NDR Info Nachrichten vom 02.07.2019:

Von der Leyen für Juncker-Nachfolge nominiert

Brüssel: Bundesverteidigungsministerin von der Leyen soll Nachfolgerin von EU-Kommissionspräsident Juncker werden. Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union nominierten die CDU-Politikerin bei ihrem Sondergipfel. Damit beendeten sie die tagelange Hängepartie. Ob von der Leyen auch im Europaparlament die nötige Mehrheit bekommt, ist allerdings ungewiss. Die EU-Staaten schlagen außerdem den belgischen Regierungschef Michel für das Amt des EU-Ratspräsidenten vor. Als neuer EU-Außenbeauftragter ist der spanische Außenminister Borrell vorgesehen. Für die Spitze der Europäischen Zentralbank wurde die Chefin des Internationalen Währungsfonds, Lagarde, nominiert.| 02.07.2019 22:00 Uhr

Kritik aus SPD an Personalpaket der EU

Berlin: Die Nominierung der CDU-Politikerin von der Leyen für die Spitze der EU-Kommission stößt beim Koalitionspartner SPD auf Kritik. Die kommissarischen Vorsitzenden erklärten, mit Frans Timmermans, Manfred Weber und Margrethe Vestager seien drei veritable Kandidaten bei der Europawahl angetreten, um die EU-Kommission zu führen. Von der Leyen habe hingegen gar nicht zur Wahl gestanden. Merkel hatte sich wegen der mangelnden Zustimmung der SPD bei der Abstimmung in Brüssel enthalten. Die Kanzlerin selbst äußerte sich unglücklich darüber, dass das Prinzip der Spitzenkandidaten nicht funktioniert habe. Man müsse sich jetzt gemeinsam mit dem Europaparlament überlegen, wie eine solche Situation künftig vermieden werden kann. Sowohl gegen Weber als auch gegen Timmermans hatte es in den EU-Staaten Widerstand gegeben.| 02.07.2019 22:00 Uhr

Kapitänin der Sea Watch 3 wieder frei

Agrigent: Die Kapitänin der "Sea Watch 3", Carola Rackete, ist wieder auf freiem Fuß. Ein Ermittlungsrichter in Sizilien hob den Hausarrest gegen die 31-jährige Deutsche auf. Italiens Innenminister Salvini kündigte an, Rackete auszuweisen. Die Organisation "Sea Watch" zeigte sich erleichtert über die Freilassung. Die Kapitänin hatte ihr Schiff mit mehr als 40 Migranten an Bord unerlaubt in italienische Hoheitsgewässer und später in den Hafen von Lampedusa gesteuert. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Beihilfe zur illegalen Einwanderung, außerdem will sie ein umstrittenes Manöver beim Anlegen genauer untersuchen. Rackete selbst rechtfertigt die Entscheidung, das Anlegen zu erzwingen, mit der verzweifelten Lage an Bord. Die Staatsanwaltschaft sieht hingegen keine Notlage im Sinne des Seerechts.| 02.07.2019 22:00 Uhr

Schwesig dankt Einsatzkräften in Lübtheen

Lübtheen: Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Schwesig hat sich bei den Einsatzkräften bedankt, die seit Tagen gegen den Waldbrand auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz kämpfen. Schwesig lobte den Einsatz der Helfer als beeindruckend und großartig. Im Landkreis Ludwigslust-Parchim wächst inzwischen die Hoffnung, den Waldbrand unter Kontrolle zu bringen. Landrat Sternberg erklärte am Abend, die Einsatzkräfte würden alles tun, um das Feuer zu löschen. Man sei inzwischen von der Verteidigung zum Angriff übergegangen. Die Lage könne sich aber durch das Wetter jederzeit wieder ändern, so die Einsatzleitung. Die Löscharbeiten werden durch Munitionsreste im Boden erschwert. Außerdem kommt aus den ersten Brunnen kein Wasser mehr.| 02.07.2019 22:00 Uhr

Schulze begrüßt Glyphosat-Aus in Österreich

Berlin: Bundesumweltministerin Schulze hat das Verbot von Glyphosat in Österreich begrüßt. Ein Sprecher sagte, der Schritt bedeute Rückenwind für den Ausstieg in Deutschland. Einen ähnlichen Vorstoß zu dem Pflanzengift plant Schulze demnach aber nicht. Der deutsche Ausstieg werde schrittweise bis spätestens 2023 erfolgen - wie im Koalitionsvertrag vereinbart. Zuvor hatte das Parlament in Wien für ein Verbot von Glyphosat gestimmt. Österreich ist damit das erste Land in der Europäischen Union, das den Wirkstoff komplett verbietet. Allerdings ist der Schritt rechtlich umstritten. Die europäische Pflanzenschutzverordnung erlaubt Glyphosat noch bis Ende 2022. Der Bayer-Konzern äußerte deshalb die Hoffnung, dass die EU-Kommission den Beschluss rechtlich anfechtet.| 02.07.2019 22:00 Uhr

Die Wettervorhersage

In der Nacht vom Emsland bis zur Kieler Bucht und nach Rügen einzelne Schauer, sonst meist trocken und länger leicht bewölkt. Tiefstwerte 12 bis 7 Grad. Morgen länger sonnig, nordöstlich der Elbe einzelne Schauer. Höchstwerte 16 bis 21 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Donnerstag freundlich, im Norden viele Wolken und zeitweise Regen, 17 bis 23 Grad. Am Freitag häufiger unbeständig bei 16 bis 23 Grad.| 02.07.2019 22:00 Uhr