NDR Info Nachrichten vom 26.02.2020:

Verfassungsrichter: Recht auf selbstbestimmtes Sterben

Karlsruhe: Das Verbot geschäftsmäßiger Sterbehilfe verstößt gegen das Grundgesetz. Das Bundesverfassungsgericht erklärte den Strafrechtsparagrafen 217 für nichtig. Das allgemeine Persönlichkeitsrecht umfasse auch ein Recht auf selbstbestimmtes Sterben, urteilten die Richter. Der Bundestag hatte die bisherige Regelung 2015 beschlossen; bei Verstößen drohten bis zu drei Jahre Haft. Schwer Kranke, Ärzte und Sterbehilfevereine hatten dagegen Verfassungsbeschwerden eingelegt. Vertreter der katholischen und evangelischen Kirche äußerten sich enttäuscht über das Urteil. Es stelle einen Einschnitt in die auf Bejahung und Förderung des Lebens ausgerichtete Kultur dar.| 26.02.2020 11:45 Uhr

Corona: Weltweite Börsen-Talfahrt geht weiter

Frankfurt am Main: An den Börsen geht die Talfahrt wegen des Corona-Virus weiter. Der Deutsche Aktien-Index verlor seit heute früh zwischenzeitlich rund drei Prozent. Auch an anderen Börsenplätzen weltweit ging es bergab. Hintergrund ist vor allem die Sorge, dass sich die Lungenkrankheit in Europa weiter ausbreitet. In Italien ist die Zahl der Infizierten auf mehr als 320 gestiegen. Auch in Deutschland gibt es zwei neue Virusfälle. Betroffen sind ein 47-Jähriger aus Nordrhein-Westfalen und ein 25-Jähriger aus Baden-Württemberg. Dem jüngeren der beiden geht es nach Angaben der Ärzte gut. Der Mann aus Nordrhein-Westfalen litt dagegen an Vorerkrankungen und schwebt jetzt in Lebensgefahr.| 26.02.2020 11:45 Uhr

Atomabkommen: Diplomaten suchen Lösungswege

Wien: Unter Führung der EU wollen Spitzendiplomaten erneut versuchen, das brüchige Atomabkommen mit dem Iran zu retten. An dem Treffen in Wien nehmen Vertreter aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Russland und China teil. Sie halten an dem Atomabkommen eigentlich fest. Die europäischen Staaten halten es aber für denkbar, UN-Sanktionen gegen den Iran wieder einzuführen. Grund ist, dass das Land seit Monaten Verpflichtungen des Abkommens schrittweise aussetzt. Der Iran reagiert damit auf den einseiten Vertragsausstieg der USA vor knapp zwei Jahren. Das Atomabkommen von 2015 soll verhindern, dass der Iran Atomwaffen entwickelt.| 26.02.2020 11:45 Uhr

Proteste gegen Lager auf griechischen Inseln

Lesbos: Auf mehreren griechischen Inseln in der Ägäis protestieren die Menschen erneut gegen den Bau neuer Flüchtlingslager. Auf Lesbos, Chios und Samos blieben zahlreiche Geschäfte sowie alle Behörden geschlossen. Zu dem Streik aufgerufen hatten unter anderem Gewerkschaften und Kommunen. Sie fordern von der Regierung in Athen, die Geflüchteten nach ihrer Registrierung aufs Festland zu bringen. Die bestehenden Aufnahmelager auf den griechischen Inseln sind für etwa 8.000 Menschen ausgelegt. Derzeit harren dort aber mehr als 42.000 Männer, Frauen und Kinder aus. Die Zentralregierung will deshalb neue Lager bauen.| 26.02.2020 11:45 Uhr

Havarierter Frachter wird abgeschleppt

Cuxhaven: Der auf der Nordsee havarierte Frachter "Santorini" wird Richtung Bremerhaven geschleppt. Nach Angaben des deutschen Havariekommandos hat ein Bergungsschlepper das 159 Meter lange Schiff übernommen. Der Frachter hatte gestern bei Sturm und hohem Wellengang in der Deutschen Bucht rund 120 Kilometer nordwestlich vor Helgoland sein Ruderblatt verloren. Die "Santorini" mit 23 Besatzungsmitgliedern ist seitdem manövrierunfähig. Nach Ansicht des Havariekommandos bestand die Gefahr, dass der Frachter in Offshorewindparks getrieben werden könnte.| 26.02.2020 11:45 Uhr

Das Wetter

Heute wechselnd, häufig stark bewölkt und weitere Schauer, teils mit Graupel oder Schnee. Zur Nordsee hin später freundlicher. Höchstwerte 4 bis 7 Grad.| 26.02.2020 11:45 Uhr