NDR Info Nachrichten vom 17.03.2020:

Merkel: Einreisestropp in die EU gilt ab sofort

Berlin: Deutschland setzt wegen der Corona-Krise die Einreisebeschränkungen in die EU sofort um. Bundeskanzlerin Merkel sagte, die Regelung gelte zunächst für 30 Tage. Laut Innenminister Seehofer betrifft das Verbot alle internationalen Reiseverbindungen im Luft- und Seeverkehr, die ihren Ausgangspunkt außerhalb der Europäischen Union haben. Ausnahmen gelten demnach für Länder wie Norwegen, der Schweiz, Großbritannien und Andorra. Auch Angehörige von Drittstaaten, die ein längerfristiges Aufenthaltsrecht in einem EU-Land haben, dürfen einreisen. Nach Merkels Worten verständigten sich die Staats- und Regierungschefs per Videokonferenz darauf, den Binnenmarkt zu schützen. Damit sollen Zulieferketten aufrechterhalten werden, die unter anderem für die Autoindustrie wichtig sind. Zur Versorgung mit medizinischen Gütern sind Sammelausschreibungen durch die EU-Kommission geplant.| 17.03.2020 23:00 Uhr

Immer mehr Corona-Infizierte in Deutschland

Berlin: Die Zahl der mit dem Corona-Virus infizierten Menschen in Deutschland ist deutlich gestiegen. Die in den USA ansässige Johns-Hopkins-Universität geht von mehr als 9.200 bestätigten Fällen aus. Das sind etwa 2.000 mehr als gestern Abend. Erstmals ist ein Patient in Schleswig-Holstein an den Folgen des Virus gestorben. Nach Angaben des Universitätsklinikums Lübeck handelt es sich um einen 78-Jährigen, der in dem Krankenhaus behandelt wurde. Die Johns-Hopkins-Universität geht inzwischen von insgesamt 24 Toten in Deutschland aus. Damit mehr Behandlungsplätze entstehen, haben Bund und Länder am Abend einen Krankenhaus-Notfallplan beschlossen. Er soll es erleichtern, zusätzliche Betten aufzubauen - zum Beispiel in Hotels oder größeren Hallen. An solchen Standorten könnten vor allem leichtere Corona-Fälle behandelt werden.| 17.03.2020 23:00 Uhr

Rückholaktion für Deutsche im Ausland

Berlin: Die Bundesregierung will Deutsche, die wegen der Corona-Krise im Ausland festsitzen, in die Heimat zurückholen. Außenminister Maas sagte am Abend in der ARD, 30 von der Regierung gecharterte Maschinen seien auf den Weg gebracht. Mehr als 100.000 deutsche Touristen befänden sich im Ausland, allein 35.000 in Ägypten. Es stünden 50 Millionen Euro zur Verfügung, um diejenigen zurückzuholen, die das aus eigener Kraft nicht könnten. Maas rief die Betroffenen zur Geduld auf. Innerhalb von 24-Stunden sei das nicht zu schaffen.| 17.03.2020 23:00 Uhr

Schleswig-Holstein: Keine Restaurants und Urlauber

Kiel: Schleswig-Holstein hat wegen der Corona-Pandemie weitere drastische Schritte beschlossen. Nach Angaben von Ministerpräsident Günther dürfen Touristen von morgen an das Bundesland nicht mehr betreten. Auch Tagesbesuche sollen untersagt werden. Außerdem bleiben alle Restaurants in Schleswig-Holstein geschlossen. Gestattet ist nur noch ein Außer-Haus-Verkauf. Die Kieler Landesregierung kündigte außerdem an, Hilfen für die Wirtschaft bereitzustellen. Sie sollen einen Umfang von 500 Millionen Euro haben. Auch Mecklenburg-Vorpommern hat die Urlauber aufgefordert, nach Hause zurückzukehren. Ministerpräsidentin Schwesig sagte, diese Maßnahme solle dazu beitragen, die Ansteckungsgefahr weiter zu verringern. Überall in Deutschland sind Geschäfte geschlossen. Ausgenommen sind unter anderem Supermärkte, Drogerien, Lieferdienste und Tankstellen.| 17.03.2020 23:00 Uhr

Deutsche Handballer in Quarantäne

Dortmund: Die deutsche Handball-Nationalmannschaft wird wegen Corona-Verdachts unter Quarantäne gestellt. Ein Spieler hat sich mit dem Erreger infiziert. Das bestätigte der Deutsche Handball-Bund, nannte aber keinen Namen. Nach Agenturangaben soll es sich um Kreisläufer Jannik Kohlbacher von den Rhein-Neckar-Löwen handeln. Da das DHB-Team sich in der vergangenen Woche zu einem Lehrgang getroffen hatte, sollen nun alle Spieler, Trainer und das Betreuerteam in Isolation. Wegen der Corona-Pandemie wird die Fußball-EM um ein Jahr verschoben. Nach einem Beschluss der Uefa soll das in zwölf Städten stattfindende Turnier nun im Sommer 2021 gespielt werden.| 17.03.2020 23:00 Uhr

Wettervorhersage

Wechselnd bewölkt und an den Küsten geringer Regen. Tiefstwerte 8 Grad in Schleswig, bis 2 Grad in Staufenberg. Am Tage nach Frühnebel überwiegend freundlich, im Norden dichte Wolken und etwas Regen. Höchstwerte 9 Grad auf Sylt, bis 18 Grad in Hildesheim. Die weiteren Aussichten: Am Donnerstag im Süden Wolken und stellenweise Regen, im Norden viel Sonnenschein. Maximal 8 bis 16 Grad. Am Freitag in Südniedersachsen etwas Regen, sonst Aufheiterungen, 7 bis 10 Grad.| 17.03.2020 23:00 Uhr