NDR Info Nachrichten vom 08.03.2020:

Rom: Im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus riegelt Italien Regionen und Städte im Norden des Landes ab. Nach Angaben von Ministerpräsident Conte darf die gesamte Lombardei einschließlich der Finanzmetropole Mailand nur noch in dringenden Fällen betreten oder verlassen werden. Dies gelte ebenfalls für 14 Provinzen in vier weiteren Regionen, unter anderem auch die Städte Venedig, Modena, Parma und Rimini. Museen, Kulturzentren, Skigebiete und Schwimmbäder werden geschlossen. Die Maßnahmen gelten zunächst bis Anfang April. Italien ist mit deutlich mehr als 5.000 Infizierten das am stärksten betroffene Land in Europa.| 08.03.2020 11:00 Uhr

Berlin: Angesichts steigender Zahlen von Coronavirus-Infektionen erwartet Bundesgesundheitsminister Spahn weitere merkliche Einschränkungen des öffentlichen Lebens in Deutschland. Sicherheit gehe vor, erklärte der CDU-Politiker. Daher würden noch mehr Großveranstaltungen abgesagt werden müssen. Dies habe besonders für kleinere Betriebe wie Handwerker, Gastronomen und Dienstleister große wirtschaftliche Folgen. Die Politik sollte hier über eine gezielte und zügige Hilfe nachdenken, schrieb Spahn auf Twitter mit Blick auf den Koalitionsausschuss am Abend. Nach aktuellen Angaben des Robert-Koch-Instituts waren in Deutschland bis heute früh knapp 850 Infektionen mit dem Coronavirus nachgewiesen - etwa 50 mehr als gestern. Unter anderem wurden in Mecklenburg-Vorpommern zwei weitere Fälle registriert.| 08.03.2020 11:00 Uhr

Berlin: Der SPD-Vorsitzende Walter-Borjans fordert, etwa tausend unbegleitete Minderjährige aus den griechischen Flüchtlingslagern zu holen. Die Europäische Union dürfe nicht zusehen, wie Jungen und Mädchen sterben, sagte Walter-Borjans dem Deutschlandfunk. Der SPD-Chef setzt auf die Beteiligung anderer europäischer Staaten. Wenn eine solche Lösung nicht schnell herzustellen sei, müsse Deutschland handeln. Politiker der Union warnten vor deutschen Alleingängen bei der Aufnahme von Flüchtlingen. Der bayerische Ministerpräsident Söder sagte der "Welt am Sonntag", es wäre falsch, der EU in dieser Frage in den Rücken zu fallen.| 08.03.2020 11:00 Uhr

Berlin: Mehrere Unions-Politiker haben sich für ein Kopftuchverbot für junge Mädchen an Schulen ausgesprochen. Der CDU-Innenpolitiker de Vries sagte, ein solches Verbot wäre ein wichtiger Schritt, um muslimischen Mädchen ein selbstbestimmtes und gleichberechtigtes Aufwachsen zu ermöglichen. Die Bundesländer müssten jetzt aktiv werden. Der frühere bayerische Justizminister Bausback warnte davor, dass sich unter dem Deckmantel eines falsch verstandenen Elternrechts religiös motivierte Parallelgesellschaften entwickeln könnten. Dieser Tendenz müssten staatliche Institutionen entgegenwirken, so der CSU-Politiker. Islamverbände kritisieren die Forderung nach einem Kopftuchverbot an Schulen. Sie argumentieren unter anderem, den meisten Mädchen werde das Kopftuch nicht von den Eltern aufgezwungen.| 08.03.2020 11:00 Uhr

New York: UN-Generalsekretär Guterres hat anlässlich des heutigen Internationalen Frauentags die mangelnde Gleichstellung der Geschlechter beklagt. Weltweit seien nur ein Viertel der Parlamentarier Frauen, kritisierte Guterres in einem Gastbeitrag für die "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Die Ungleichbehandlung von Männern und Frauen hält er für die - so wörtlich - überwältigende Ungerechtigkeit unserer Zeit. Für den täglichen Sexismus würden Frauen oft auch noch selbst verantwortlich gemacht. Guterres forderte, das 21. Jahrhundert müsse das Jahrhundert der Gleichstellung von Frauen sein.| 08.03.2020 11:00 Uhr

Kiel: In der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt sind bei einem Wohnungsbrand zwölf Menschen verletzt worden. Nach Polizeiangaben wurden drei von ihnen mit einer Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht. Das Feuer brach demnach in der vergangenen Nacht in einem Mehrfamilienhaus im Kieler Stadtteil Hassee aus. Die Brandursache ist noch unklar. Die Flammen breiteten sich von einer Wohnung im Erdgeschoss auf das Treppenhaus aus; mehrere Bewohner mussten mit Drehleitern gerettet werden.| 08.03.2020 11:00 Uhr

Heute wechselnd bewölkt, dazu etwas Sonne; später von der Nordsee und dem Emsland her dichte Wolken und Regen. Höchstwerte 8 Grad auf Sylt, 10 Grad in Stralsund bis 12 Grad in Hildesheim. Morgen in Vorpommern zunächst noch Regen, ansonsten viele Wolken, gelegentlich Sonne, kurze Schauer und Gewitter, 8 bis 11 Grad. Am Dienstag viele Regenwolken bei 8 bis 13 Grad. Am Mittwoch wechselhaft und weiterhin regnerisch, 10 bis 16 Grad.| 08.03.2020 11:00 Uhr