NDR Info Nachrichten vom 19.09.2019:

Geteiltes Echo nach Trisomie-Entscheidung

Berlin: Krankenkassen müssen künftig in Ausnahmefällen Schwangeren den Bluttest zahlen, mit dem Trisomie 21 bei ungeborenen Kindern nachgewiesen werden kann. Das beschloss der Gemeinsame Bundesausschuss von Ärzten, gesetzlichen Krankenkassen und Kliniken. Die Entscheidung wird unterschiedlich bewertet. Zustimmung kam von SPD und FDP. Dagegen kritisierte die Linken-Abgeordnete Vogler, die Entscheidung sei ein Präzedenzfall für weitere Gentests, die in der Entwicklung seien. Der Präsident des Deutschen Caritasverbandes, Neher, sprach von einer fatalen Entscheidung. Damit werde sich der Blick auf Menschen mit Behinderung in der Gesellschaft Stück für Stück verändern.| 19.09.2019 20:00 Uhr

Koalition berät über Klimaschutz

Berlin: Die Spitzen der Großen Koalition beraten erneut über das Thema Klimaschutz. Es geht um den künftigen Kurs der Bundesregierung. Union und SPD wollen den CO2-Ausstoß so reduzieren, dass Deutschland seine Klimaziele bis 2030 doch noch erreichen kann. Angesichts vieler noch offener Fragen wird damit gerechnet, dass der Koalitionsausschuss bis tief in die Nacht tagt. Gestritten wurde bis zuletzt etwa über einen Preis für den Ausstoß von Kohlendioxid. Die SPD bevorzugt eine Steuer, CDU und CSU sind für einen Handel mit Emissionszertifikaten. Beide Modelle dürften dazu führen, dass fossile Brennstoffe teurer werden. Im Gegenzug soll es Förderprogramme geben, auch der Strompreis könnte zumindest mittelfristig sinken. Beschlossen werden sollen die Maßnahmen morgen vom sogenannten Klimakabinett der Regierung.| 19.09.2019 20:00 Uhr

Verteidigungsausschuss beunruhigt über Airbus-Affäre

Berlin: Mitglieder des Verteidigungsausschusses des Bundestages haben beunruhigt auf den jüngsten Spionageverdacht gegen Mitarbeiter des Airbus-Konzerns reagiert. Der Obmann der Linksfraktion, Neu, sagte dem ARD-Hauptstadtstudio, es gebe eine zu große Nähe zwischen der Politik, der Bundeswehr und der Wirtschaft. Da sei der Schritt zum Geheimnisverrat nicht mehr groß. Der Obmann der Grünen, Lindner, erklärte, das Verteidigungsministerium dürfe keine Nachsicht mit Airbus haben und müsse auch vergaberechtliche Konsequenzen prüfen. Mitarbeiter des Luftfahrt- und Rüstungskonzerns stehen im Verdacht, sich Planungsdokumente zu zwei Projekten der Bundeswehr beschafft zu haben. Dazu zählt auch die Anschaffung eines neuen Kommunikationssystems. Die Staatsanwaltschaft München ermittelt.| 19.09.2019 20:00 Uhr

London: Urteil über Parlaments-Zwangspause später

London: Der Oberste Gerichtshof Großbritanniens will sein Urteil über die von Premierminister Johnson verfügte Zwangspause für das Parlament erst Anfang kommender Woche verkünden. Nach dreitägiger Anhörung sagte Gerichtspräsidentin Hale, es sei keine einfache Frage. Man werde nun sorgsam alle Argumente prüfen, die die Beteiligten präsentiert hätten. Die Richter müssen entscheiden, ob sich das Parlament selbst gegen den Schritt der Regierung zur Wehr setzen kann oder ob ein Einschreiten der Justiz geboten ist. Das Vorgehen des Premierministers hatte landesweite Proteste ausgelöst.| 19.09.2019 20:00 Uhr

Russland und Ukraine bei Gasvertrag noch uneins

Brüssel: Die Zukunft russischer Gaslieferungen durch und an die Ukraine bleibt vorerst ungeklärt. Gespräche beider Länder unter Vermittlung der Europäischen Union brachten noch keinen Durchbruch. Der stellvertretende Kommissionspräsident Sefcovic zeigte sich dennoch optimistisch. Er glaube, dass ein neuer Vertrag beider Seiten bis zum Jahresende möglich sei. So oder so bräuchten sich Verbraucher in Westeuropa vor dem Winter keine Sorgen machen. Die Gaslager seien voll, betonte Sefcovic.| 19.09.2019 20:00 Uhr

Kritik an Zusammenarbeit der Sassnitzer SPD mit AfD

Schwerin: Der SPD-Landesverband Mecklenburg-Vorpommern hat Kommunalpolitiker in Sassnitz auf der Insel Rügen aufgerufen, nicht mit der AfD zusammenzuarbeiten. Landesgeschäftsführer Barlen forderte, sieben gemeinschaftliche Anträge für die nächste Sitzung der Stadtvertretung müssten zurückgezogen werden. Die Sozialdemokraten akzeptierten keine Kooperation mit der AfD. Der Sassnitzer SPD-Abgeordnete Benedict entgegnete im NDR, er habe kein Problem, mit Menschen zu sprechen, die sachorientiert seien. Die AfD-Vertreter seien nicht durch rechtsradikale Parolen oder Hetze aufgefallen.| 19.09.2019 20:00 Uhr

Wettervorhersage

Das Wetter: In der Nacht zunächst leicht bewölkt. Im Verlauf von der Nordsee bis nach Vorpommern dichtere Wolken, im Nordseeumfeld vereinzelt Nieselregen. Tiefstwerte 12 Grad auf Norderney bis 3 Grad in Göttingen. Morgen oft bewölkt, besonders im Küstenumfeld zeitweise leichter Regen, im Verlauf zögernd etwas freundlicher. Höchstwerte 15 bis 18 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Sonnabend viel Sonnenschein und trocken, 17 bis 23 Grad. Am Sonntag viel Sonne, im Verlauf von Südwesten her wolkiger, aber trocken, 18 bis 26 Grad.| 19.09.2019 20:00 Uhr