NDR Info Nachrichten vom 07.03.2020:

EU und Türkei streiten - Erdogan kommt nach Brüssel

Ankara: Im Streit über das Flüchtlingsabkommen zwischen der EU und der Türkei setzen beide Seiten offenbar wieder auf direkte Gespräche. Wie das Präsidialamt in Ankara mitteilte, reist Staatschef Erdogan am Montag nach Brüssel. Einzelheiten über ein bevorstehendes Treffen wurden offiziell zwar nicht mitgeteilt. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge wollen Erdogan und Vertreter der EU aber über eine Verbesserung der aktuellen Situation an der griechisch-türkischen Grenze beraten sowie über eine grundlegende Neuausrichtung des Flüchtlingsabkommens. EU-Haushaltskommissar Hahn knüpfte weitere Finanzhilfen für die Türkei indirekt an Bedingungen. Die EU sei grundsätzlich bereit, die Versorgung von Flüchtlingen in der Türkei antelig zu bezahlen, sagte Hahn der Zeitung "Die Welt". Die Europäische Union erwarte aber, dass Ankara aufhöre, Schutzsuchende in Richtung Europa zu schicken.| 07.03.2020 12:45 Uhr

SPD-Regierungschefs fordern Aufnahme gefährdeter Flüchtlinge

Berlin: Die sieben SPD-Landeschefs haben die Aufnahme von besonders gefährdeten Flüchtlingen aus Lagern in Griechenland gefordert. Berlins Regierender Bürgermeister Müller erklärte, es gelte jetzt zu handeln und mindestens Kinder und junge unbegleitete Geflüchtete unbürokratisch und schnell aus dieser Lage herauszubringen. Seine rheinland-pfälzische Kollegin Dreyer forderte einen "Pakt der Menschlichkeit". Die SPD-geführten Länder erneuerten ihre Zusage, besonders gefährdete Menschen aufzunehmen und forderten die Bundesregierung auf, ein Bundesaufnahmeprogramm zu beschließen. Gleichzeitig müsse alles dafür getan werden, dass es eine europäische Lösung gebe. Den Aufruf unterschrieben neben Müller und Dreyer auch Manuela Schwesig aus Mecklenburg-Vorpommern, Stephan Weil aus Niedersachsen, Dietmar Woidke aus Brandenburg sowie die Bürgermeister Tschentscher aus Hamburg und Bovenschulte aus Bremen.| 07.03.2020 12:45 Uhr

Corona hat offenbar Folgen für Kurzarbeit

Berlin: Um die wirtschaftlichen Folgen des Corona-Virus abzumildern, erwägt die Bundesregierung offenbar, die Regeln für die Kurzarbeit vorübergehend zu lockern. Nach Informationen des "Handelsblatt" soll die Möglichkeit, die reguläre Arbeitszeit zu verringern, bis Ende des Jahres erleichtert werden. Bislang gibt es nur Kurzarbeitergeld, wenn mindestens ein Drittel der Belegschaft von Arbeitsausfall betroffen ist. Diese Schwelle will die Bundesregierung dem Bericht zufolge senken. Außerdem sollen den Arbeitgebern die Sozialbeiträge, die auch für ausgefallene Arbeitsstunden fällig sind, vorübergehend zu 50 Prozent erstattet werden. Dem Blatt zufolge ist das Thema morgen im Koalitionsausschuss.| 07.03.2020 12:45 Uhr

Einigung bei Tarifverhandlungen für Uniklinik-Ärzte

Hannover: Bei den Tarifverhandlungen für Ärzte an Unikliniken haben die Ärztegewerkschaft Marburger Bund und die Tarifgemeinschaft deutscher Länder eine Einigung erzielt. Wie Marburger Bund und das niedersächsische Finanzministerium mitteilten erhöhen sich die Gehälter für die rund 20.000 Ärztinnen und Ärzte an 23 tarifgebundenen Kliniken in drei Stufen um insgesamt 6,5 Prozent. Die letzte Stufe greift im Oktober 2021. Auch bei der Anzahl der Bereitschafts- und Wochenenddienste und der Arbeitszeiterfassung gibt es Änderungen. Die Tarifverhandlungen liefen seit Anfang November. Verhandlungsführer der Länder war der niedersächsische Finanzminister Hilbers.| 07.03.2020 12:45 Uhr

Weniger Diebstähle auf Bahnhöfen

Berlin: Auf deutschen Bahnhöfen hat die Bundespolizei weniger Diebstähle registriert. Demnach hat sich die Zahl seit 2016 halbiert und lag im vergangenen Jahr bei rund 9.000. Das teilte das Innenministerium auf Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion mit. Zugenommen hätten aber Drogendelikte und Angriffe auf Polizisten. Die meisten Straftaten wurden laut Ministerium am Hauptbahnhof von Frankfurt am Main begangen - gefolgt von Köln und Hamburg.| 07.03.2020 12:45 Uhr

Kurzwetter

Das Wetter: Heute Nachmittag in der Nordwesthälfte viel Sonne und meist trocken. Nach Vorpommern und zum Harz hin anfangs wolkig und nass, später auch hier freundlicher, Höchstwerte 6 bis 10 Grad.| 07.03.2020 12:45 Uhr