NDR Info Nachrichten vom 30.07.2019:

Haftbefehl nach Angriff im Hauptbahnhof beantragt

Frankfurt am Main: Die Staatsanwaltschaft hat im Fall des vor einen Zug gestoßenen Jungen Haftbefehl wegen Mordes beantragt. Der Tatverdächtige soll im Laufe des Tages dem Haftrichter vorgeführt werden. Nach Angaben der zuständigen Oberstaatsanwältin ist der Mann 40 Jahre alt, verheiratet und Vater von drei Kindern. Er stammt aus Eritrea und lebt seit 2006 in der Schweiz. Hinweise darauf, dass er unter Einfluss von Alkohol oder Drogen handelte, gibt es nicht. Auch eine Verbindung zu der Tat im hessischen Wächtersbach können die Ermittler nach eigenen Angaben nicht erkennen. Dort hatte ein Deutscher offenbar aus rassistischen Motiven einen Eritreer mit einem Bauchschuss schwer verletzt. Der Junge ist gestern im Frankfurter Hauptbahnhof nach dem Stoß ins Gleisbett von einem Zug überrollt worden und gestorben, seine Mutter konnte sich retten.| 30.07.2019 13:00 Uhr

Bankenunion ist mit Grundgesetz vereinbar

Karlsruhe: Die europäische Bankenunion ist mit dem Grundgesetz vereinbar. Das entschied das Bundesverfassungsgericht. Auch der Fonds zur Abwicklung von maroden europäischen Geldhäusern verstößt nicht gegen das Grundgesetz. Damit sind zwei Verfassungsbeschwerden gegen die zentrale Bankenaufsicht im Euroraum abgewiesen. Allerdings müsste besonders auf eine strikte Einhaltung der Regeln geachtet werden, urteilten die Karlsruher Richter. Nach der Finanzkrise war die europäische Bankenunion eingeführt worden. In Deutschland hat die Europäische Zentralbank die Aufsicht über 21 Banken. Die Bankenunion regelt die Kontrolle der größten und wichtigsten Kredithäuser im Euroraum durch die EZB. Die Kläger hatten Verfassungsbeschwerde eingereicht, weil ihrer Meinung nach die Kompetenzen der EZB, die im EU-Vertrag von Lissabon festgeschrieben sind, unzulässig erweitert worden seien.| 30.07.2019 13:00 Uhr

Razzien bei Rechtsextremen in vier Bundesländern

Karlsruhe: Die Bundesanwaltschaft hat Razzien in den Wohnungen von Rechtsextremen in vier Bundesländern durchgeführt. Der Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs hatte die Durchsuchungen angeordnet. Die Beschuldigten stehen unter Verdacht, eine kriminelle Vereinigung gegründet zu haben. Die Ermittler suchen in den Wohnungen in Sachsen-Anhalt, Hessen, Niedersachen und Nordrhein-Westfalen vor allem nach Waffen und anderen Gegenständen, die Verdachtsmomente erhärten könnten. Festnahmen gab es bislang nicht. Erklärtes Ziel der Gruppe "Sturmbrigade" sei das - so wörtlich - "Wiedererstarken eines freien Vaterlandes". Es bestehe der Verdacht, dass die Rechtsextremen dies auch mittels Gewalt durchsetzen wollen.| 30.07.2019 13:00 Uhr

Hunderttausende ohne eigene Wohnung

Berlin: 650.000 Menschen in Deutschland haben Schätzungen zufolge 2017 in keiner eigene Wohnung gelebt. Das geht aus einer aktuellen Untersuchung der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe hervor, die heute in Berlin vorgestellt wurde. Etwa 48.000 Menschen lebten ohne jede Unterkunft auf der Straße. 375.000 Wohnungslose waren laut den Zahlen anerkannte Asylsuchende und Geflüchtete, die in Unterkünften und Erstaufnahmeeinrichtungen der Bundesländer lebten. Der Verband forderte mehr sozial gebundene Wohnungen. Demnach werden jedes Jahr bis zu 100.000 neue Sozialwohnungen und weitere 100.000 bezahlbare Wohnungen benötigt. Die Schätzung erfasst all jene Menschen, die innerhalb eines Jahres einmal wohnungslos waren - wenn auch nur vorübergehend.| 30.07.2019 13:00 Uhr

Anklage wegen Abrechnungsbetrugs bei Flüchtlingsheimen

Hannover: Die Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen fünf Männer und eine Frau wegen Abrechnungsbetrugs beim Betreiben von Flüchtlingsheimen erhoben. Sie sollen für das Betreiben und Bewachen von zehn Unterkünften Scheinrechnungen erstellt beziehungsweise die Bezahlung berechtigter Rechnungen auf Privatkonten umgeleitet haben. Dem Land Niedersachsen sei auf diese Weise ein Schaden von 10,2 Millionen Euro entstanden. Angeklagt werden der frühere Geschäftsführer des Arbeiter-Samariter-Bundes in Hannover, zwei seiner Assistenten, eine Ehefrau sowie der Inhaber einer Sicherheitsfirma und dessen Berater.| 30.07.2019 13:00 Uhr

Glyphosat: Zahl der US-Klagen gegen Bayer steigt

Leverkusen: Der Agrarchemiekonzern Bayer ist in den USA mit immer mehr Klagen konfrontiert. Wegen mutmaßlicher Krebsrisiken durch glyphosathaltige Pflanzenvernichtungsmittel der Bayer-Tochter Monsanto sind nach Unternehmensangaben bis Mitte Juli Klagen von rund 18.400 Klägern zugestellt worden. Das sind rund 5.000 mehr als im April. Die Zahl der Klagen war seit August 2018 nach oben geschnellt, nachdem ein Geschworenen-Gericht einem Krebspatienten hohen Schadensersatz zugesprochen hatte. Bayer musste bereits drei Prozessniederlagen in den USA hinnehmen.| 30.07.2019 13:00 Uhr

Wettervorhersage

Nachmittags gebietsweise sonnig, im Nordosten mehr Wolken und stellenweise Schauer oder Gewitter, Höchstwerte 20 Grad auf Sylt, bis zu 33 Grad in Nordhorn. Nachts oft trocken, in Vorpommern letzte Schauer oder Gewitter. Später vom Emsland her Schauer oder Gewitter, diese breiten sich bis zur Elbe aus. Tiefstwerte von 18 Grad in Osnabrück, bis 14 Grad in Schleswig. Morgen zum Teil dichte Wolkenfelder, örtlich Starkregen, auch Hagel, 20 bis 27 Grad. Am Donnerstag etwas Sonne, einzelne Schauer oder Gewitter, 20 bis 27 Grad.| 30.07.2019 13:00 Uhr