NDR Info Nachrichten vom 26.02.2020:

Regierung prüft Sterbehilfe-Urteil

Berlin: Die Bundesregierung will das Sterbehilfe-Urteil des Bundesverfassungsgerichts zunächst prüfen und auswerten. Erst danach solle geschaut werden, ob und wenn ja welche gesetzgeberischen Maßnahmen erforderlich seien, sagte Regierungssprecher Seibert. Der stellvertretende FDP-Fraktionschef Thomae forderte zügige Reformen. Mit der Entscheidung in Karlsruhe sei der Weg frei für ein liberales Sterbehilfegesetz. Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Brysch, kritisierte das Urteil auf NDR Info. Jetzt könne Beihilfe zum Suizid von jedermann angeboten werden. Damit werde die Selbsttötung zur selbstverständlichen Therapieoption. Nach Auffassung des Bundesverfassungsgerichts verstößt das Verbot geschäftsmäßiger Sterbehilfe gegen das Grundgesetz. Die Richter erklärten den Strafrechtsparagrafen 217 für nichtig. Das allgemeine Persönlichkeitsrecht umfasse auch ein Recht auf selbstbestimmtes Sterben. Der Bundestag hatte die bisherige Regelung 2015 beschlossen; bei Verstößen drohten bis zu drei Jahre Haft. Schwer Kranke, Ärzte und Sterbehilfevereine hatten dagegen Verfassungsbeschwerden eingelegt.| 26.02.2020 14:45 Uhr

EU: Mitgliedsstaaten sollen Notfall-Pläne prüfen

Brüssel: Angesichts der Ausbreitung des Corona-Virus hat EU-Gesundheitskommissarin Kyriakides die Mitgliedsstaaten aufgefordert, ihre Pandemie-Notfall-Pläne zu überprüfen. Nach Angaben der Weltgesundheits-Organisation WHO gibt es erstmals seit Ausbruch der Krankheit mehr neue Fälle außerhalb Chinas, als in der Volksrepublik selbst. Auch in Deutschland sind weitere Infektionen dazugekommen. Die Betroffenen stammen aus Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen. Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsminister Glawe sieht sein Bundesland auch für schwere Krankheitsverläufe gerüstet. Er verwies auf Isolationsbetten in den Krankenhäusern. In Niedersachsen will das zuständige Gesundheitsamt vorsorglich alle Proben von Patienten mit Grippeverdacht auch auf das Corona-Virus testen. Die Behörden in Hamburg wollen Patienten mit Verdacht auf die Lungenkrankheit zuhause testen lassen, um Ansteckungen in Arztpraxen und Notaufnahmen zu verhindern. Schleswig-Holstein hat eine Leitstelle für die Krankheit eingerichtet.| 26.02.2020 14:45 Uhr

Waldschäden größer als bisher angenommen

Berlin: In den deutschen Wäldern haben Trockenheit, Stürme und Käfer größere Schäden angerichtet als bisher angenommen. Wie das Bundesagrarministerium mitteilte, müssen 245.000 Hektar aufgeforstet werden. Bislang hatte man 180.000 Hektar ermittelt. Besonders betroffen von den Schäden in den vergangenen Jahren seien Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt, Hessen und Thüringen. Bund und Länder haben bereits Hilfen in Millionenhöhe beschlossen, um die Wälder wieder aufzuforsten und besser gegen den Klimawandel zu schützen. Für die kommenden vier Jahre stehen dafür knapp 800 Millionen Euro zusätzlich bereit.| 26.02.2020 14:45 Uhr

Havarierter Frachter wird abgeschleppt

Cuxhaven: Der auf der Nordsee havarierte Frachter "Santorini" wird Richtung Bremerhaven geschleppt. Das teilte das Havariekommando in Cuxhaven mit. Ein Bergungsschlepper habe das rund 160 Meter lange Schiff übernommen. Der Frachter hatte gestern bei Sturm und hohem Wellengang in der Deutschen Bucht nordwestlich vor Helgoland sein Ruderblatt verloren. Die "Santorini" mit 23 Besatzungsmitgliedern ist seitdem manövrierunfähig. Nach Ansicht des Havariekommandos bestand die Gefahr, dass der Frachter in Offshorewindparks getrieben werden könnte.| 26.02.2020 14:45 Uhr

Razzia gegen mutmaßliche Schleuser im Norden

Bad Segeberg: Ermittler sind in Norddeutschland mit einer Razzia gegen eine mögliche Schleusergruppe vorgegangen. Nach Polizeiangaben wurden in Schleswig-Holstein, Hamburg und Niedersachsen insgesamt 25 Objekte durchsucht. Demnach soll die Gruppe auch Verbindungen in andere europäische Länder haben. Bis jetzt wurden keine Angaben dazu gemacht, ob im Rahmen der Razzia auch Haftbefehle vollstreckt wurden.| 26.02.2020 14:45 Uhr

Das Wetter

Heute Nachmittag wechselnd bis stark bewölkt und weitere Schauer, teils mit Graupel oder Schnee. Zur Nordsee hin freundliche Abschnitte. Höchstwerte 4 bis 7 Grad.| 26.02.2020 14:45 Uhr