NDR Info Nachrichten vom 31.01.2020:

Merkel: Brexit ist "tiefer Einschnitt"

Berlin: Bundeskanzlerin Merkel hat zum Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union den Wunsch nach einer engen Beziehung zu den Briten betont. Der Austritt sei ein tiefer Einschnitt, sagte sie in ihrem Podcast. Deutschland wolle aber enger Partner und Freund von Großbritannien bleiben, denn beide Seiten hätten gemeinsame Werte. Auch Bundeswirtschaftsminister Altmaier bezeichnete den Brexit als Zäsur für die Europäische Union, sieht aber auch große Chancen. Es gehe darum, die EU als wettbewerbsfähigen Standort zu stärken. Das Vereinigte Königreich verlässt die Gemeinschaft um Mitternacht. Bis zum Jahresende gilt allerdings eine Übergangsphase, in der die künftigen Beziehungen beider Seiten geklärt werden sollen.| 31.01.2020 19:15 Uhr

Airbus zahlt Milliarden wegen Korruptionsvorwürfen

Paris: Mit einer beispiellosen Milliardenstrafe hat Airbus langjährige Korruptionsermittlungen in drei Ländern beendet. Der europäische Flugzeugbauer zahlt nach einer Einigung mit Behörden insgesamt 3,6 Milliarden Euro an Frankreich, Großbritannien und die USA. Der Löwenanteil wird dabei in Frankreich fällig - Airbus muss dort innerhalb von zehn Tagen 2,1 Milliarden Euro Strafe zahlen. Die schon seit Jahren laufenden Untersuchungen hatten den Luftfahrtkonzern mit Hauptquartier in Toulouse unter Druck gesetzt. Auslöser der Ermittlungen war eine Selbstanzeige des Unternehmens. Die nun vereinbarte Riesensumme übersteigt den Gewinn des Konzerns aus dem Jahr 2018.| 31.01.2020 19:15 Uhr

US-Senat entscheidet über Zeugen in Trump-Prozess

Washington: Am entscheidenden Tag im Amtsenthebungsverfahren gegen US-Präsident Trump haben die Demokraten erneut gefordert, Zeugenbefragungen im Senat zuzulassen. Der demokratische Minderheitsführer im Senat, Schumer, sagte, andernfalls steuere das Land auf die größte Vertuschung seit Watergate zu. Die republikanischen Senatoren stünden vor der Wahl zwischen einem fairen Prozess und einer Farce. In dem Verfahren gegen Trump steht heute die entscheidende Abstimmung darüber an, ob Zeugen im Senat befragt werden. Die Demokraten wollen unter anderen den früheren Nationalen Sicherheitsberater Bolton hören. Für eine Zeugenvorladung ist aber eine Mehrheit von 51 der 100 Senatoren nötig. Weil die Demokraten nur 47 Senatoren stellen, müssen sie vier Republikaner auf ihre Seite ziehen. Scheitern sie damit, könnten die Republikaner den Prozess heute oder morgen beenden.| 31.01.2020 19:15 Uhr

Corona-Virus: Fälle in Schweden und GB

Stockholm: Das Corona-Virus breitet sich auch in Europa weiter aus. Die neuesten Meldungen stammen aus Schweden und Großbritannien. Zuvor waren Erkrankungen in Frankreich, Deutschland, Finnland und Italien bestätigt worden. Auch Russland hat heute die ersten beiden Fälle gemeldet. In Bayern ist die Zahl der Erkrankten inzwischen auf sechs gestiegen. Dort hat sich das Kind eines Infizierten mit der neuartigen Lungenkrankheit angesteckt. Die Luftwaffe fliegt unterdessen Deutsche aus der chinesischen Provinz Hubei aus. Sie sollen nach ihrer Landung morgen zwei Wochen in einer Kaserne untergebracht werden.| 31.01.2020 19:15 Uhr

Recherche: China weitet Unterdrückung von Muslimen aus

Hamburg: Die Bundesregierung warnt intern offenbar vor einer katastrophalen Verschlechterung der Menschenrechtslage in China. Wie nach Informationen von NDR, WDR, Süddeutscher Zeitung und Deutscher Welle aus einem vertraulichen Lagebericht des Außenministeriums hervorgeht, hat die Regierung in Peking ihre Repressionsmaßnahmen gegen muslimische Minderheiten in den letzten Jahren massiv ausgeweitet. Vor allem im Nordwesten Chinas drohten den Minderheiten demnach unter anderem willkürliche Verhaftungen, Sippenhaft und Masseninternierungen. Während China ähnliche Berichte bereits zuvor dementiert hatte, geht die Bundesregierung davon aus, dass die Systematik der Unterdrückung inzwischen bereits auf andere chinesische Regionen ausgeweitet wurde.| 31.01.2020 19:15 Uhr

Kurzwetter

Am Abend bewölkt und von Nordwesten her Regen bei 7 bis 12 Grad.| 31.01.2020 19:15 Uhr