NDR Info Nachrichten vom 05.01.2020:

Irak: Mahdi für Abzug internationaler Truppen

Bagdad: Nach der Tötung des iranischen Generals Soleimani im Irak durch US-Militär dringt der irakische Ministerpräsident Mahdi auf einen Abzug amerikanischer und anderer ausländischer Truppen. Dies sei grundsätzlich und aus praktischen Erwägungen heraus das Beste für das Land, sagte Mahdi in einer Sondersitzung des Parlaments in Bagdad. Die von den USA geführte internationale Militärkoalition kündigte inzwischen offiziell an, ihren Einsatz im Irak vorerst auszusetzen. Dies betreffe sowohl die Ausbildung von Sicherheitskräften als auch den direkten Kampf gegen den IS. Im Iran begannen heute die Trauerzeremonie für Soleimani. Die Führung des Landes hat den USA Vergeltung für die Tötung des Generals angedroht. Außerdem kündigte sie an, über einen weiteren Teilausstieg aus dem internationalen Atomabkommen zu beraten. US-Präsident Trump warnte vor weiteren Luftschlägen, sollte der Iran amerikanische Bürger oder Einrichtungen angreifen.| 05.01.2020 16:00 Uhr

Sanchez-Wahl im ersten Anlauf gescheitert

Madrid: Im spanischen Parlament ist die Wiederwahl von Ministerpräsident Sanchez im ersten Anlauf erwartungsgemäß gescheitert. Bei dem Votum war eine absolute Mehrheit von 176 Stimmen erforderlich. Für Sanchez stimmten aber nur 166 Abgeordnete, 165 gegen ihn, 18 enthielten sich. Bei einer zweiten Abstimmung am Dienstag genügt allerdings eine einfache Mehrheit. Sanchez ist derzeit geschäftsführend im Amt. Seine sozialdemokratische Partei PSOE hat die Parlamentsneuwahl im November zwar gewonnen, die absolute Mehrheit aber deutlich verpasst. Künftig will Sanchez gemeinsam mit dem linken Bündnis Podemos regieren. Außerdem sagte unter anderem die katalanische Separatistenpartei ERC zu, sich bei der Abstimmung im Parlament der Stimme zu enthalten, um die Wiederwahl zu ermöglichen.| 05.01.2020 16:00 Uhr

Kurz will härtere Gangart gegen Erdogan

Wien: Österreichs designierter Bundeskanzler Kurz hat sich in der Flüchtlingspolitik für eine härtere Gangart gegen den türkischen Präsidenten Erdogan ausgesprochen. Europa dürfe sich von Erdogan nicht erpressen lassen, sagte Kurz der Bild-Zeitung. Die Türkei versuche, Flüchtlinge und Migranten als Waffe einzusetzen. Erdogan hat wiederholt gedroht, die Vereinbarungen mit der EU aufzukündigen und Flüchtlinge ungehindert in Richtung Europa ausreisen zu lassen. Er reagierte damit auch auf Kritik am Vorgehen der türkischen Behörden gegen politisch Andersdenkende. Kurz betonte, die EU habe viele Möglichkeiten, Erdogan Druck zu machen. Dabei schloss er auch Sanktionen nicht aus.| 05.01.2020 16:00 Uhr

Sechs Tote bei Autounfall in Südtirol

Bozen: In Südtirol sind bei einem schweren Verkehrsunfall sechs deutsche Urlauber ums Leben gekommen. Elf Menschen wurden zudem verletzt, vier von ihnen schwer. In der vergangenen Nacht war im Ort Luttach im Ahrntal ein Auto in eine Gruppe von Touristen gefahren. Wie die örtlichen Behörden mitteilten, waren die Opfer zwischen 20 und 25 Jahre alt. Der 27-jährige Autofahrer war demnach betrunken und hatte offenbar die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren. Er wurde festgenommen. Bundeskanzlerin Merkel zeigte sich erschüttert über das Unglück. Sie trauere mit allen, die Kinder, Geschwister und Freunde verloren hätten, hieß es in einer Erklärung.| 05.01.2020 16:00 Uhr

Kroatien: Bürger wählen neuen Präsidenten

Zagreb: In Kroatien hat die Stichwahl um das Amt des Staatsoberhaupts begonnen. Rund 3,9 Millionen Bürger sind in dem EU-Land an der Adria dazu aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. In letzten Umfragen lag der Sozialdemokrat Milanovic knapp vor der konservativen Amtsinhaberin Grabar-Kitarovic. Bereits in der ersten Runde hatte Milanovic mehr Stimmen als die Präsidentin bekommen. Sie kann jedoch mit der Unterstützung von Wählern des Rechtspopulisten Skoro rechnen, der im ersten Wahlgang als Drittplatzierter ausschied. Mit Ergebnissen wird am späten Abend gerechnet.| 05.01.2020 16:00 Uhr

36 Tote nach Hauseinsturz in Kambodscha

Phnom Penh: Nach dem Einsturz eines Gebäudes in Kambodscha sind 36 Tote geborgen worden. Unter ihnen sind Einsatzkräften zufolge auch Kinder. Mehr als 20 Menschen konnten nach Behördenangaben gerettet werden. Das siebenstöckige Haus südlich der Hauptstadt war noch im Bau, als es vorgestern einstürzte.| 05.01.2020 16:00 Uhr

Wettervorhersage

Abends etwas Sprühregen bei 2 bis 8 Grad. Nachts zeitweise Nieselregen, Tiefstwerte 6 bis 0 Grad. Morgen vielerorts grau, nordöstlich der Elbe etwas Regen. 3 Grad in Hann. Münden, bis 7 Grad in Hamburg. Am Dienstag örtlich Schauer bei 5 bis 9 Grad.| 05.01.2020 16:00 Uhr