NDR Info Nachrichten vom 22.03.2020:

Entscheidende Beratungen zum Corona-Vorgehen

Berlin: Bundeskanzlerin Merkel, mehrere Minister und die Regierungschefs der Länder beraten heute über weitere Maßnahmen im Kampf gegen das Corona-Virus. In einer Schaltkonferenz am frühen Nachmittag soll vor allem darüber diskutiert werden, ob es bundesweite Ausgangsbeschränkungen geben soll. Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Laschet sprach sich im Vorfeld für Sanktionen bei Verstößen gegen Ausgangsregelungen aus. Die Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, Dreyer, forderte vor allem ein abgestimmtes Handeln der Länder. Das Robert Koch-Institut hat heute mehr als 18.600 Corona-Infizierte in Deutschland gemeldet. Das waren knapp 1.950 mehr als am Vortag. Die Zahl der Toten gibt das Institut derzeit mit 55 an, neun mehr als gestern.| 22.03.2020 12:30 Uhr

Ausgleich für Arbeitnehmer mit Kindern?

Berlin: Angesichts der Schul- und Kitaschließungen plant der Bund offenbar einen teilweisen Ausgleich für Arbeitnehmer mit Kindern. Voraussetzung sei, dass keine andere zumutbare Betreuungsmöglichkeit für das Kind sichergestellt werden könne, zitiert das Redaktionsnetzwerk Deutschland ein Schreiben aus dem Bundesarbeitsministerium. Demnach ist eine Entschädigung in Höhe von 67 Prozent des Verdienstausfalls für maximal sechs Wochen geplant. Eine entsprechende Änderung des Infektionsschutzgesetzes soll morgen vom Bundeskabinett auf den Weg gebracht werden. Zudem will die Ministerrunde darüber beraten, ob der Bund im Fall einer Pandemie mehr Kompetenzen von den Ländern übernehmen soll. Wie mehrere Medien berichten, will das Bundesgesundheitsministerium künftig ohne Zustimmung des Bundesrats Vorschriften für den grenzüberschreitenden Reiseverkehr erlassen. Zudem sei die Möglichkeit vorgesehen, dass das Ministerium medizinisches Personal in Krankenhäuser schickt, in denen es zu Engpässen kommt.| 22.03.2020 12:30 Uhr

Maas räumt Probleme bei Urlauber-Rückholung ein

Berlin: Außenminister Maas hat Probleme bei der Rückholung von Urlaubern nach Deutschland eingeräumt. Den Zeitungen der "Funke Mediengruppe" sagte Maas, oft stehe die Bundesregierung schon vor großen Herausforderungen, damit die Menschen überhaupt die Flughäfen erreichen könnten. Maas sagte eine bessere europäische Abstimmung der Rückholflüge zu. So könnten auch Bürger anderer EU-Länder mitfliegen, wenn es noch Kapazitäten gebe. Nach Angaben des Auswärtigen Amts sind in der vergangenen Woche mehr als 100.000 Deutsche nach Hause geholt worden. Viele weitere hätten sich registriert und warteten auf einen Flug.| 22.03.2020 12:30 Uhr

Bedford-Strohm ruft zu Zusammenhalt auf

Bremen: Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bedford-Strohm, hat angesichts der Corona-Pandemie zu mehr gesellschaftlichem Zusammenhalt aufgerufen. Er hoffe auf eine Revolution der Empathie und Achtsamkeit, sagte Bedford-Strohm in einer Predigt. Mitgefühl könne stärker wirken als das Virus und als die Angst, die es verbreite. Bedford-Strohm betonte, die Gesellschaft mache in diesen Tagen die Erfahrung, dass in vielen Menschen das Beste wachgerüttelt werde. Seit Tagen übernehmen etwa Freiwillige Besorgungen für ältere Mitbürger.| 22.03.2020 12:30 Uhr

Job-Portal für Helfer in der Landwirtschaft

Berlin: Das Bundesagrarministerium und der zuständige Bundesverband planen ein gemeinsames Job-Portal, um einen Engpass an Saisonarbeitern in der Landwirtschaft zu verhindern. Laut "Bild am Sonntag" soll das Portal "Das Land hilft" morgen Mittag starten und Arbeitsplätze vermitteln. Bundesagrarministerin Klöckner sagte der Zeitung, verpasste Ernten ließen sich nicht nachholen. Die Landwirtschaft ist von der Corona-Krise besonders betroffen, weil viele Hilfsarbeiter aus Ost-Europa derzeit Schwierigkeiten haben, nach Deutschland einzureisen.| 22.03.2020 12:30 Uhr

Cum-Ex: Warburg Bank legt Revision ein

Bonn: Die Hamburger Warburg Bank hat gegen das Urteil im bundesweit ersten Cum-Ex-Strafprozess Revision eingelegt. Die Privatbank war als sogenannte Einziehungsbeteiligte vom Landgericht Bonn zur Zahlung von 176 Millionen Euro aufgefordert worden. Damit landet der Fall nun vor dem Bundesgerichtshof in Karlsruhe. In dem Strafprozess wurden die beiden Angeklagten, zwei britische Aktienhändler, zu Haftstrafen auf Bewährung verurteilt. Einer der beiden muss zusätzlich 14 Millionen Euro Steuerschulden zurückzahlen. Das Urteil definierte Cum-Ex-Geschäfte erstmals gerichtlich als Straftat. Die Finanzämter hatten bei diesen Aktiengeschäften Steuern erstattet, die gar nicht gezahlt worden waren. Dem deutschen Staat war dadurch ein Milliardenschaden entstanden.| 22.03.2020 12:30 Uhr

Die Wettervorhersage

Westlich der Weser verbreitet sonnig und trocken. In Ostseenähe noch Schneeschauer möglich. 4 bis 9 Grad. Morgen vielfach Sonnenschein und trocken bei 4 bis 10 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Dienstag und Mittwoch sonnig und trocken, 5 bis 10 Grad.| 22.03.2020 12:30 Uhr