NDR Info Nachrichten vom 23.01.2020:

Holocaust-Gedenkveranstaltung in Israel

Jerusalem: In Israel wird heute an die Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz vor 75 Jahren erinnert. An dem Internationalen Holocaust-Forum nehmen Staats- und Regierungschefs aus fast 50 Ländern teil. Bundespräsident Steinmeier hält als erstes deutsches Staatsoberhaupt eine Rede in der Gedenkstätte Yad Vashem. Israels Präsident Rivlin rief im Vorfeld zum Kampf gegen menschenfeindliche Ideologien auf. Von dem heutigen Treffen müsse die Botschaft ausgehen, dass die Staatsführer der Welt vereint sind im Kampf gegen Rassismus, Antisemitismus und Extremismus. Dies sei die Herausforderung unserer Zeit. Am 27. Januar 1945 hatten Soldaten der Roten Armee das deutsche Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau erreicht. Dort waren nach Schätzungen mehr als eine Million Menschen ermordet worden, die meisten von ihnen Juden.| 23.01.2020 11:45 Uhr

Lungenkrankheit: China kappt Verkehr aus Wuhan

Peking: Im Kampf gegen das neue Coronavirus in China wird die Stadt Wuhan von der Außenwelt abgeschottet. Die Elf-Millionen-Metropole gilt als Ausgangspunkt der Lungenkrankheit, an der nach Angaben der Gesundheitsbehörden mittlerweile 17 Menschen gestorben und mehr als 540 erkrankt sind. Die Verwaltung von Wuhan gab bekannt, den kompletten öffentlichen Nah- und Fernverkehr auszusetzen. Das gelte für Züge, Busse, U-Bahnen, Fähren und Flugzeuge. Die Behörden riefen die Bürger dazu auf, in der Stadt zu bleiben. Die Weltgesundheitsorganisation berät heute noch einmal über die Lage. Bislang hat sie darauf verzichtet, einen internationalen Gesundheitsnotstand auszurufen.| 23.01.2020 11:45 Uhr

Urteil: Myanmar muss Rohingya schützen

Den Haag: Myanmar muss nach einem Urteil Sofortmaßnahmen zum Schutz der Rohingya ergreifen. Der Internationale Gerichtshof hat das asiatische Land dazu verpflichtet. Das Gericht gab damit einer Klage Gambias statt. Myanmar müsse alles tun, um einen Völkermord an der muslimischen Minderheit der Rohingya zu verhindern, heißt es in dem Urteil. Seit 2017 sind fast 800.000 Rohingya nach Bangladesch geflohen. Myanmars Regierungschefin Aung San Suu Kyi räumte erst jetzt ein, dass Soldaten Kriegsverbrechen an der muslimischen Minderheit begangen haben könnten. Den Vorwurf des Völkermords wies sie aber zurück.| 23.01.2020 11:45 Uhr

Seehofer: Rechtsextreme Gruppe "Combat 18" verboten

Berlin: Bundesinnenminister Seehofer hat die Neonazi-Gruppe "Combat 18" verboten. Zur Begründung erklärte der Minister, Rechtsextremismus und Antisemitismus hätten in der deutschen Gesellschaft keinen Platz. Die Polizei durchsuchte heute früh in sechs Bundesländern mehrere Objekte und beschlagnahmte unter anderem Laptops, Datenträger und NS-Devotionalien. "Combat 18" gilt als bewaffneter Arm des in Deutschland verbotenen Neonazi-Netzwerks "Blood and Honour". Die rechtsextreme Bewegung hat ihren Ursprung in Großbritannien und ist in mehreren europäischen Ländern aktiv. Die SPD begrüßte das Verbot. Generalsekretär Klingbeil wies allerdings darauf hin, dass die Sozialdemokraten diesen Schritt bereits im vergangenen Sommer gefordert hätten. Auch Linke und Grüne kritisierten, das Verbot sei längst überfällig gewesen.| 23.01.2020 11:45 Uhr

Branche: Immer mehr Windräder auf hoher See

Cuxhaven: Der Bau von Windrädern auf den Meeren kommt anders als an Land zügig voran. Wie die Branchenverbände in Berlin mitteilten, gingen auf hoher See im vergangenen Jahr 160 neue Anlagen in Betrieb. Sie haben eine Leistung von mehr als 1.100 Megawatt. Insgesamt drehen sich nun in Nord- und Ostsee fast 1.500 Windräder. Industriell wird Windenergie auf hoher See in Deutschland seit zehn Jahren genutzt. Die Windenergie-Branche will in den nächsten zehn Jahren ihre sogenannte Offshore-Leistung auf etwa 20.000 Megawatt ausbauen. Bisher waren nur 15.000 vorgesehen.| 23.01.2020 11:45 Uhr

Das Wetter

Heute überwiegend trüb, stellenweise etwas Nieselregen, 2 bis 7 Grad.| 23.01.2020 11:45 Uhr