NDR Info Nachrichten vom 31.08.2019:

Heftige Kämpfe im nordafghanischen Kundus

Kundus: In der nordafghanischen Stadt versuchen Regierungstruppen, eine Offensive der Taliban abzuwehren. Inzwischen sollen sie Verstärkung durch Spezialkräfte und Kampfflugzeuge erhalten. Ein Regierungssprecher erklärte, oberste Priorität in Kundus habe der Schutz von Zivilisten. Auf beiden Seiten gibt es demnach Tote und Verletzte, die genauen Zahlen sind aber unklar. Der Strom in der Stadt sei abgestellt, hieß es, auch die Telekommunikation sei unterbrochen. Die Taliban haben Kundus in der Nacht von drei Seiten aus angegriffen. Nach übereinstimmenden Berichten konnten sie Teile der Stadt unter ihre Kontrolle bringen. Zuletzt hatten die Aufständischen Kundus im September 2015 zwei Wochen lang in ihrer Gewalt.| 31.08.2019 13:00 Uhr

Erneut Zusammenstöße in Hongkong

Hongkong: In der Sonderverwaltungszone haben Demonstranten versucht, das Parlament zu stürmen. Teilnehmer durchbrachen Polizeisperren vor dem Gebäude und bewarfen Polizisten mit Gegenständen. Die Beamten setzten Wasserwerfer und Tränengas ein. Trotz des Verbots sind erneut zehntausende Bürger auf die Straße gegangen, um mehr Demokratie zu fordern. Zwar hatten die Organisatoren eine geplante Großdemonstration daraufhin abgesagt. Allerdings trafen sich Regierungskritiker zu Einzelaktionen. So verstopfte ein langer Protestzug die Straßen im Hongkonger Finanzviertel. Die Bewegung befürchtet einen steigenden Einfluss Pekings auf die Sonderverwaltungszone.| 31.08.2019 13:00 Uhr

Landesweite Proteste gegen Johnson-Regierung

London: In Großbritannien haben Gegner des britischen Regierungskurses zu Massenprotesten aufgerufen. Die größte Kundgebung soll in diesen Minuten in London starten. Dazu aufgerufen haben Gegner des britischen EU-Austritts, die oppositionelle Labour-Partei und Umweltaktivisten. Schon gestern Abend waren im Regierungsviertel Tausende Demonstranten auf der Straße. Premierminister Johnson hatte bei der Königin erfolgreich beantragt, das Parlament von Mitte September bis Mitte Oktober in die Zwangspause zu schicken. Ziel sei es, in einer neuen Sitzungsphase sein Regierungsprogramm vorzustellen. Kritiker sehen darin den Versuch, die Handlungsfähigkeit des Parlaments kurz vor dem EU-Austritt einzuschränken.| 31.08.2019 13:00 Uhr

Kramp-Karrenbauer verteidigt "schwarze Null"

Hannover: Die CDU-Vorsitzende Kramp-Karrenbauer hat den Kurs der Bundesregierung verteidigt, auf neue Schulden zu verzichten. Beim Landesparteitag der niedersächsischen CDU sagte Kramp-Karrenbauer, die schwarze Null sei kein Fetisch. Es gehe aber darum, solide zu haushalten. Rufe nach neuen Schulden seien süßes Gift und ein Versuch, die Verantwortung auf die nächste Generation abzuwälzen. Zuletzt war die Kritik an der schwarzen Null immer lauter geworden. Zahlreiche Wirtschaftsvertreter und Politiker sprachen sich dafür aus, die Schuldenbremse zu lockern und mehr zu investieren.| 31.08.2019 13:00 Uhr

Schulze fordert Zertifizierung für Fleisch aus Brasilien

Berlin: Bundesumweltministerin Schulze hat vorgeschlagen, die Nachhaltigkeitsregeln des Freihandelsabkommens Mercosur mit lateinamerikanischen Staaten um ein Zertifizierungssystem für Fleisch zu ergänzen. Schulze äußerte sich im "Spiegel" mit Blick auf die verheerenden Waldbrände in Brasilien. Soja und Rindfleisch sollten nur dann importiert werden dürfen, wenn die Produktion nachweislich nicht dem Regenwald schade. Die Ministerin nannte es schwer zu ertragen, dass die EU Sojakraftfutter und Rindfleisch aus Gegenden einführe, wo Regenwald zerstört wurde. Auch Grünen-Fraktionschef Hofreiter sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, anstatt Präsident Bolsonaro mit einem Freihandelsabkommen zu belohnen, müsse die Bundesregierung sich in der EU für einen Importstopp für die Produkte einsetzen, die den Regenwald zerstörten.| 31.08.2019 13:00 Uhr

Deutsche und polnische Bischöfe werben für Versöhnung

Berlin: Die katholischen Kirchen in Deutschland und Polen haben gemeinsam an den Beginn des Zweiten Weltkriegs morgen vor 80 Jahren erinnert. Beide Bischofskonferenzen mahnten, die erreichte Versöhnung nicht aus politischen Interessen zu gefährden und die Einheit Europas zu vertiefen. In der Erklärung wurde zudem an die sechs Millionen Polen erinnert, die Opfer des verbrecherischen Nazisystems geworden seien. Etwa die Hälfte davon waren den Angaben zufolge Juden. Zudem seien durch Umsiedlungen Millionen von Polen und auch von Deutschen gezwungen worden, eine neue Heimat zu suchen. Das Verhältnis zwischen beiden Ländern hat sich seit dem Antritt der nationalkonservativen Regierung in Warschau in den vergangenen Jahren abgekühlt.| 31.08.2019 13:00 Uhr

Die Wettervorhersage

Heute viel Sonne und trocken, am Abend Schauer oder Gewitter. Höchstwerte 28 bis 34 Grad, an den Küsten kühler. Morgen bewölkt und einige Schauer. Östlich der Weser Gewitter. Höchstwerte von West nach Ost 20 bis 30 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Montag zunächst freundlich, später Wolken und Schauer bei 17 bis 20 Grad. Am Dienstag Sonne und Wolken im Wechsel, im Norden etwas Regen, 19 bis 22 Grad.| 31.08.2019 13:00 Uhr