NDR Info Nachrichten vom 06.03.2020:

Idlib: In der syrischen Rebellenhochburg ist offiziell eine Waffenruhe in Kraft getreten. Russlands Präsident Putin und sein türkischer Kollege Erdogan hatten sich am Nachmittag auf den Schritt geeinigt. Beide Seiten wollen demnach gemeinsam garantieren, dass die Waffenruhe eingehalten wird. Von Mitte des Monats an sind auch gemeinsame Patrouillen vorgesehen. Russland ist in dem Krieg Schutzmacht der syrischen Regierung, die Türkei unterstützt Aufständische in der Region. Eigentlich galt in der Provinz Idlib bereits eine Waffenruhe. In den vergangenen Wochen ist das syrische Militär aber mit russischer Unterstützung in dem Gebiet vorgerückt. Hunderttausende Menschen flohen vor den Kämpfen. Über die Lage in Syrien beraten am Vormittag die Außenminister der Europäischen Union.| 06.03.2020 00:00 Uhr

Oslo: Angesichts der Ausbreitung des neuartigen Corona-Virus greifen international immer mehr Regierungen zu teils drastischen Maßnahmen. Die Plenarsitzung des Europäischen Parlaments in der kommende Woche findet nun nicht in Straßburg, sondern in Brüssel statt. Parlamentspräsident Sassoli begründete dies mit dem Verlauf der Epidemie in Frankreich. Russland sagte sein für Juni geplantes internationales Wirtschaftsforum in St. Petersburg ganz ab. Es handelt sich um eines der größten Wirtschaftstreffen der Welt. Die italienische Regierung kündigte ein Hilfspaket inbesondere für die Gesundheitsdienste des Landes von 7,5 Milliarden Euro an. Alle Schulen und Universitäten in Italien sind bis Mitte des Monats geschlossen. Der US-Kongress stellte umgerechnet ebenfalls 7,5 Milliarden Euro für den Kampf gegen das neuartige Coronavirus bereit.| 06.03.2020 00:00 Uhr

Washington: Die Senatorin Elizabeth Warren steigt aus dem Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der US-Demokraten aus. Die 70-Jährige überlässt das Feld damit Senator Sanders vom linken Parteiflügel und Ex-Vizepräsident Biden vom moderaten Lager. Die Wall-Street-Kritikerin war die letzte Frau in der Spitzengruppe der Bewerber. Mit Warren zieht ein zweiter prominenter Bewerber die Konsequenzen aus einem vergleichsweise schwachen Abschneiden am "Super Tuesday" zu Beginn der Woche, an dem in 14 Bundesstaaten gewählt wurde.| 06.03.2020 00:00 Uhr

Berlin: Die AfD hat jede Mitverantwortung für rechtsextreme Gewalt in Deutschland zurückgewiesen. Bei einer Bundestagsdebatte zu dem rassistischen Anschlag in Hanau kritisierten die Abgeordneten Hartwig und Curio, die AfD sei Opfer hasserfüllter Polemik. Für rechten Terror sei nicht sie, sondern die anderen Parteien verantwortlich. Fraktionschef Gauland sagte nach der Debatte, verbale Abrüstung gehe nur von der AfD aus. Zuvor hatten Redner aller Fraktionen der größten Oppositionspartei eine Mitschuld an den Morden von Hanau gegeben. SPD-Fraktionschef Mützenich sagte, die AfD habe mit ihren Äußerungen den Boden für die Tat bereitet. Sein Unions-Kollege Brinkhaus erklärte, der Feind unserer Demokratie stehe rechts und nirgendwo anders.| 06.03.2020 00:00 Uhr

Mainz: Missbrauchsopfer haben enttäuscht auf das neue Konzept der katholischen Kirche in Deutschland zu Geldzahlungen an Opfer reagiert. Ein Sprecher der Initiative "Eckiger Tisch" sagte, die Kirche sei nicht bereit, für ihre Verbrechen die Verantwortung zu übernehmen und ihren Opfern eine Entschädigung anzubieten. Die Deutsche Bischofskonferenz hatte zum Abschluss ihrer Frühjahrsvollversammlung in Mainz ein Konzept verabschiedet, das weit hinter den Forderungen des Eckigen Tischs und auch den Empfehlungen einer Expertengruppe zurück blieb. Es ist zudem Sache der Bistümer, ob sie aus ihrem Vermögen heraus oder aus der Kirchensteuer Schmerzensgelder zahlen.| 06.03.2020 00:00 Uhr

Washington: Ein US-Gericht hat die Abschiebung eines Deutschen angeordnet, weil dieser 1945 Wachmann in einem Konzentrationslager im Emsland gewesen sei. Die zuständige Richterin erklärte, der heute über 90-Jährige habe damit das Vorgehen des Nazi-Regimes unterstützt. Dem US-Justizministerium zufolge hatte er gestanden, in einem Außenlager des Konzentrationslagers Neuengamme in der Nähe von Meppen Gefangene beaufsichtigt zu haben. Der Deutsche habe die Häftlinge im März 1945 auch während des Marsches nach Neuengamme bewacht. Alleine dabei seien etwa 70 Männer ums Leben gekommen, hieß es.| 06.03.2020 00:00 Uhr

Die Wettervorhersage: Es ist bewölkt, später von Südwesten her sich ausbreitender Regen, teils auch mit Schnee, Tiefstwerte 5 bis 1 Grad. Am Tage dichte Wolken und häufig Regen oder Schneeregen, im Verlauf nachlassend. Maximal 4 bis 6 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Sonnabend ostwärts abziehender Regen, nachfolgend Schauerwetter, örtlich auch aufgelockert und etwas Sonne, 5 bis 8 Grad. Am Sonntag von Westen her Regen, 7 bis 12 Grad.| 06.03.2020 00:00 Uhr