NDR Info Nachrichten vom 18.03.2020:
Einreisestopp in die EU
Berlin: Nicht-EU-Bürger dürfen ab sofort nicht mehr nach Deutschland einreisen. Bundeskanzlerin Merkel sagte, eine entsprechende Regelung aus Brüssel werde sofort umgesetzt. Laut Innenminister Seehofer betrifft das Verbot alle Einreisen per Luft- und Seeverkehr. Ausnahmen gelten demnach für Länder wie Norwegen, der Schweiz, Großbritannien und Andorra. Die Bundespolizei am Frankfurter Flughafen bestätigte, dass sie die neue Regelung bereits seit dem Abend umsetze. Laut Merkel haben sich die EU-Staats- und Regierungschefs in ihrer Videokonferenz darauf verständigt, den freien Warenverkehr und die Beweglichkeit von Pendlern im Binnenmarkt zu schützen. Auch die Wirtschaft solle gestützt werden. Nach den Worten der Kanzlerin diskutieren die Finanzminister darüber, ob dafür Geld des Euro-Rettungsmechanismus ESM oder der Europäischen Investitionsbank genutzt werden könne.| 18.03.2020 00:00 Uhr
Immer mehr Corona-Infizierte in Deutschland
Berlin: Die Zahl der mit dem Corona-Virus infizierten Menschen in Deutschland ist deutlich gestiegen. Die in den USA ansässige Johns-Hopkins-Universität geht von mehr als 9.200 bestätigten Fällen aus. Das sind etwa 2.000 mehr als am Vortag. Die US-Wissenschaftler gehen inzwischen von 24 Toten in Deutschland aus. Im Fall des gestorbenen Patienten aus dem Universitätsklinikum Lübeck ist die genaue Todesursache wieder unklar. Der 78-Jährige habe an Speiseröhrenkrebs gelitten, teilten die Ärzte mit. Die Corona-Infektion sei posthum bei dem Mann festgestellt worden. Bund und Länder beschlossen am Abend einen Krankenhaus-Notfallplan, durch den mehr Behandlungsplätze entstehen sollen. Zusätzliche Betten würden dann zum Beispiel in Hotels oder größeren Hallen aufgebaut. An solchen Standorten könnten vor allem leichtere Corona-Fälle behandelt werden.| 18.03.2020 00:00 Uhr
Schleswig-Holstein: Keine Restaurants und Urlauber
Kiel: Schleswig-Holstein hat wegen der Corona-Pandemie weitere drastische Schritte beschlossen. Nach Angaben von Ministerpräsident Günther dürfen Touristen von heute an das Bundesland nicht mehr betreten. Auch Tagesausflüge seien untersagt. Außerdem bleiben alle Restaurants in Schleswig-Holstein geschlossen. Gestattet ist nur noch ein Außer-Haus-Verkauf. Die Kieler Landesregierung kündigte angesichts der drastischen Einschränkungen Hilfen für die Wirtschaft an. Sie sollen einen Umfang von 500 Millionen Euro haben. Auch Mecklenburg-Vorpommern hat die Urlauber aufgefordert, nach Hause zurückzukehren. Ministerpräsidentin Schwesig sagte, diese Maßnahme solle dazu beitragen, die Ansteckungsgefahr weiter zu verringern. Überall in Deutschland sind Geschäfte geschlossen. Ausgenommen sind unter anderem Supermärkte, Drogerien, Lieferdienste und Tankstellen.| 18.03.2020 00:00 Uhr
Rückholaktion für Deutsche im Ausland
Berlin: Die Bundesregierung will Deutsche, die wegen der Corona-Krise im Ausland festsitzen, in die Heimat zurückholen. Außenminister Maas sagte am Abend in der ARD, 30 von der Regierung gecharterte Maschinen seien auf den Weg gebracht. Mehr als 100.000 deutsche Touristen befänden sich im Ausland, allein 35.000 in Ägypten. Es stünden 50 Millionen Euro zur Verfügung, um diejenigen zurückzuholen, die das aus eigener Kraft nicht könnten. Maas rief die Betroffenen zur Geduld auf. Innerhalb von 24-Stunden sei das nicht zu schaffen.| 18.03.2020 00:00 Uhr
Deutsche Handballer in Quarantäne
Dortmund: Die deutsche Handball-Nationalmannschaft wird wegen Corona-Verdachts unter Quarantäne gestellt. Ein Spieler hat sich mit dem Erreger infiziert. Das bestätigte der Deutsche Handball-Bund, nannte aber keinen Namen. Nach Agenturangaben soll es sich um Kreisläufer Jannik Kohlbacher von den Rhein-Neckar-Löwen handeln. Da das DHB-Team sich in der vergangenen Woche zu einem Lehrgang getroffen hat, sollen nun alle Spieler, Trainer und das Betreuerteam in Isolation. Wegen der Corona-Pandemie wird die Fußball-EM um ein Jahr verschoben. Nach einem Beschluss der Uefa soll das in zwölf Städten stattfindende Turnier erst im Sommer 2021 gespielt werden.| 18.03.2020 00:00 Uhr
Merkel hält an Flüchtlingsabkommen mit Türkei fest
Berlin: Bundeskanzlerin Merkel hält am EU-Flüchtlingsabkommen mit der Türkei fest. Sie sagte, gegebenenfalls solle es mehr Hilfen für Ankara geben. Die Kanzlerin äußerte sich nach einer Videokonferenz mit den Präsidenten der Türkei und Frankreichs, Erdogan und Macron, sowie dem britischen Premierminster Johnson. Dabei ging es auch um den Syrien-Krieg. Merkel begrüßte den erreichten Waffenstillstand in der Stadt Idlib. Nötig sei nun ein umfassender politischer Dialog über die Zukunft Syriens. Die Kanzlerin sicherte den Menschen mehr Hilfe zu.| 18.03.2020 00:00 Uhr
Wettervorhersage
Wechselnd bewölkt und an den Küsten geringer Regen. Tiefstwerte 8 Grad in Schleswig, bis 2 Grad in Staufenberg. Am Tage nach Frühnebel überwiegend freundlich, im Norden dichte Wolken und etwas Regen. Höchstwerte 9 Grad auf Sylt, bis 18 Grad in Hildesheim. Die weiteren Aussichten: Am Donnerstag im Süden Wolken und stellenweise Regen, im Norden viel Sonnenschein. Maximal 8 bis 16 Grad. Am Freitag in Südniedersachsen etwas Regen, sonst Aufheiterungen, 7 bis 10 Grad.| 18.03.2020 00:00 Uhr