NDR Info Nachrichten vom 19.11.2019:

Amnesty: Mehr als 100 tote Demonstranten im Iran

Teheran: Bei den jüngsten Protesten im Iran sind möglicherweise viel mehr Menschen ums Leben gekommen, als bislang angenommen. Laut Amnesty International wurden mehr als 100 Demonstranten getötet. Die Menschenrechtsorganisation beruft sich auf Augenzeugenberichte, Videoaufnahmen und Angaben von Aktivisten aus mehr als 20 Städten. Die iranischen Einsatzkräfte gingen mit überharter und tödlicher Gewalt gegen weitgehend friedliche Demonstranten vor, hieß es von Amnesty. Die landesweiten Proteste im Iran hatten am Freitag begonnen. Vor allem am Wochenende gab es heftige Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Demonstranten. Bankfilialen und Tankstellen sollen in Brand gesetzt worden sein. Auslöser war eine Entscheidung der iranischen Regierung, wegen der Wirtschaftskrise das Benzin zu rationieren und die Kraftstoffpreise zu erhöhen.| 19.11.2019 22:00 Uhr

Anhörungen in den USA: Weitere Vorwürfe gegen Trump

Washington: In den öffentlichen Impeachment-Anhörungen in den USA hat es weitere Vorwürfe gegen Präsident Trump gegeben. Sowohl ein Mitarbeiter des Nationalen Sicherheitsrates, als auch eine Mitarbeiterin von Vizepräsident Pence äußerten deutliche Kritik. Beide hörten mit, als Trump im Juli mit dem ukrainischen Präsidenen Selenskyi telefonierte. Und beide Zeugen erklärten, Trump habe in dem Telefonat gefordert, die Ukraine sollte eine Untersuchung gegen seinen Rivalen Biden einleiten. Die US-Demokraten treiben derzeit Ermittlungen für ein mögliches Amtsenthebungsverfahren gegen Trump voran. Sie werfen dem Präsidenten Amtsmissbrauch vor.| 19.11.2019 22:00 Uhr

Neue Schweinepest-Fälle im Westen Polens

Warschau: Im Westen Polens, in der Nähe der deutschen Grenze, breitet sich die Afrikanische Schweinepest immer mehr aus. Nach Angaben der Behörden wurde der Erreger bei 18 weiteren, toten Wildschweinen nachgewiesen. Damit hat sich die Zahl der bekannten Fälle in West-Polen auf 20 erhöht. Der Fundort der Wildschweine lag etwa 80 Kilometer entfernt von der Grenze zu Brandenburg. In dem Bundesland haben sowohl der Bauern- als auch der Jagdverband zu erhöhter Wachsamkeit aufgerufen. So wurden zum Beispiel Autofahrer dazu aufgerufen, an Raststätten keine Lebensmittel aus dem Fenster zu werfen. Aus Polen mitgebrachte und weggeworfene Lebensmittel könnten das Virus bei Schweinen verbreiten.| 19.11.2019 22:00 Uhr

Auswärtiges Amt: Reform der Nato-Zusammenarbeit

Berlin: Die Bundesregierung will die Zusammenarbeit bei der Nato reformieren. Das Auswärtige Amt hat vorgeschlagen, eine Expertenkommission einzusetzen. Das Gremium soll den politischen Abstimmungsprozess in dem Militärbündnis überprüfen. Außenminister Maas will bereits morgen einen entsprechenden Plan bei einem Nato-Treffen in Brüssel vorlegen. Maas nimmt damit auch die Kritik des französischen Präsidenten Macron auf. Macron hatte die Nato als "hirntot" bezeichnet. Er warf den USA vor, sich nicht ausreichend mit anderen Nato-Partnern abzustimmen.| 19.11.2019 22:00 Uhr

Keine Ermittlungen mehr in Schweden gegen Assange

Stockholm: Die schwedische Justiz ermittelt nicht länger gegen den Wikileaks-Gründer Assange. Die Voruntersuchungen wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung gegen den 48-Jährigen würden eingestellt, teilte die Staatsanwaltschaft in Stockholm mit. Die Beweise reichten für eine Verurteilung nicht aus. Assange hatte sich 2010 in die Botschaft von Ecuador in London geflüchtet, um einer Auslieferung nach Schweden zu entgehen. Derzeit verbüßt er in Großbritannien eine Haftstrafe wegen Verstoßes gegen Kautionsauflagen. Die USA werfen dem Wikileaks-Gründer zudem Geheimnisverrat vor und verlangen seine Auslieferung.| 19.11.2019 22:00 Uhr

Revision im Stuttgarter Raserurteil

Stuttgart: Das jüngste Urteil in einem Raserprozess kommt vermutlich auf den Prüfstand. Die Eltern einer getöteten 22-Jährigen haben Revision eingelegt. Sie halten das Urteil für zu mild. Nun muss sich voraussichtlich der Bundesgerichtshof mit dem Fall befassen. Im März war ein 21-Jähriger durch die Stuttgarter Innenstadt gerast und hatte die Kontrolle über seinen Wagen verloren. Er fuhr in ein stehendes Auto. In diesem Fahrzeug kamen zwei Menschen ums Leben. Der Raser war am Freitag zu fünf Jahren Jugendstrafe verurteilt worden - wegen verbotenen Autorennens mit Todesfolge. Ursprünglich war er wegen Mordes angeklagt.| 19.11.2019 22:00 Uhr

Wettervorhersage

In der Nacht bewölkt und stellenweise geringer Regen oder Sprühregen, erhöhte Nebelneigung. Tiefstwerte +5 Grad auf Sylt bis -1 Grad im Emsland. Morgen oft bedeckt oder neblig-trüb, gebietsweise etwas Regen, 4 bis 8 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Donnerstag stark bewölkt und stellenweise leichter Regen, 6 bis 11 Grad. Am Freitag wolkig bis trüb, meist trocken, 7 bis 10 Grad.| 19.11.2019 22:00 Uhr