NDR Info Nachrichten vom 22.01.2020:

US-Senatoren streiten über Impeachment-Ablauf

Washington: Im US-Senat hat der inhaltliche Teil des Amtsenthebungsverfahrens gegen Präsident Trump begonnen. Zum Auftakt gab es Streit über den Ablauf des Prozesses. Die Demokraten kritisierten einen Vorschlag des republikanischen Mehrheitsführers McConnell. Er will, dass Anklage und Verteidigung jeweils bis zu 24 Stunden auf drei Tage verteilt Zeit für ihre Eröffnungsplädoyers bekommen. Erst dann soll der Senat darüber entscheiden, ob Zeugen vorgeladen werden oder nicht. McConnel sagte, endlich werde es etwas Gerechtigkeit im Verfahren gegen Trump geben. Die Demokraten erhoffen sich von Zeugenauftritten eine Stützung der Anklagepunkte. Die Oppositionspartei wirft dem Präsidenten in der Ukraine-Affäre Machtmissbrauch und Behinderung der Ermittlungen des Repräsentantenhauses vor. Eine tatsächliche Amtsenthebung gilt wegen der Mehrheitsverhältnisse als unwahrscheinlich.| 22.01.2020 00:00 Uhr

Trump: Strafzölle auf EU-Autoimporte möglich

Davos: US-Präsident Trump hat der Europäischen Union noch einmal mit der Einführung von Sonderzöllen auf Autoimporte gedroht. Trump sagte am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos, falls sich die EU und die Vereinigten Staaten nicht auf ein Handelsabkommen verständigen könnten, würden solche Importgebühren sehr ernsthaft geprüft. Er gehe davon aus, dass die USA mit Europa einen Deal machen können. Der Präsident hatte zuvor seine Wirtschafts-, Sozial- und Umweltpolitik als Erfolgsgeschichte gepriesen. In seiner Rede sagte er, die USA hätten in den vergangenen drei Jahren unter seiner Führung den Glauben an sich zurückgewonnen und blühten wieder auf. Trump versicherte, dass die Umwelt für ihn sehr wichtig sei. Die Großartigkeit der göttlichen Schöpfung müsse bewahrt werden. Die Umweltaktivistin Greta Thunberg warf Politik und Wirtschaft vor, nur leere Worte und Versprechen zum Klimaschutz abzugeben.| 22.01.2020 00:00 Uhr

Lübcke-Tatverdächtiger unterstützte Hessen-AfD

Wiesbaden: Der Hauptverdächtige im Mordfall Lübcke hat engere Verbindungen zur AfD gehabt als bisher bekannt war. Ein Sprecher der Partei bestätigte, dass der Mann die AfD im hessischen Landtagswahlkampf 2018 unterstützt, Wahlplakate aufgehängt und Treffen der AfD besucht habe. Der Tatverdächtige sei dem Kreisverband damals vollkommen unbekannt gewesen. Man habe ihn erst erkannt, als sein Bild im Zusammenhang mit dem Lübcke-Mord öffentlich geworden sei. Daraufhin habe die Partei sofort die Polizei informiert. Der NDR hatte zuerst über die Kontakte des Verdächtigen zur AfD berichtet. Der CDU-Politiker Lübcke war im Sommer 2019 erschossen auf der Terrasse seines Hauses gefunden worden. Der Generalbundesanwalt geht von einem rechtsextremen Motiv aus.| 22.01.2020 00:00 Uhr

USA melden ersten Corona-Virus-Fall

Washington: In den USA hat es einen ersten Ansteckungsfall mit dem chinesischen Corona-Virus gegeben. Laut der zuständigen Behörde wurde die Infektion bei einem China-Reisenden in Seattle nachgewiesen. Es bestehe nur ein geringes Risiko, dass er weitere Menschen ansteckt. Russland verstärkt wegen des Virus seine Kontrollen an der Grenze zu China. Wer bei der Einreise Symptome einer Erkrankung aufweise, solle in Quarantäne genommen werden, hieß es.  Am Moskauer Flughafen werden Passagiere, die aus China einreisen, noch an Bord der Maschinen auf Anzeichen einer Infektion untersucht. Habe ein Reisender Fieber, würden Ärzte an Bord geschickt und der Betroffene isoliert. In China gibt es jetzt gut 300 bestätigte Fälle, die meisten davon in der Millionenstadt Wuhan. Sechs Infizierte starben.| 22.01.2020 00:00 Uhr

Boeing: 737 Max wohl bis Sommer am Boden

Chicago: Der US-Flugzeughersteller Boeing rechnet für sein Modell 737 Max mit einem Flugverbot bis zum Sommer. Wie der Luftfahrtkonzern mitteilte, werden derzeit die notwendigen Updates vorgenommen. Oberste Priorität habe, dass die 737 Max sicher sei und alle Vorgaben erfülle. Flugzeuge dieses Typs dürfen seit Mitte März 2019 nicht mehr abheben. Bei zwei Abstürzen hatte es insgesamt 346 Tote gegeben. Als Unglücksursache gilt eine fehlerhafte Steuerungsautomatik. Vor wenigen Tagen meldete der Konzern ein neues Softwareproblem bei der 737 Max. Die amerikanische Flugaufsicht erklärte, Boeing müsse höchste Zertifizierungsstandards erfüllen, um wieder zugelassen zu werden. Einen Zeitplan gebe es nicht.| 22.01.2020 00:00 Uhr

Die Wettervorhersage

Das Wetter: Es ist bedeckt mit leichtem Regen. Im Süden gering bewölkt und trocken. Tiefstwerte von Nord nach Süd zwischen plus 6 und minus 3 Grad. Am Tage dichte Wolkenfelder und etwas Regen. Von Nord- und Ostsee her freundlicher. Höchstwerte 3 bis 9 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Donnerstag stark bewölkt und meist trocken bei 2 bis 8 Grad. Am Freitag teils dicht bewölkt, im Süden freundlicher und meist trocken, 3 bis 7 Grad.| 22.01.2020 00:00 Uhr