NDR Info Nachrichten vom 04.03.2020:

Rom: Italien will im Kampf gegen die Coronavirus-Epidemie große Teile des öffentlichen Lebens einschränken. Bildungsministerin Azzolina erklärte, bis zum 15. März blieben alle Schulen und Universitäten geschlossen. Regierungschef Conte ergänzte, alle Sportveranstaltungen sollten vorerst ohne Publikum stattfinden. In Italien sind bisher 3100 Infizierte registriert worden. Mehr als hundert Menschen erlagen dem neuartigen Corona-Virus. Zugleich wurden auch viele Patienten als geheilt entlassen. Für den Kampf gegen das neue Coronavirus sollen deutsche Apotheken leichter Desinfektionsmittel direkt vor Ort herstellen können. Das hat Bundesgesundheitsminister Spahn nach Beratungen mit seinen Länderkollegen angekündigt.| 04.03.2020 23:00 Uhr

Brüssel: Die EU-Innenminister haben Griechenland bei seinem Vorgehen gegen die Migration an der türkischen Grenze den Rücken gestärkt. Die Minister erklärten nach einem Sondertreffen, illegale Übertritte würden nicht toleriert. Sie seien solidarisch mit Griechenland und erwarteten von Ankara, den EU-Türkei-Pakt von 2016 einzuhalten. Zudem lehne die EU es entschieden ab, dass die Türkei den Migrationsdruck zu politischen Zwecken nutze. Der deutsche Ressortchef Seehofer betonte, viele Länder einschließlich der Bundesrepublik hätten angeboten, Griechenland auch künftig bilateral zu helfen.| 04.03.2020 23:00 Uhr

Erfurt: Nach der wochenlangen Regierungskrise in Thüringen ist der Linken-Politiker Ramelow zum neuen Ministerpräsidenten des Freistaats gewählt worden. Der 64-jährige Ex-Regierungschef erreichte im Landtag die erforderliche Mehrheit. Nach seiner Vereidigung ernannte Ramelow die Minister seiner Minderheitsregierung aus Linkspartei, SPD und Grünen. Die CDU will ihr bei bestimmten Projekten zu Mehrheiten verhelfen. Zunächst war der FDP-Politiker Kemmerich Anfang Februar auch mit Stimmen von AfD und CDU zum Ministerpräsidenten gewählt worden. Wegen bundesweiter Proteste trat er nach drei Tagen zurück. FDP-Chef Lindner zollte Ramelow Respekt, weil er in seiner Antrittsrede auf Kemmerich und dessen Familie eingegangen war. Sie steht wegen Bedrohungen unter Polizeischutz.| 04.03.2020 23:00 Uhr

Hanau: Zwei Wochen nach dem rassistischen Anschlag in der Stadt in Hessen haben Spitzenpolitiker und Angehörige der Opfer gedacht. Bundespräsident Steinmeier nannte jeden Getöteten beim Namen. Das Staatsoberhaupt schloss auch die Mutter des Attentäters ein. Der 43-Jährige hatte neun Männer und Frauen mit ausländischen Wurzeln, seine Mutter und sich selbst erschossen. Steinmeier betonte im Beisein von Kanzlerin Merkel, es gebe keine Bürger zweiter Klasse. Die Tat sei auch ein Anschlag auf die Freiheit und auf den gesellschaftlichen Frieden gewesen. Die Schwester eines der Opfer erklärte, sie empfinde keinen Hass. Hass habe den Täter zu seiner rassistischen Tat getrieben und davon wolle sie sich abgrenzen.| 04.03.2020 23:00 Uhr

Hannover: Volkswagen schließt das Werk des konzerneigenen Sitzeherstellers Sitech in der niedersächsischen Landeshauptstadt mit 450 Mitarbeitern. Sitech begründete den Schritt damit, dass es an dem Standort in den vergangenen Jahren nicht gelungen sei, wettbewerbsfähig zu produzieren. Nun sollten Verhandlungen über einen sozialverträglichen Abbau der Arbeitsplätze aufgenommen werden. Ohne Einigung wären demnach Entlassungen das letzte Mittel. Insgesamt beschäftigt Sitech mehr als 5.400 Mitarbeiter an sieben Standorten. Davon sind drei in Deutschland. Die IG Metall forderte VW auf, den Mitarbeitern der Sitztochter nach der geplanten Werksschließung neue Jobchancen in der Region zu geben.| 04.03.2020 23:00 Uhr

Zum Sport: Im DFB-Pokal hat Werder Bremen den Einzug ins Halbfinale verpasst. Werder unterlag bei Eintracht Frankfurt mit 0 zu 2. Im Halbfinale steht auch Bayer Leverkusen. Der Fußball-Bundesligist setzte sich mit 3 zu 1 gegen Aufsteiger Union Berlin durch.| 04.03.2020 23:00 Uhr

Heute Nacht nachlassende sowie nordostwärts abziehende Schauer. Später im Südwesten wieder mehr Wolken und leichter Regen. Nebelneigung und Tiefstwerte plus 3 bis minus 1 Grad. Am Tage südwestlich der Elbe viele Wolken, wenig Sonne und aufkommender Regen. Nordöstlich der Elbe freundlicher und meist trocken. Maximal 6 bis 10 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Freitag kaum Auflockerungen und zeitweise Regen oder Schneeregen, 4 bis 8 Grad. Am Sonnabend neben Regenschauern im Verlauf auch etwas Sonnenschein, 6 bis 9 Grad.| 04.03.2020 23:00 Uhr