderte die Politik auf, schnell einzugreifen. Wenn jetzt nicht binnen weniger Tage ausreichend Schutzausrüstungen bereitgestellt werden, dann könne das medizinische Personal bald nicht mehr arbeiten.| 23.03.2020 11:45 Uhr

Unterricht trotz Schulschließungen

Berlin: Eine Woche nach Beginn der flächendeckenden Schulschließungen hat der Grundschulverband eine positive Zwischenbilanz gezogen. Die Verbandsvorsitzende Lassek sagte, in den meisten Fällen sei es gelungen, den Unterricht in einem gewissen Maße aufrecht zu erhalten. Über Schulwebsites und per E-Mail würden den Kindern Materialien und Aufgaben übermittelt. Es sei auch möglich, die Unterlagen in der Schule abzuholen. Der Grundschulverband lobte das große Engagement von Lehrkräften, Schulleitungen und Eltern.| 23.03.2020 11:45 Uhr

Textilindustrie in Bangladesh entgehen Milliardenaufträge

Dhaka: Durch die Schließung von Textilgeschäften in zahlreichen Ländern entgehen den Herstellern in Bangladesh Aufträge im Wert von 1,4 Milliarden Euro. Diese Zahl nannte die Vereinigung der Textilproduzenten in dem asiatischen Land. Sie appellierte an die Bundesregierung, deutsche Firmen von der Stornierung ihrer Bestellungen abzubringen. Anderenfalls drohten in Bangladesh soziale Unruhen. Es ist nach China der zweitgrößte Textilproduzent der Welt mit knapp 4.000 Fabriken.| 23.03.2020 11:45 Uhr

Das Wetter

Heute viel Sonne, nur in Richtung Ostsee und Vorpommern teils leichte Bewölkung. Höchsttemperaturen von 4 Grad auf Rügen bis 9 Grad in Bad Bentheim.| 23.03.2020 11:45 Uhr