NDR Info Nachrichten vom 08.09.2019:

Washington: Kurz vor einem erwarteten Abkommen zwischen den USA und den radikalislamischen Taliban hat US-Präsident Trump die weiteren Friedensverhandlungen überraschend abgebrochen. Trump schrieb auf Twitter, er habe ursprünglich für heute in Camp David geheime Treffen mit den Taliban und - getrennt davon - mit Afghanistans Präsident Ghani geplant. Wegen eines tödlichen Anschlags in der afghanischen Hauptstadt Kabul, bei dem auch ein US-Soldat ums Leben kam, habe er die Treffen aber abgesagt. In Washington sorgte Trumps Ankündigung für Erstaunen. Die frühere Sondergesandte der US-Regierung für Afghanistan und Pakistan, Miller, sagte, angesichts der zahlreichen Taliban-Anschläge in der jüngsten Zeit sei es unklar, wieso ausgerechnet die Attacke vom Donnerstag den Präsidenten zum Abbruch der Gespräche bewegt habe.| 08.09.2019 10:00 Uhr

London: Der britische Premierminister Johnson verliert zunehmend an Rückhalt im Kabinett. Arbeitsministerin Rudd legte aus Protest gegen seinen Brexit-Kurs ihr Amt nieder. Auch die Fraktion der Konservativen will sie verlassen. In einem Brief an Johnson schrieb Rudd, sie glaube nicht mehr daran, dass ein geregelter EU-Austritt das Hauptziel der Regierung sei. Nach ihrer Einschätzung wird mehr Energie in die Vorbereitung eines No-Deal-Brexit gesteckt als in die Gespräche über ein Abkommen mit der Europäischen Union. Rudd kritisierte auch den Ausschluss von 21 Tory-Abgeordneten aus ihrer Fraktion. Diesen politischen Vandalismus könne sie nicht mittragen. Johnson hatte die Abgeordneten aus der Fraktion geworfen, nachdem sie für eine mögliche Verschiebung des EU-Austritts gestimmt hatten.| 08.09.2019 10:00 Uhr

Berlin: Der Deutsche Städte- und Gemeindebund warnt vor Aktionismus und Hysterie in der Klimapolitik. Hauptgeschäftsführer Landsberg sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe, immer neue Vorschläge für immer mehr Verbote brächten nicht weiter. Die Politik müsse stärker auf die Innovationskraft der deutschen Wirtschaft setzen. Bundesumweltministerin Schulze dagegen sagte dem "Tagesspiegel", ohne Verbote gehe es nicht. SPD und Union müssten sich auf ein ehrgeiziges Klimaschutzpaket einigen. Die Bundesregierung will bis zum 20. September Maßnahmen gegen die Erderwärmung vorlegen.| 08.09.2019 10:00 Uhr

Teheran: Der Übergangschef der Internationalen Atomenergie-Organisation, Feruta, ist zu Gesprächen mit Regierungsvertretern im Iran eingetroffen. Feruta plant Berichten der iranischen Nachrichtenagentur Isna zufolge ein Treffen mit Außenminister Sarif und dem Leiter der nationalen Atombehörde, Salehi. Gestern hatte der Iran nach eigenen Angaben leistungsstarke Zentrifugen zur Urananreicherung in Betrieb genommen. Damit würde das Land den zulässigen Anreicherungs-Grad um das Fünffache überschreiten.| 08.09.2019 10:00 Uhr

Hongkong: Trotz Zugeständnissen der Regierung ist es in der Stadt erneut zu Demonstrationen für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit gekommen. Hunderte Regierungsgegner zogen zum US-Konsulat in der chinesischen Sonderverwaltungszone, um für Unterstützung durch die Amerikaner zu werben. Gestern hatten Demonstranten Einkaufszentren sowie U-Bahn-Stationen besetzt. Dabei kam es auch wieder zu Zusammenstößen mit der Polizei. Als Zeichen der Entspannung in Richtung der Protestbewegung hatte Hongkongs Regierungschefin Lam am Mittwoch den Entwurf für ein umstrittenes Gesetz für Auslieferungen von Verdächtigen nach China komplett zurückgezogen. Damit erfüllte sie eine Hauptforderung der Demonstranten. Sie forderten aber weiter eine unabhängige Untersuchung übermäßiger Polizeigewalt.| 08.09.2019 10:00 Uhr

Ulm: Am Tag des offenen Denkmals sind heute bundesweit rund 8.000 Baudenkmäler zu besichtigen. Unter dem Motto "Umbrüche in Kunst und Architektur" öffnen historische Gebäude, Parks oder archäologischen Stätten. Anlässlich des 100. Bauhaus-Jubiläums stehen in diesem Jahr Denkmäler im Mittelpunkt, die revolutionäre Ideen oder technische Fortschritte repräsentieren. Die zentrale Eröffnungsfeier findet auf dem Ulmer Münsterplatz statt.| 08.09.2019 10:00 Uhr

Das Wetter: Heute anfangs wolkig und teils neblig, später etwas Sonne. Im Verlauf ein paar Schauer, im Nordwesten auch kurze Gewitter möglich. Höchstwerte 16 bis 20 Grad. Morgen im Westen nach trübem Beginn freundlich und trocken. Sonst dicht bewölt und schauerartige, teils gewittrige Regenfälle. Maximal 13 bis 18 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Dienstag meist grau und nass, 15 bis 19 Grad. Am Mittwoch nach freundlichem Start Wolken mit etwas Regen, 18 bis 22 Grad.| 08.09.2019 10:00 Uhr