NDR Info Nachrichten vom 19.10.2019:

London: Das Brexit-Drama geht erneut in die Verlängerung. Das Unterhaus in London hat die Entscheidung über das neue EU-Austrittsabkommen verschoben und damit Premierminister Johnson eine weitere Schlappe zugefügt. Johnson wäre gesetzlich verpflichtet, bei der Europäischen Union eine Verschiebung des für den 31. Oktober geplanten Austritts zu beantragen. Nach unbestätigten Angaben aus EU-Kreisen will der Premier den Schritt im Laufe des Abends machen. Das habe er Ratspräsident Tusk am Telefon zugesichert. Öffentlich hatte sich Johnson zuvor noch gegen Verhandlungen ausgeprochen. Während der Debatte im Unterhaus demonstrierten vor dem Gebäude erneut Hunderttausende Brexit-Gegner| 19.10.2019 23:00 Uhr

Brüssel: Der CSU-Europapolitiker Weber hat das Brexit-Votum im britischen Parlament in der ARD als Tragödie bezeichnet. Auf Twitter betonte Weber, was eigentlich ein Tag der Klärung im Unterhaus hätte sein sollen, habe wieder nur Verschiebung und Verwirrung gebracht. Der deutsche Industrieverband DIHK zeigte sich über die Entwicklung in London ebenfalls enttäuscht. Präsident Schweitzer erklärte, der DIHK rate Unternehmen mit Geschäftsbeziehungen zum Vereinten Königreich dringend, sich mithilfe der entsprechenden Checkliste auf den Brexit vorzubereiten.| 19.10.2019 23:00 Uhr

Ankara: Der türkische Präsident Erdogan hat wörtlich gedroht, Anführer der syrischen Kurdenmilizen zu vernichten. Diese gelte für den Fall, dass sich die Milizen nicht vor Ablauf der Waffenruhe aus dem Nordosten Syriens zurückzögen. Sollte die Abmachung nicht halten, werde die Offensive in der Minute weitergehen, in der die vereinbarten 120 Stunden zu Ende seien. Erdogan wird am Dienstag nach Russland reisen, um die Lage in Syrien mit Präsident Putin zu besprechen. Angesichts der Offensive verlangte SPD-Fraktionschef Mützenich, den türkischen Staatschef vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag anzuklagen. Mützenich sagte in einem Interview, Erdogan handelt derzeit klar völkerrechtswidrig.| 19.10.2019 23:00 Uhr

Washington: Die neue Chefin des Internationalen Währungsfonds, Georgiewa, hat Deutschland für seine Investitionen in den Klimaschutz gelobt. Die Bundesrepublik habe finanziellen Spielraum, um die internationale Wirtschaft mit staatlichen Investitionen stärker anzukurbeln. Zugleich handele Deutschland aber bereits. Berlin stelle ein sehr umfangreiches Klima-Investitionspaket auf die Beine und prüfe, was noch mehr getan werden könne. Georgiewa äußerte sich zum Abschluss der Herbsttagung von IWF und Weltbank in Washington.| 19.10.2019 23:00 Uhr

Berlin: Bundespräsident Steinmeier hat den verstorbenen SPD-Politiker Erhard Eppler als großen Sozialdemokraten gewürdigt. Mit Eppler verliere Deutschland einen wichtigen Vordenker der Gesellschafts-, Umwelt- und Friedenspolitik. Ihn habe die Fähigkeit ausgezeichnet, politische Zusammenhänge zu erklären und über den Tag hinaus zu denken. Eppler war Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit, saß viele Jahre im Bundestag und war lange für den Evangelischen Kirchentag aktiv. Er war heute im Alter von 92 Jahren gestorben.| 19.10.2019 23:00 Uhr

Hamburg: Mehr als siebentausend Menschen haben in der Hansestadt gegen Tierversuche demonstriert und die Schließung eines umstrittenen Labors gefordert. Die Teilnehmer prangerten unter anderem an, dass in der Anlage im Kreis Harburg Hunde und Affen bei Versuchen gesetzwidrig misshandelt würden. Ein Aktivist hatte sich dort als Mitarbeiter eingeschlichen. Die zuständige Staatsanwaltschaft Stade ermittelt. Das Labor erklärte, es würden Auftragsstudien für Kunden im Zuge der Zulassung von Arzneimitteln für Menschen durchgeführt.| 19.10.2019 23:00 Uhr

Zum Sport: In der Fußball-Bundesliga hat Dortmund gegen Mönchengladbach 1 : 0 gewonnen. Zuvor hatte sich Bremen von Hertha BSC 1:1 unentschieden getrennt. Zudem spielten: Leipzig - Wolfsburg 1 : 1 Augsburg - München 2: 2 Union Berlin - Freiburg 2: 0 und Düsseldorf - Mainz 1:0 Der THW Kiel bleibt in der Handball-Champions-League weiter ungeschlagen. Die Kieler gewannten das Spitzenspiel im französischen Montpellier mit 33:30. Damit haben die Norddeutschen ihre Tabellenführung in der Gruppe ausgebaut.| 19.10.2019 23:00 Uhr

Derzeit vielerorts Regen. Im weiteren Verlauf weitgehend trocken bei Tiefstwerten von 12 bis 8 Grad. Morgen meist dichte Wolken und im Verlauf häufiger Regen. Höchstwerte 13 bis 17 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Montag oft stark bewölkt und gebietsweise Regen, 13 bis 17 Grad. Am Dienstag heiter bis wolkig und trocken bei 13 bis 16 Grad.| 19.10.2019 23:00 Uhr