NDR Info Nachrichten vom 15.03.2020:

Berlin: Angesichts der bundesweiten Schulschließungen wegen der Coronavirus-Pandemie hat Familienministerin Giffey zu Solidarität und Eigeninitiative bei der Kinderbetreuung aufgerufen. Alle Beteiligten müssten flexibel damit umgehen, sagte die SPD-Politikerin der "Bild am Sonntag". Sie begrüßte Angebote von Unternehmen für mehr Heimarbeit und flexible Arbeitszeiten. Es seien aber auch Freunde, Bekannte oder Nachbarn gefragt, die sich gegenseitig unterstützen könnten. Bundesverteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer stellte mehr medizinische Hilfe der Bundeswehr in Aussicht. Unter anderem habe man alle Reservisten aufgerufen, die Arbeit in den Bundeswehrkrankenhäusern zu unterstützen, sagte die CDU-Chefin der "Welt am Sonntag". Die Corona-Krise sorgt zunehmend für Einschränkungen im öffentlichen Leben. In Berlin war gestern Abend die Polizei im Einsatz, um die vom Senat angeordnete Schließung von Kneipen, Bars und Clubs durchzusetzen. Auch Schleswig-Holstein und weitere Bundesländer haben ihre Veranstaltungsverbote verschärft.| 15.03.2020 10:00 Uhr

Tallinn: Im Kampf gegen das Corona-Virus schließen immer mehr Länder in Europa ihre Grenzen. Nach Dänemark, Tschechien und Polen kündigten auch Estland und Litauen diesen Schritt an. In zahlreichen Ländern wurden außerdem öffentliche Veranstaltungen verboten und diverse Einrichtungen geschlossen. In Israel wird der Korruptionsprozess gegen Ministerpräsident Netanjahu aufgrund des Virus verschoben. Auf den Philippinen hat die Polizei begonnen, die Straßen in die Hauptstadt Manila abzuriegeln. Die Stadt gilt als Sperrzone. Flugreisende werden an vielen Flughäfen strenger kontrolliert, so etwa in der chinesischen Hauptstadt Peking. In Neuseeland und Australien müssen sie sich für 14 Tage in Selbstisolierung begeben. In beiden Ländern dürfen für 30 Tage keine Kreuzfahrtschiffe anlegen. Die Gesundheitsbehörden in Neuseeland haben für das Kreuzfahrtschiff "Golden Princess" eine Ausgangssperre verhängt. Der Schiffarzt hatte zuvor drei Passagiere unter Quarantäne gestellt.| 15.03.2020 10:00 Uhr

Hamburg: SPD und Grüne verschieben aufgrund des Corona-Virus den Beginn ihrer Koalitionsverhandlungen um zwei Wochen. Ursprünglich sollten die Gespräche morgen starten. Beide Parteien verwiesen darauf, dass die Teilnehmer der Verhandlungen aktuell an anderer Stelle benötigt würden. Demnach soll alle Kraft auf die Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Corona-Virus konzentriert werden. SPD und Grüne regieren seit 2015 gemeinsam in Hamburg. Die konstitutierende Sitzung der Bürgerschaft soll dagegen wie geplant in der kommenden Woche stattfinden. Allerdings sollen Abgeordnete, die in einem Corona-Risiko-Gebiet im Urlaub waren, nicht teilnehmen. Auch das Publikum wurde ausgeschlossen.| 15.03.2020 10:00 Uhr

Damaskus: Russland und die Türkei wollen in Syriens letztem großen Rebellengebiet um die Stadt Idlib heute gemeinsame Patrouillen aufnehmen. Dadurch soll entlang einer wichtigen Schnellstraße durch das Gebiet ein sogenannter "Sicherheitskorridor" entstehen. Auf die Patrouillen hatten sich die beiden Länder vor mehr als einer Woche geeinigt. Die ebenfalls vereinbarte Waffenruhe für die umkämpfte Region hält seitdem weitestgehend. Russland unterstützt im syrischen Bürgerkrieg die Assad-Regierung, die Türkei steht an der Seite der Rebellen. Der Beginn des Konfliktes jährt sich heute zum neunten Mal.| 15.03.2020 10:00 Uhr

Clausthal-Zellerfeld: In den Talsperren im Harz gibt es dank ergiebiger Niederschläge wieder große Trinkwasser-Reserven. Nach Angaben der Harzwasserwerke sind die sechs Stauseen inzwischen wieder zu 82 Prozent gefüllt. Die Bedenken, dass die Trinkwasserversorgung gefährdet sein könnte, seien damit vorerst vom Tisch, sagte ein Sprecher der Wasserwerke. Sie hatten Ende Januar noch eine angespannte Situation beklagt - damals lag der Füllungsgrad der Talsperren nur noch bei 55 Prozent. Aus dem Harz werden weite Teile Niedersachsens und Bremens mit Trinkwasser versorgt.| 15.03.2020 10:00 Uhr

Das Wetter: Heute wechselnd bewölkt, zur Nordsee hin und in Schleswig-Holstein überwiegend dichte Wolken und stellenweise leichter Regen. Höchstwerte 10 bis 14 Grad. Morgen ein Wechsel aus dichten Wolken und freundlichen Abschnitten. Höchstwerte 9 bis 16 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Dienstag nach Frühnebel Sonne und Wolken im Wechsel bei 8 bis 16 Grad. Am Mittwoch meist sonnig, nur in Schleswig-Holstein bewölkt, 10 bis 19 Grad.| 15.03.2020 10:00 Uhr