NDR Info Nachrichten vom 26.07.2019:

Bootsunglück vor Libyen: Zahl der Toten steigt

Tripolis: Nach dem vermutlich schwersten Bootsunglück im Mittelmeer in diesem Jahr sinkt die Hoffnung auf Überlebenden unter den mehr als 100 vermissten Migranten. Die Nachrichtenagentur AFP meldet unter Berufung auf eine Hilfsorganisation in Libyen, Einsatzkräfte hätten 62 Tote aus dem Meer geborgen. Gestern war vor der libyschen Küste ein Boot gekentert. An Bord sollen mehr als 250 Menschen gewesen sein; nach Angaben der libyschen Küstenwache wurden 145 der Schiffbrüchigen gerettet. In Deutschland forderten Politiker von Grünen und Linken eine Wiederaufnahme staatlicher Seenotrettung im Mittelmeer. Grünen-Fraktionschefin Göring-Eckardt sagte der "Augsburger Allgemeinen", die jüngste Tragödie zeige einmal mehr, wie dringend eine solche Rettungsmission gebraucht werde. Ähnlich äußerte sich der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bedford-Strohm.| 26.07.2019 23:00 Uhr

Kritik an Bahn-Investitionsprogramm

Berlin: Das angekündigte Investitionsprogramm für die Infrastruktur der Bahn stößt auf Vorbehalte. Der Chef der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft, Kirchner, sagte, mit den genannten Summen werde versucht, die wahre Situation zu verschleiern. Bund und Deutsche Bahn wollen nach eigenen Angaben in den kommenden zehn Jahren insgesamt 86 Milliarden Euro in die Sanierung von Schienen, Weichen und Brücken stecken. Kirchner erklärte dazu, die Schiene sei über Jahrzehnte vernachlässigt und auf Verschleiß gefahren worden. Das räche sich heute in einem gewaltigen Investitionsrückstau. Der Geschäftsführer des Verbandes "Allianz pro Schiene", Flege, verwies auf weiter steigende Baupreise und erklärte, die geplanten Ausgaben würden nicht reichen, um die Netzqualität spürbar zu verbessern.| 26.07.2019 23:00 Uhr

Bund und Tierschützer warnen vor Tiertransporten bei Hitze

Berlin: Agrarministerin Klöckner und der Deutsche Tierschutzbund haben angemahnt, das Verbot von Tiertransporten bei großer Hitze einzuhalten. Die CDU-Politikerin appellierte an die Bundesländer, die Kontrollen zu verschärfen. Der Tierschutzbund kritisierte auch grundsätzlich, dass lebende Tiere über lange Strecken zum Schlachthof gefahren werden. Gestern hatte die Polizei in Gießen mitgeteilt, dass etwa 500 Hühner bei einem Schlachttransport gestorben seien - sie waren demnach bei 34 Grad ohne Wasser in einem ungekühlten Transporter von Frankreich nach Polen unterwegs. Zuvor war bei Dortmund ein Transport aus Frankreich mit 143 völlig dehydrierten Schweinen gestoppt worden, von denen drei bereits gestorben waren. Die Temperatur im Fahrzeug habe bei 41 Grad gelegen, der Wassertank sei leer gewesen.| 26.07.2019 23:00 Uhr

Stoltenberg: Kaum noch Chance für INF-Vertrag

Brüssel: Nato-Generalsekretär Stoltenberg glaubt offenbar nicht mehr, dass der INF-Vertrag über das Verbot landgestützter atomarer Mittelstreckenwaffen noch gerettet werden kann. Leider seien keine Signale dafür zu sehen, dass Russland gewillt sei, seine internationalen Verpflichtungen im Rahmen des Vertrags zu erfüllen, sagte Stoltenberg dem Magazin "Der Spiegel". Wenn sich das nicht bis zum 2. August ändere, werde die Vereinbarung tot sein. Die USA hatten den INF-Vertrag Anfang Februar gekündigt. Sie gehen davon aus, dass Russland das Abkommen seit Jahren mit einem ihrer Waffensysteme verletzt. Bis Anfang August läuft aber noch eine Frist für die Zerstörung des Systems. In diesem Fall will Washington die Kündigung zurücknehmen.| 26.07.2019 23:00 Uhr

Fußball: Hannover verliert in Stuttgart

Zum Sport: Zum Auftakt der neuen Saison in der zweiten Fußball-Bundesliga hat Hannover 96 eine Niederlage erlitten. Bei Mitabsteiger VfB Stuttgart verloren die Niedersachsen am Abend mit 1:2. Auf der Tour de France ist die 19. Etappe wegen heftiger Regen- und Hagelfälle sowie einer Schlammlawine in den Alpen abgebrochen worden. Offiziell gab es deshalb heute keinen Sieger; für das Gesamtklassement wurden aber die Zwischenzeiten von der letzten Bergwertung gewertet. Dort führte der Kolumbianer Egan Bernal; er übernahm damit auch das Gelbe Trikot vom Franzosen Julian Alaphilippe.| 26.07.2019 23:00 Uhr

Das Wetter

Leicht bewölkt oder klar und trocken bei Tiefstwerten von 19 bis 14 Grad. Morgen vorerst viel Sonne und meist nur wenige Wolken. Im Verlauf steigendes Gewitterrisiko. Temperaturen von 26 bis 33 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Sonntag wechselnd bewölkt, teils längerer Sonnenschein, dabei einige, zum Teil kräftige Schauer und Gewitter, 24 bis 30 Grad. Am Montag wechselnd bewölkt mit Schauern und Gewitter, 22 bis 29 Grad.| 26.07.2019 23:00 Uhr