NDR Info Nachrichten vom 17.02.2020:

EU-Außenminister beraten über Libyen

Brüssel: Bundesaußenminister Maas hält eine EU-Überwachung des Waffenembargos für Libyen für den einzigen erfolgversprechenden Weg. Vor den Beratungen der Außenminister der Europäischen Union über das Bürgerkriegsland sagte Maas, man wisse, dass es keine leichte Aufgabe werde. Er verwies aber darauf, dass die Vereinten Nationen die Beschlüsse des Libyen-Gipfels unterstützten. Welche Mittel für eine Überwachung nötig sind, ist unter den EU-Staaten umstritten. Ungarn und Österreich lehnen den Einsatz von Schiffen ab, weil sie davon ausgehen, dass dadurch wieder mehr Migranten aus dem Mittelmeer in die EU kommen. Der EU-Außenbeauftragte Borrell hatte vorgeschlagen, die EU-Marinemission "Sophia" wiederzubeleben, um Waffenlieferungen zu verhindern. Außerdem sind verstärkte Kontrollen des Luftraums, die Entsendung von Grenzbeamten und die Überwachung per Satellit in der Diskussion.| 17.02.2020 13:00 Uhr

Söder: Keine schnelle Kanzlerkandidatenkür

München: CSU-Chef Söder will den gemeinsamen Kanzlerkandidaten der Unionsparteien nicht kurzfristig bestimmen. Die Frage sei zeitlich zu trennen vom CDU-Parteivorsitz, sagte Söder vor einer CSU-Vorstandssitzung in München. Der Kanzlerkandidat soll nach seinen Worten erst Ende dieses oder Anfang kommenden Jahres gekürt werden. Diese Frage könne nur gemeinsam bestimmt werden, betonte Söder. Zuvor hatte Bundesgesundheitsminister Spahn gefordert, über den Parteivorsitz und die Kanzlerkandidatur zügig zu entscheiden. Die Wähler wollten Klarheit bei Inhalt und Personal. Auch Mecklenburg-Vorpommerns stellvertretender CDU-Landeschef Rehberg sprach sich auf NDR Info dagegen aus, die Frage bis zum regulären Parteitag am Jahresende aufzuschieben.| 17.02.2020 13:00 Uhr

US-Bürger von Quarantäne-Schiff in Japan geholt

Yokohama: Die Sorge vor einer weiteren Verbreitung des Corona-Virus hat die US-Regierung zum Handeln veranlasst. Ein Flugzeug brachte Hunderte US-Bürger nach Hause, die seit Tagen auf dem in Japan unter Quarantäne stehenden Kreuzfahrtschiff "Diamond Princess" ausharrten. Nach Angaben der Behörden durften nur die 40 Amerikaner an Bord nicht mitfliegen, die sich mit dem Coronavirus infiziert hätten und deswegen in japanischen Krankenhäusern bleiben müssten. Inzwischen berät auch das Auswärtige Amt in Berlin darüber, deutsche Passagiere von Kreuzfahrtschiffen zurückzuholen. Wie ein Sprecher mitteilte, geht es neben der "Diamond Princess" vor Japan auch um die "Westerdam" vor Kambodscha. Auf der "Diamond Princess" sind unter den mit dem Corona-Virus infizierten Passagieren auch zwei Deutsche.| 17.02.2020 13:00 Uhr

Schulz: Deutschland sollte mehr Geld für EU zahlen

Berlin: Vor dem Sondergipfel zum EU-Haushalt hat der frühere SPD-Vorsitzende Schulz einen höheren finanziellen Beitrag Deutschlands gefordert. Schulz sagte dem "Tagesspiegel", im Koalitionsvertrag sei festgelegt worden, die Finanzausstattung der Europäischen Union deutlich zu stärken. Es sei schwer verständlich, dass Kanzlerin Merkel sich dabei so hinhaltend und widerwillig verhalte. Der SPD-Politiker bezog sich auch auf die Kritik des französischen Präsidenten Macron. Dieser hatte bei der Sicherheitskonferenz in München einen höheren Beitrag der EU-Staaten angemahnt. Deutschland und andere Länder wollen dagegen ihre Zahlungen auf ein Prozent der Wirtschaftsleistung begrenzen. Die EU-Finanzminister beraten heute in Brüssel über eine Erhöhung des Budgets.| 17.02.2020 13:00 Uhr

Alstom bestätigt Gespräche über Kauf von Bombardier

Paris: Der französische Zug-Hersteller Alstom verhandelt mit dem kanadischen Konzern Bombardier über einen Kauf der Eisenbahn-Sparte. Die Gespräche liefen, bestätigte das Unternehmen. Es sei aber noch keine entgültige Entscheidung gefallen. Zunächst hatte das "Handelsblatt" über die mögliche Übernahme berichtet und eine Angebotssumme von sieben Milliarden Euro genannt. Bombardier ist hoch verschuldet. Vor einem Jahr hatte Siemens einen Zusammenschluss mit der Bahnsparte von Alstom geplant. Die EU-Kommission lehnte dies aus Wettbewerbsgründen ab.| 17.02.2020 13:00 Uhr

Aufräumearbeiten nach Sturm: Bahn fährt wieder

Hannover: Nach dem Sturmtief "Victoria" läuft der Bahnverkehr im Norden weitgehend wieder. Wegen umgestürzter Bäume waren mehrere Strecken gesperrt. Auch zahlreiche Straßen konnten nicht befahren werden. Es kam zu Unfällen mit Blechschäden. In Niedersachsen rückten Polizei- und Feuerwehr zu hunderten Einsätzen aus. Nach sturmbedingtem Zwangsstopp fahren auch die Harzer Schmalspurbahnen wieder. Räumtrupps befreiten die Gleise vor allem von Ästen. Großbritannien traf der Sturm härter. Dort wurden Flüge gestrichen und der Bahnverkehr in mehreren Regionen wegen Überschwemmungen eingestellt. In Südwales gab es hunderte Flutwarnungen. Ein Mann kam ums Leben.| 17.02.2020 13:00 Uhr

Wettervorhersage

Nachmittags freundliche Abschnitte, an Ems und Nordsee einige Regenschauer, 8 bis 12 Grad. Frischer bis starker Südwestwind, zeitweise stürmisch, an der Nordsee auch schwere Sturmböen. Nachts ein paar Schauer, in Niedersachsen Graupel, Tiefstwerte 6 bis 4 Grad. Morgen bewölkt, gebietsweise Niederschlag, 6 bis 9 Grad. Am Mittwoch wiederholt Regen oder Graupel bei 5 bis 8 Grad.| 17.02.2020 13:00 Uhr