NDR Info Nachrichten vom 22.03.2020:

RKI: Anstieg der Infektionen verlangsamt sich

Berlin: Das Robert-Koch-Institut hat am Vormittag die neuen Corona-Infektionszahlen gemeldet. Demnach wurde bei mehr als 18.600 Menschen in Deutschland das Virus nachgewiesen - seit gestern ist das ein Anstieg um knapp 1.950 Infizierte. Damit sind die Neuansteckungen erneut rückläufig. Allerdings warnte das Institut, am Wochenende seien nicht aus allen Ämtern Daten übermittelt worden. Die Zahl der Toten in Deutschland gibt das Robert-Koch-Institut derzeit mit 55 an, neun mehr als gestern. Die amerikanische Johns-Hopkins-Universität, die mehr Quellen einbezieht, registrierte für Deutschland 84 Tote und mehr als 22.300 Infektionsfälle. In Norddeutschland sind bislang mehr als 3.100 Menschen infiziert, etwa die Hälfte von ihnen in Niedersachsen. Bundeskanzlerin Merkel berät zur Stunde in einer Schaltkonferenz mit den Ministerpräsidenten über weitere Maßnahmen. Sie diskutieren unter anderem darüber, ob es verschärfte Ausgangsbeschränkungen geben soll.| 22.03.2020 14:30 Uhr

Nachbesserungen bei Hilfen für Firmen geplant

Berlin: Die Bundesregierung plant offenbar Nachbesserungen bei den Finanzhilfen für mittelständische und große Unternehmen wegen der Corona-Krise. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur soll die staatliche Förderbank KfW bei Betriebsmittelkrediten statt wie bisher 80 Prozent nun 90 Prozent des Kreditrisikos übernehmen. Die DPA beruft sich auf das Wirtschaftsministerium. Wie die "Bild am Sonntag" berichtet, erwartet die Regierung wegen der Corona-Krise einen Wirtschaftseinbruch von fünf Prozent in diesem Jahr. Finanzminister Scholz gehe in seinen Berechnungen für den Nachtragshaushalt davon aus, dass dies zu Mindereinnahmen im diesjährigen Haushalt von 33,5 Milliarden Euro führe. Scholz plant einen Nachtragshaushalt mit einer Neuverschuldung von 156 Milliarden Euro.| 22.03.2020 14:30 Uhr

Bundeswehrhilfe für Heinsberg

Heinsberg: Im vom Corona-Virus besonders betroffenen Gebiet in Nordrhein-Westfalen hat die Bundeswehr damit begonnen, Nothilfe zu leisten. Soldaten übergaben Hilfskräften unter anderem 3.000 Atemschutzmasken und Tausende Kittel für Heinsberg. Teil der Lieferung sind auch zwei Beatmungsgeräte für Intensivstationen. Der Kreis Heinsberg hatte die Bundeswehr um Unterstützung gegeben. Das Material hatten die Streitkräfte an mehreren Standorten in Deutschland zusammengestellt.| 22.03.2020 14:30 Uhr

Evangelische Kirche ruft zu Zuversicht auf

Bremen: Die Evangelische Kirche ruft angesichts der Corona-Pandemie zu Zuversicht und gesellschaftlichem Zusammenhalt auf. Der Ratsvorsitzende, Bedford-Strohm, sagte in einem Gottesdienst, es könne sein, dass man nach 2015, als es um Geflüchtete ging, nun einmal mehr eine Revolution der Empathie und Achtsamkeit erlebe. Mitgefühl könne grenzenlos wirken, stärker als das Virus und die Angst, die es verbreite. Die Gesellschaft mache in diesen Tagen die Erfahrung, dass in vielen Menschen das Beste wachgerüttelt werde. Europaweit haben viele Bürger ihre Solidarität beispielsweise mit Helfern bekundet, die Kranke betreuen. Außerdem gibt es vielerorts Hilfsinitiativen von Freiwilligen, die Besorgungen für ältere Menschen anbieten.| 22.03.2020 14:30 Uhr

Tschechische Grenze für halbes Jahr dicht

Prag: Wegen des Corona-Virus will Tschechien seine Grenzen mindestens ein halbes Jahr lang geschlossen halten. Das sagte der Leiter des tschechischen Krisenstabs einem Fernsehsender. Ausländer dürften ausreisen, aber nicht wieder einreisen. Ausnahmen sollen für grenznahe Berufspendler gelten, die in Sachsen, Bayern oder Österreich arbeiten. Auch Lkw-Fahrer dürfen demnach die Grenzkontrollstellen passieren, um den Warenverkehr zu gewährleisten. Die Regierung in Prag plant zudem, die strikten Einschränkungen der Bewegungsfreiheit der Bevölkerung zu verlängern.| 22.03.2020 14:30 Uhr

Cum-Ex: Warburg Bank legt Revision ein

Bonn: Die Hamburger Warburg Bank hat gegen das Urteil im bundesweit ersten Cum-Ex-Strafprozess Revision eingelegt. Die Privatbank war als sogenannte Einziehungsbeteiligte vom Landgericht Bonn zur Zahlung von 176 Millionen Euro aufgefordert worden. Damit landet der Fall nun vor dem Bundesgerichtshof in Karlsruhe. In dem Strafprozess wurden die beiden Angeklagten, zwei britische Aktienhändler, zu Haftstrafen auf Bewährung verurteilt. Einer der beiden muss zusätzlich 14 Millionen Euro Steuerschulden zurückzahlen. Das Urteil definierte Cum-Ex-Geschäfte erstmals gerichtlich als Straftat. Die Finanzämter hatten bei diesen Aktiengeschäften Steuern erstattet, die gar nicht gezahlt worden waren. Dem deutschen Staat war dadurch ein Milliardenschaden entstanden.| 22.03.2020 14:30 Uhr

Die Wettervorhersage

Westlich der Weser verbreitet sonnig und trocken. In Ostseenähe noch Schneeschauer möglich. 4 bis 9 Grad. Morgen vielfach Sonnenschein und trocken bei 4 bis 10 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Dienstag und Mittwoch sonnig und trocken, 5 bis 10 Grad.| 22.03.2020 14:30 Uhr