NDR Info Nachrichten vom 16.07.2019:

Mehrheit für von der Leyen weiter unklar

Straßburg: Das Europaparlament entscheidet heute, ob Ursula von der Leyen EU-Kommissionspräsidentin wird. Die CDU-Politikerin braucht für die absolute Mehrheit mindestens 374 Stimmen. Ob sie die bekommt, ist offen. Ihre konservative EVP-Fraktion und die Liberalen wollen mit Ja stimmen. Grüne, Linke und Rechtspopulisten haben ihr Nein angekündigt. Die Haltung der Sozialdemokraten könnte damit den Ausschlag geben. Die Fraktion will noch intern beraten. In ihrer Bewerbungsrede hat von der Leyen am Vormittag ihre Pläne als EU-Kommissionschefin vorgestellt. Sie kündigte ein Klimaschutzgesetz, weitere Freihandelsabkommen und eine neue Asylpolitik an. Um 18 Uhr soll das Parlament abstimmen. Von der Leyen ist die einzige Kandidatin.| 16.07.2019 13:00 Uhr

Prozesse gegen Steudtner und Yücel vertagt

Istanbul: In der Türkei sind die Prozesse gegen den deutschen Menschenrechtler Peter Steudtner und den Korrespondenten der Zeitung "Die Welt ", Deniz Yücel, erneut vertagt worden. Im Fall von Yücel erklärte das Gericht, es fehlten noch Dokumente. Es setzte den neuen Verhandlungstermin deshalb auf den 17. Oktober fest. Der Journalist ist wegen Terrorprogaganda und Volksverhetzung angeklagt. Die Verhandlung gegen Steudtner wird am 9. Oktober weitergeführt. Einer seiner Anwälte sagte, die Staatsanwaltschaft wolle dann ihr Abschlussplädoyer halten und es könne ein Urteil fallen. Die Anklage lautet auf Mitgliedschaft in einer Terrororganisation. Beide Prozesse werden in Abwesenheit der Beschuldigten geführt.| 16.07.2019 13:00 Uhr

UN-Organisation verurteilt US-Asylentscheidung

Genf: Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat die Verschärfung der Asylregeln in den USA kritisiert. UNHCR-Chef Grandi sagte, die Neuregelung stehe nicht im Einklang mit internationalen Verpflichtungen. Er räumte ein, dass das amerikanische Asylsystem unter Druck stehe. Doch an einer Lösung müsse die gesamte Region arbeiten. Auch Mexikos Regierung bezeichnete die US-Politik als falsch. Wer durch einen Drittstaat in die Vereinigten Staaten kommt, soll nach einer neuen Verfügung kein Asyl mehr an der Südgrenze beantragen können. Dies betrifft beispielsweise Flüchtlinge aus mittelamerikanischen Ländern, die über Mexiko in die USA gelangen wollen.| 16.07.2019 13:00 Uhr

US-Richter reduziert Strafe für Monsanto

San Francisco: Ein US-Gericht hat die Strafzahlung gegen die Bayer-Tochter Monsanto wegen des Pflanzengifts Glyphosat deutlich abgesenkt. Der Richter reduzierte die von einer Jury zunächst festgelegte Summe von umgerechnet 71 Millionen Euro auf 22 Millionen. In dem Prozess war Monsanto verurteilt worden, einem an Krebs erkrankten Mann Schadenersatz zu zahlen. Er hatte auf seinem Grundstück jahrelang das glyphosathaltige Unkrautvernichtungsmittel Roundup verwendet. Bayer kündigte an, trotz der Verringerung der Strafe in Berufung zu gehen.| 16.07.2019 13:00 Uhr

Single-Haushalte: Deutsche wohnen gerne alleine

Wiesbaden: In Deutschland wohnen immer mehr Menschen allein. Laut Statistischem Bundesamt lebten 2018 mehr als 17 Millionen Einwohner in sogenannten "Single-Haushalten". Das sind fast 50 Prozent mehr als Anfang der 1990er Jahre. Auch die Zahl der Zweipersonenhaushalte ist seitdem gestiegen. 24 Millionen Menschen leben der Statistik zufolge zu zweit, ein Zuwachs um knapp ein Drittel. Durch den Trend zum Alleineleben ist die Zahl der traditionellen Vierpersonenhaushalte weiter gesunken - im Jahr 2018 auf unter zehn Prozent.| 16.07.2019 13:00 Uhr

Ex-Wirtschaftsminister Müller gestorben

Essen: Der frühere Bundeswirtschaftsminister Werner Müller ist tot. Er starb in der vergangenen Nacht im Alter von 73 Jahren. Der parteilose Politiker führte in der rot-grünen Regierung von Kanzler Schröder von 1998 bis 2002 das Wirtschaftsressort. Er war Mitbegründer der RAG-Stiftung, die die Lasten des Bergbaus abdeckt und wurde 2007 erster Chef des Chemiekonzerns Evonik. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Laschet würdigte den Verstorbenen als großen Unternehmenslenker und Herzstück der Industriekultur des Ruhrgebiets. Laschet betonte, persönlich verliere er mit Müller einen Ratgeber und Freund, dem er viel zu verdanken habe.| 16.07.2019 13:00 Uhr

Partielle Mondfinsternis in kommender Nacht

Offenbach: Am Himmel über Deutschland ist in der kommenden Nacht eine partielle Mondfinsternis zu beobachten. Zwischen 22 und 1 Uhr liegt der Mond im Kernschatten der Erde, er wird rostrot schimmern. Der Deutsche Wetterdienst macht den Norddeutschen allerdings wenig Hoffnung, das Ereignis verfolgen zu können, denn eine Wolkendecke dürfte die Sicht die meiste Zeit über versperren. Im Süden stehen die Chancen besser.| 16.07.2019 13:00 Uhr

Wettervorhersage

Nachmittags zunehmend freundlicher, in Niedersachsen noch trüb. Höchstwerte 17 bis 22 Grad. Mäßiger bis starker Nordwest- bis Westwind. Nachts örtlich etwas Nieselregen, Tiefstwerte 15 bis 10 Grad. Morgen zeitweise aufgelockert, stellenweise leichter Regen, 18 Grad in Flensburg, bis 23 Grad in Salzgitter. Am Donnerstag im Verlauf zunehmend bewölkt, einzelne Schauer oder Gewitter, 21 bis 27 Grad.| 16.07.2019 13:00 Uhr