NDR Info Nachrichten vom 10.03.2020:

Rom: Italien greift zu drastischen Mitteln, um die Ausbreitung des neuen Corona-Virus zu bremsen. Ministerpräsident Conte gab gestern Abend bekannt, dass Sperrungen und Einschränkungen der Bewegungsfreiheit auf das ganze Land ausgeweitet werden. Bislang gibt es Sperrzonen in mehreren Regionen in Norditalien. Diese Gebiete darf man nur mit triftigen Gründen betreten oder verlassen, zum Beispiel um zur Arbeit zu fahren. Alle Sportveranstaltungen im Land werden bis zum 3. April ausgesetzt. Italien ist besonders stark vom Corona-Virus betroffen. In Deutschland sind erstmals zwei Menschen an der Krankheit gestorben - eine 89 Jahre alte Frau aus Essen sowie ein 78 Jahre alter Mann aus dem Kreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen. Die Zahl der Infizierten stieg bundesweit auf mehr als 1.100. Wegen eines Verdachtsfalls in einer Schule in Neustadt/Dosse in Brandenburg sind etwa 2.200 Menschen in häuslicher Quarantäne. Betroffen ist auch ein Reitinternat mit Schülerinnen und Schülern aus ganz Deutschland.| 10.03.2020 00:00 Uhr

Frankfurt am Main: An den deutschen Börsen hat es gestern einen starken Kurseinbruch gegeben. Der Deutsche Aktienindex verlor knapp acht Prozent an Wert und schloss bei 10.625 Punkten. Das ist der höchste prozentuale Tagesverlust seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001. Auch der Dow-Jones-Index in den USA gab deutlich nach. Gründe sind neben den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise auch der Preisverfall am Ölmarkt. Verhandlungen führender Ölländer über eine Drosselung der Fördermenge sind gescheitert.| 10.03.2020 00:00 Uhr

Brüssel: Die Europäische Union baut weiter auf den Flüchtlingspakt mit der Türkei. Kommissionspräsidentin von der Leyen sagte nach einem Gespräch mit dem türkischen Präsidenten Erdogan, das Abkommen bleibe gültig. Man werde jetzt analysieren, welche Teile nicht umgesetzt wurden und warum. Die EU und die Türkei hatten sich 2016 unter anderem darauf verständigt, dass Ankara Flüchtlinge ohne Asylanspruch, die über die Türkei in die EU gelangt sind, zurücknimmt. Die EU verpflichtete sich zu hohen Geldzahlungen. Erdogan warf den Europäern wiederholt vor, sich nicht an das Abkommen zu halten. Ende Februar erklärte er die Grenzen zur EU für offen.| 10.03.2020 00:00 Uhr

Genf: Die Vereinten Nationen warnen vor einer wachsenden Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen. Im vergangenen Jahr hätten weltweit 267 Millionen Menschen im Alter von 15 bis 24 Jahren keinen Job gehabt und seien auch nicht in Ausbildung gewesen, teilte die Internationale Arbeitsorganisation mit. Junge Frauen seien mit einem Anteil von rund zwei Dritteln dabei besonders betroffen. Die zunehmende Automatisierung der Arbeitswelt führe dazu, dass immer mehr Jobs wegfallen, hieß es weiter. Die UN-Organisation rief Unternehmen und Wirtschaft auf, jungen Menschen eine berufliche Perspektive zu geben.| 10.03.2020 00:00 Uhr

Amsterdam: Mehr als fünfeinhalb Jahre nach dem Abschuss der Malaysia Airlines-Maschine MH17 über der Ostukraine ist in den Niederlanden der Prozess eröffnet worden. Angeklagt sind drei Russen und ein Ukrainer. Allerdings erscheinen sie nicht vor Gericht, weil Moskau und Kiew ihre Staatsbürger nicht ausliefern. Das Flugzeug war am 17. Juli 2014 in Amsterdam gestartet. Bei dem Abschuss über dem Konfliktgebiet im Osten der Ukraine wurden 298 Menschen getötet, unter ihnen 196 Niederländer. Auch vier Deutsche waren unter den Opfern. Ein internationales Ermittlerteam kam vor zwei Jahren zu dem Schluss, dass die Maschine von einer russischen Rakete abgeschossen wurde. Die vier Angeklagten sollen in den Reihen der prorussischen Separatisten im Osten der Ukraine hohe Ränge bekleidet haben. Sie werden unter anderem beschuldigt, die Rakete in die Ostukraine gebracht zu haben. Wer sie letztlich abfeuerte, ist noch unklar.| 10.03.2020 00:00 Uhr

Zum Sport: Im Spitzenspiel der Zweiten Fußball-Bundesliga haben sich der VfB Stuttgart und Arminia Bielefeld 1:1 getrennt. Dadurch kletterte Stuttgart auf den zweiten Tabellenplatz, der HSV fiel auf Platz drei zurück. In der dritten Liga bezwang Hansa Rostock Eintracht Braunschweig mit 3:0.| 10.03.2020 00:00 Uhr

Vom Emsland her Regen. Richtung Mecklenburg-Vorpommern meist trocken. Tiefstwerte 6 bis 2 Grad. Am Tage meist dicht bewölkt, teils kräftige Regenfälle. In Vorpommern anfangs noch aufgelockert. Höchstwerte 8 bis 13 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Mittwoch wechselhaft mit Schauern, zur Küste hin länger sonnig, 9 bis 14 Grad. Am Donnerstag Regen- und Graupelschauer, stürmisch bei 7 bis 12 Grad.| 10.03.2020 00:00 Uhr