NDR Info Nachrichten vom 10.03.2020:

Berlin: Im Kampf gegen das Corona-Virus hat sich der Krisenstab der Bundesregierung auf weitere Schritte geeinigt. Demnach soll die Bundespolizei ihre Grenzkontrollen verstärken, insbesondere im Süden Deutschlands. Für die intensivmedizinische Versorgung in Kliniken soll der Bund nötige Materialien zentral beschaffen. Hier geht es zum Beispiel um Geräte zur künstlichen Beatmung. Zuvor hatte der Krisenstab schon beschlossen, dass der Bund Schutzausrüstung für medizinisches Personal besorgt. Die Vertreter des Gesundheits- und des Innenministeriums haben sich jetzt auch offiziell die Empfehlung zueigen gemacht, Großveranstaltungen mit mehr als 1.000 Teilnehmern abzusagen. Mehrere Bundesländer sind dem bereits gefolgt, unter anderem Schleswig-Holstein, Bayern und Nordrhein-Westfalen. Die nächste Sitzung des Krisenstabs ist für Donnerstag geplant.| 10.03.2020 22:00 Uhr

Brüssel: Die EU-Staaten richten wegen des Corona-Virus einen gemeinsamen Krisenfonds ein. Das teilte Kommissionspräsidentin von der Leyen nach einer Video-Konferenz der Staats- und Regierungschefs mit. Der Fonds solle ein Volumen von 25 Milliarden Euro haben, das Geld komme aus dem Strukturfonds. Erklärtes Ziel ist es, das Gesundheitswesen, den Arbeitsmarkt und kleinere und mittlere Unternehmen zu unterstützen. EU-Ratspräsident Michel sagte nach der Videokonferenz, man wolle von allen notwendigen Instrumenten Gebrauch machen, um die wirtschaftlichen Folgen des Virus abzumildern. So würden auch die Regeln für staatliche Hilfen gelockert.| 10.03.2020 22:00 Uhr

Zwickau: Bundespräsident Steinmeier hat ein Klima der Empörung und Enthemmung beklagt. Bei einer Diskussionsveranstaltung in Zwickau sagte Steinmeier, es gebe in Deutschland ein massives Problem mit Hass und Gewalt. Vor allem Kommunalpolitiker seien zunehmend Übergriffen ausgesetzt. Einer Umfrage zufolge wurden fast zwei Drittel der Bürgermeister in Deutschland schon einmal beleidigt, bedroht oder tätlich angegriffen. Steinmeier forderte die Bürger auf, ihre Stimme gegen Gewalt zu erheben. Niemand dürfe sagen, dass ihn das Problem nicht betreffe. Die Mehrheit der Menschen in Deutschland wolle friedlich zusammenleben; genau diese Mehrheit müsse jetzt aber auch laut werden.| 10.03.2020 22:00 Uhr

Washington: In den USA läuft eine weitere Runde von Vorwahlen für die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten. In sechs Bundesstaaten können Teilnehmer zwischen Ex-Vizepräsident Biden und Senator Sanders entscheiden. Beide haben nach wie vor Chancen auf die Nominierung. Die ersten Ergebnisse der jüngsten Vorwahlen werden morgen erwartet. Offiziell küren die Demokraten ihren Präsidentschaftsbewerber auf einem Nominierungsparteitag im Juli.| 10.03.2020 22:00 Uhr

Amsterdam: Im Strafprozess um den Abschuss der malaysischen Passagiermaschine MH17 über der Ostukraine richtet die Staatsanwaltschaft schwere Vorwürfe an Russland. Es gebe Anzeichen dafür, dass die russische Regierung die Untersuchung behindern wolle, sagte der zuständige Staatsanwalt vor Gericht. Seine Kollegin warf Moskau offen eine Desinformationskampagne vor. Die russischen Behörden hätten bisher keine endgültige Haltung zum Ablauf der Ereignisse eingenommen. Stattdessen würden Ermittlungsergebnisse in Zweifel gezogen. Russland weist eine Verantwortung für die Flugzeugkatastrophe zurück. In dem Strafprozess müssen sich vier prorussische Rebellen wegen des Vorwurfs des 298-fachen Mordes verantworten. Sie erschienen nicht vor Gericht. Der Prozess wurde nach dem heutigen Sitzungstag auf den 23. März vertagt.| 10.03.2020 22:00 Uhr

Hamburg: In der Hansestadt will die SPD mit den Grünen über eine neue Koalition verhandeln. Das teilten der Erste Bürgermeister Tschentscher und SPD-Landeschefin Leonhard mit. Der Landesvorstand der Partei habe einstimmig einen entsprechenden Beschluss gefasst. Die SPD war bei der Bürgerschaftswahl im Februar stärkste Kraft geworden, benötigt zum Regieren aber einen Partner. Die Partei sondierte nach der Wahl sowohl mit Grünen als auch mit CDU.| 10.03.2020 22:00 Uhr

Mitunter noch kräftige Regenfälle, örtlich nachlassend, Tiefstwerte 9 bis 5 Grad. Am Tage viel Sonne, südlich des Mittellandkanals einzelne Schauer, 9 Grad auf Sylt, bis 14 Grad in Salzgitter. Die weiteren Aussichten: Am Donnerstag Regen- und Graupelschauer, stürmisch bei 7 bis 12 Grad. Am Freitag erneut wolkiges Schauerwetter bei 7 bis 10 Grad.| 10.03.2020 22:00 Uhr