NDR Info Nachrichten vom 17.12.2019:

Hamburg: Im Norden läuft seit heute früh eine groß angelegte Razzia wegen des Verdachts auf Abrechnungsbetrug bei Krebsmedikamenten. Hunderte Polizisten durchsuchten fast 50 Objekte in Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen. Die Ermittlungen richten sich laut Staatsanwaltschaft Hamburg gegen 14 Beschuldigte, unter ihnen Ärzte, Apotheker und Manager aus der Pharmabranche. Haftbefehle liegen demnach nicht vor. Nach Recherchen des ARD-Magazins Panorama und von ZEIT Online soll ein Pharma-Hersteller Ärzte bestochen haben. Im Gegenzug erhielt das Unternehmen von den Medizinern lukrative Rezepte über Infusionen für Krebstherapien. Allein der Techniker Krankenkasse soll dadurch seit 2017 ein Schaden von 8,6 Millionen Euro entstanden sein.| 17.12.2019 12:45 Uhr

Berlin: Nach dem Anschlag von Halle und dem Mord am Kasseler Regierungspräsidenten Lübcke sollen die deutschen Sicherheitsbehörden neu organisiert werden. Innenminister Seehofer plant unter anderem neue Einheiten gegen Rechtsextremismus bei Bundeskriminalamt und Verfassungsschutz. Auch der Öffentliche Dienst soll auf mögliche Rechtsradikale überprüft werden. Der Chef des Inlandsgeheimdienstes, Haldenwang, sagte, die Sicherheitsbehörden müssten die Neue Rechte intensiver in den Blick nehmen - von Vereinen und Kameradschaften bis zu Netzwerken im Internet. Laut BKA-Chef Münch fehlt den Ermittlern in vielen Fällen die Einsicht in die rechtsextreme Szene. Die Früherkennung müsse besser werden, um die Zahl der fremdenfeindlichen und antisemitischen Straftaten zu reduzieren.| 17.12.2019 12:45 Uhr

Genf: Bundesaußenminister Maas hat an die Staatengemeinschaft appelliert, ärmere Länder bei der Betreuung von Flüchtlingen stärker zu unterstützen. Auf dem "Globalen Flüchtlingsforum" der Vereinten Nationen in Genf sagte Maas, finanzschwache Staaten beherbergten die meisten Flüchtlinge und müssten die schwerste Last tragen. Unter den zehn größten Aufnahmeländern gebe es mit Deutschland hingegen nur ein einziges Industrieland. Auch UN-Generalsekretär Guterres rief zu mehr Hilfe auf. Das "Globale Flüchtlingsforum" ist am Vormittag erstmals zusammengekommen. Es ist Teil des Flüchtlingspakts, der im vergangenen Jahr geschlossen wurde. Darin verpflichten sich mehr als 170 Staaten, bei der Verteilung von Schutzsuchenden und der Bewältigung von Krisen enger zusammenzuarbeiten.| 17.12.2019 12:45 Uhr

Chicago: Der US-Luftfahrtkonzern Boeing stellt die Produktion des Flugzeugtyps 737 Max ab Januar vorübergehend ein. Grund ist die Ungewissheit, ob und wann das Modell wieder zugelassen wird. Der Flugzeugtyp darf seit März weltweit nicht mehr fliegen. Grund sind zwei Abstürze innerhalb weniger Monate, bei denen zahlreiche Menschen starben. Von der US-Luftaufsicht FAA hieß es in der vergangenen Woche, dass eine schnelle Wiederzulassung unrealistisch sei. Boeing hatte bereits im Frühjahr die Produktion gedrosselt. Inzwischen hat das Unternehmen 400 Maschinen auf Lager. Boeing entstehen dadurch hohe Kosten und logistische Probleme.| 17.12.2019 12:45 Uhr

Islamabad: Der frühere pakistanische Staatschef Musharraf ist in Abwesenheit zum Tode verurteilt worden. Ein aus drei Richtern bestehendes Sondergericht sprach ihn des Hochverrats schuldig, weil er 2007 mit der Verhängung des Ausnahmezustands die Verfassung außer Kraft gesetzt hat. Der damalige Militärchef hat Pakistan nach einem Putsch von 1999 bis 2008 regiert. Zur Zeit lebt Musharaf in Dubai im Exil.| 17.12.2019 12:45 Uhr

Heute Nachmittag etwas Sonne und dichtere Wolken im Wechsel, im Nordseeumfeld ein paar Tropfen möglich. Höchstwerte 9 bis 15 Grad.| 17.12.2019 12:45 Uhr