NDR Info Nachrichten vom 06.07.2019:

Evangelische Kirche verteidigt Seenotrettung

Berlin: In 80 deutschen Städten sind heute Demonstrationen für die Seenotrettung von Flüchtlingen im Mittelmeer geplant. Dabei soll auch der Einsatz der deutschen Sea-Watch-Kapitänin Carola Rackete gewürdigt werden. Sie muss sich vor einem italienischen Gericht verantworten, nachdem sie trotz Verbots mit ihrem Schiff und 40 Migranten an Bord in den Hafen der Mittelmeerinsel Lampedusa eingelaufen war. Der Migrationsbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland, Rekowski, verteidigte den Einsatz der zivilen Seenotretter. Auf NDR Info sprach er von einer humanitären Nothilfe, die nicht nur Respekt, sondern auch Unterstützung verdiene. Institutionen dürften dabei nicht kriminalisiert werden.| 06.07.2019 10:15 Uhr

Lambrecht hält Enteignungen für grundsätzlich machbar

Berlin: In der Diskussion über bezahlbaren Wohnraum hält Bundesjustizministerin Lambrecht Enteignungen privater Wohnungsunternehmen grundsätzlich für möglich. Den Zeitungen der "Funke Mediengruppe" sagte die SPD-Politikerin, die Enteignung sei im Grundgesetz. Eine solche Maßnahme könne aber nur das richtige Mittel sein, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft seien, um die Situation auf dem Wohnungsmarkt zu verbessern. In diesem Zusammenhang kündigte Lambrecht an, bis zum Spätsommer einen Gesetzesentwurf zur Verlängerung und Verschärfung der Mietpreisbremse ins Kabinett einzubringen. Eine Berliner Bürgerinitiative hatte zuletzt ein Volksbegehren mit dem Ziel auf den Weg gebracht, Immobilienkonzerne mit mehr als 3.000 Wohnungen in der Bundeshauptstadt zu vergesellschaften.| 06.07.2019 10:15 Uhr

Karliczek begrüßt Ruf nach Zentralabitur

Berlin: Bundesbildungsministerin Karliczek hat Forderungen aus Baden-Württemberg nach einem bundesweiten Zentralabitur begrüßt. Die Vergleichbarkeit von Abschlüssen sei wichtig und auch eine Frage der Gerechtigkeit, sagte Karliczek der "Stuttgarter Zeitung". Die CDU-Politikerin sprach sich dafür aus, dass der geplante Nationale Bildungsrat Lernziele vorgibt und Anforderungen koordiniert. Zugleich wies sie Befürchtungen der Länder zurück, Kompetenzen in der Schulpolitik an den Bund abgeben zu müssen.| 06.07.2019 10:15 Uhr

Chef der türkischen Zentralbank entlassen

Ankara: Der Chef der türkischen Zentralbank, Cetinkaya, ist nach offiziellen Angaben entlassen worden. Nachfolger sei sein bisheriger Stellvertreter, hieß es in einem heute veröffentlichten Präsidentendekret. Ein Grund für die Abberufung wurde darin nicht genannt. Zuletzt waren aber immer deutlicher Differenzen zwischen Cetinkaya und der Regierung zu Tage getreten. Präsident Erdogan hatte wiederholt Zinssenkungen gefordert, um die türkische Wirtschaft anzukurbeln. Cetinkaya lehnte diesen Schritt ab und verwies auf die Unabhängigkeit der Zentralbank. Die Währungshüter hatten im vergangenen September die Leitzinsen auf 24 Prozent angehoben, um dem dramatischen Einbruch der Währung und dem Anstieg der Inflation zu begegnen. | 06.07.2019 10:15 Uhr

Arbeitnehmer in MV verdienen am wenigsten

Schwerin: Die Arbeitnehmer im Nordosten Deutschlands verdienen auch fast 30 Jahre nach dem Mauerfall bundesweit am wenigsten, obwohl sie mit am längsten arbeiten. Das geht nach einer Auswertung aktueller Statistiken durch die Linke-Bundestagsfraktion hervor. Demnach verbrachten Beschäftigte in Mecklenburg-Vorpommern im vergangenen Jahr im Schnitt rund 1.360 Stunden am Arbeitsplatz. Nur in Thüringen und Sachsen-Anhalt waren es noch mehr. Gleichzeitig verdiente ein Arbeitnehmer in Mecklenburg-Vorpommern durchschnittlich etwa 28.500 Euro im Jahr - so wenig wie in keinem anderen Bundesland. Linke-Sozialexpertin Zimmermann betonte, von gleichwertigen Lebensverhältnissen könne auch fast 30 Jahre nach der Wende nicht gesprochen werden. Sie forderte eine stärkere Tarifbindung im Osten und eine Erhöhung des Mindestlohns auf 12 Euro pro Stunde.| 06.07.2019 10:15 Uhr

Wettervorhersage

Heute zeitweise Regen, zuvor und danach freundliche Abschnitte. Höchstwerte 16 Grad in Itzehoe bis 25 Grad im Göttinger Wald. Starke bis stürmische Böen aus West, vereinzelt Sturmböen möglich.| 06.07.2019 10:15 Uhr