NDR Info Nachrichten vom 22.03.2020:

Polizeigewerkschaft: Klare Ansagen für Bürger

Berlin: Die Gewerkschaft der Polizei fordert von den Ministerpräsidenten der Länder in Bezug auf Ausgangsbeschränkungen klare Ansagen. Der stellvertretende Vorsitzende Radek sagte, es sei wichtig, dass die zuständigen Behörden ihre Entscheidungen erklärten. Außerdem sollten sie klarstellen, dass Verstöße gegen Ausgehbeschränkungen in Zeiten der Corona-Pandemie geahndet werden. Radek betonte, dass die Polizei die derzeitige Situation bewältigen könne. Ein Zusammenbruch der öffentlichen Ordnung sei nicht zu erwarten. Bundeskanzlerin Merkel berät am frühen Nachmittag mit den Regierungschefs der Länder und mehreren Ministern aus ihrem Kabinett über das weitere Vorgehen im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Dabei geht es auch um die Frage, ob es bundesweite Ausgangsbeschränkungen geben soll.| 22.03.2020 11:00 Uhr

Ausgleich für Arbeitnehmer mit Kindern?

Berlin: Angesichts der Schul- und Kitaschließungen plant der Bund offenbar einen teilweisen Ausgleich für Arbeitnehmer mit Kindern. Voraussetzung sei, dass keine andere zumutbare Betreuungsmöglichkeit für das Kind sichergestellt werden könne, zitiert das Redaktionsnetzwerk Deutschland ein Schreiben aus dem Bundesarbeitsministerium. Demnach ist eine Entschädigung in Höhe von 67 Prozent des Verdienstausfalls für maximal sechs Wochen geplant. Eine entsprechende Änderung des Infektionsschutzgesetzes soll morgen vom Bundeskabinett auf den Weg gebracht werden. Zudem will die Ministerrunde darüber beraten, ob der Bund im Fall einer Pandemie mehr Kompetenzen von den Ländern übernehmen soll. Wie mehrere Medien berichten, will das Bundesgesundheitsministerium künftig ohne Zustimmung des Bundesrats Vorschriften für den grenzüberschreitenden Reiseverkehr erlassen. Zudem sei die Möglichkeit vorgesehen, dass das Ministerium medizinisches Personal in Krankenhäuser schickt, in denen es zu Engpässen kommt.| 22.03.2020 11:00 Uhr

Weltweit mehr als 300.000 Corona-Infektionen

Washington: Nach Angaben von US-Experten haben sich weltweit inzwischen mehr als 307.000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Forscher der Johns-Hopkins-Universität teilten mit, die meisten Fälle seien in China, Italien, Spanien, den USA und Deutschland registriert worden. Etwa 13.000 Menschen seien an der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben; gut 92.000 gelten als geheilt. Laut Robert-Koch-Institut hat sich der Anstieg der Infektionen in Deutschland verlangsamt. Die Zahl neuer Krankheitsfälle sank innerhalb eines Tages von mehr als 2.700 auf knapp 1.950. Insgesamt registrierten die deutschen Behörden etwa 18.600 Infizierte.| 22.03.2020 11:00 Uhr

Italien: Nicht lebenswichtige Unternehmen schließen

Rom: Italien schließt angesichts der Coronavirus-Pandemie die gesamte nicht lebensnotwendige Produktion. Von der Entscheidung ausgenommen seien Supermärkte, Banken, Apotheken und die Post, sagte Ministerpräsident Conte in einer Fernsehansprache. Die Maßnahmen sollen zunächst bis 3. April gelten. Allein gestern hatten die italienischen Behörden einen Anstieg der Totenzahlen von fast 800 auf mehr als 4.800 gemeldet. Besonders stark betroffen ist weiterhin die Lombardei, wo das Virus Ende Februar ausgebrochen war und die Krankenhäuser inzwischen ihre Kapazitätsgrenzen erreicht haben. Russland kündigte an, es werde auf Bitten der Regierung in Rom Schutzausrüstungen, mobile Versorgungsstationen und Mittel für eine großflächige Desinfektion schicken. Aus Kuba haben sich 52 Ärzte und Krankenpfleger auf den Weg in die Lombardei gemacht, um ihre italienischen Kollegen zu unterstützen.| 22.03.2020 11:00 Uhr

Mindestens ein Toter bei Erdbeben in Kroatien

Zagreb: Bei zwei Erdbeben im Norden Kroatiens ist mindestens ein Mensch um Leben gekommen. Nach Angaben der Behörden entdeckten Rettungskräfte die Leiche eines 15-jährigen Jungen unter den Trümmern eines Hauses. Nach Medienberichten wurden viele Menschen verletzt. Heute früh waren Teile Kroatiens kurz hintereinander von zwei Erdbeben erschüttert worden. Zahlreiche Gebäude wurden beschädigt, darunter die Kathedrale in Zagreb, das Wahrzeichen der Stadt. Das Seismologische Zentrum Europa-Mittelmeer registrierte für die Erdbeben eine Stärke von 5,3 beziehungsweise 5,0.| 22.03.2020 11:00 Uhr

Die Wettervorhersage

Heute westlich der Weser verbreitet sonnig und trocken. Sonst neben längerem Sonnenschein auch wolkig, aber meist trocken. Höchstwerte 4 bis 9 Grad. In der Nacht anfangs teils leicht bewölkt und trocken. Tiefstwerte minus 4 bis minus 8 Grad, an den Küsten sowie auf den Inseln 0 bis minus 3 Grad. Morgen Sonnenschein, dabei 4 bis 9 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Dienstag und Mittwoch heiter bis sonnig und trocken, 5 bis 10 Grad.| 22.03.2020 11:00 Uhr