NDR Info Nachrichten vom 13.01.2020:

Iran: Wieder Proteste von Regierungskritikern

Teheran: Im Iran weiten sich die Proteste im Zusammenhang mit dem Abschuss eines ukrainischen Passagierflugzeugs aus. Nach Angaben der iranischen Nachrichtenagentur ILNA gingen in Teheran am Abend bis zu 3.000 Menschen auf die Straße. Sie kritisierten die Vertuschung von Fakten durch die iranische Regierung. Auch Rücktrittsforderungen wurden laut. Sicherheitskräfte gingen mit Tränengas gegen Demonstranten vor. Der Iran hatte vorgestern eingeräumt, dass die Maschine irrtümlich abgeschossen wurde. Zuvor hatten die Behörden des Landes mehrere Tage von einem technischen Defekt des Flugzeugs gesprochen. US-Präsident Trump warnte die iranische Führung, gewaltsam gegen die Demonstranten vorzugehen. Den Regierungskritikern sicherte er die Untersützung der Vereinigten Staaten zu.| 13.01.2020 00:00 Uhr

Europäer verstärken Druck auf Iran

Berlin: Deutschland, Frankreich und Großbritannien haben den Iran aufgerufen, zum internationalen Atomabkommen zurückzukehren. Es sei von wesentlicher Bedeutung, dass Teheran seine Verpflichtungen aus der Vereinbarung wieder voll einhalte, betonten Bundeskanzlerin Merkel, Präsident Macron und Premierminister Johnson in einer gemeinsamen Erklärung. Das Abkommen habe eine Schlüsselrolle bei der Nichtverbreitung von Nuklearwaffen. Außerdem verlangten sie, Teheran müsse auf weitere aggressive Schritte verzichten. Sollte der Iran nicht einlenken, behalten sich die drei Politiker weitere Maßnahmen vor, die am Ende zur Wiedereinsetzung von UN-Sanktionen führen könnten. Teheran hatte sich nach der Vertragsaufkündigung durch die Vereinigten Staaten schrittweise aus dem Nuklear-Abkommen zurückgezogen. Vor einer Woche hatte der Iran - als Reaktion auf den tödlichen US-Angriff auf General Soleimani - verkündet, endgültig aus dem Abkommen auszusteigen.| 13.01.2020 00:00 Uhr

Siemens hält an Kohle-Projekt fest

München: Siemens hält trotz der Proteste von Klimaschützern an dem Auftrag eines Kohlebergwerks in Australien fest. Das teilte Konzern-Chef Kaeser nach einer Vorstandssitzung mit. Er verwies dabei auf vertragliche Verpflichtungen. Siemens will eine Zug-Signalanlage für das australische Bergwerk liefern. Über die Zugverbindung soll Kohle von der Mine zu einem Hafen transportiert werden. Der Auftrag bringt dem deutschen Konzern 18 Millionen Euro. Die Umweltbewegung "Fridays For Future" kritisierte die Entscheidung. Die deutsche Klimaaktivistin Neubauer sagte, Kaeser mache einen unentschuldbaren Fehler. Anstatt Verantwortung für das Pariser Klimaschutz-Abkommen zu übernehmen, gefährde Siemens das Ziel, die Erderwärmung auf unter zwei Grad einzudämmen.| 13.01.2020 00:00 Uhr

Paris: Regierung fordert Streikende

Paris: Frankreichs Premierminister Philippe hat ein Ende der wochenlangen Streiks gefordert. Er sagte in einem Fernseh-Interview, der Aufruf, die Proteste fortzusetzen, führe nur in eine Sackgasse. Das Rentenvorhaben werde bis zum Ende durchgezogen. Die Regierung hatte zuvor Zugeständnisse an die Demonstranten gemacht. So will sie vorläufig auf den Plan verzichten, dass die Franzosen erst mit 64 Jahren die volle Rente erhalten sollen. An der geplanten Vereinfachung des Systems hält sie aber fest. Viele Berufsgruppen befürchten, dadurch Sonderrechte und Privilegien zu verlieren.| 13.01.2020 00:00 Uhr

Malta: Abela will Rechtsstaat stärken

Valletta: Maltas künftiger Premierminister Abela will den Rechtsstaat stärken. In seiner Antrittsrede als Vorsitzender der Labour-Partei sagte der 42-Jährige, man habe aus Fehlern gelernt und sie würden sich nicht wiederholen. Abela soll heute als Regierungschef vereidigt werden. Er löst den zurückgetretenen Premierminister Muscat ab. Dieser hatte das Amt wegen des Skandals um die Ermordung der Journalistin Caruana Galizia aufgegeben. Sie hatte zu Korruption und Geldwäsche in Muscats Umfeld recherchiert.| 13.01.2020 00:00 Uhr

Philippinen: Experten befürchten Vulkanausbruch

Manila: Auf den Philippinen befürchten Experten den Ausbruch eines südlich der Hauptstadt gelegenen Vulkans. Der "Taal" spuckt seit kurzem Rauch und Asche, die Wolke reicht nach Angaben der Behörden kilometerhoch in die Atmosphäre. Tausende Menschen mussten die Region verlassen, unter ihnen auch zahlreiche Touristen. Die staatliche Erdbebenwarte geht davon aus, dass der Vulkan in den kommenden Stunden oder Tagen ausbrechen könnte. Der Flugverkehr am Internationalen Flughafen von Manila wurde bereits eingestellt.| 13.01.2020 00:00 Uhr

Volleyballerinnen verpassen Olympia-Qualifikation

Zum Sport: Die deutschen Volleyballerinnen nehmen nicht an den Olympischen Spielen in Tokio in diesem Jahr teil. Das Team verlor das Finale des Qualifikationsturniers in Apeldoorn gegen die Türkei mit 0:3. Damit haben sich die Türkinnen für Olympia qualifiziert.| 13.01.2020 00:00 Uhr

Wettervorhersage

Es ist aufgelockert und der Regen lässt im Laufe der Nacht nach. Tiefstwerte 6 bis 4 Grad. Morgen viele Wolken und gelegentlich leichter Regen möglich, am Nachmittag von Westen her größere Auflockerungen und trocken. Höchstwerte 5 bis 9 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Dienstag meist dicht bewölkt und Regen, 8 bis 12 Grad. Am Mittwoch zunehmend dichte Wolken und im Nordwesten etwas Regen, 10 bis 14 Grad.| 13.01.2020 00:00 Uhr