NDR Info Nachrichten vom 22.06.2019:

New York: Die Vereinigten Staaten haben nach dem kurzfristig abgesagten Angriff auf Iran eine Sondersitzung des UN-Sicherheitsrates beantragt. Diplomaten erklärten, die Beratungen sollten am Montag hinter verschlossenen Türen stattfinden. Zuvor hatte US-Präsident Trump einen Militärschlag gegen Iran eigenen Angaben zufolge zunächst genehmigt, dann aber wenige Minuten vor Beginn gestoppt. Ein UN-Sprecher bestätigte, dass Generalsekretär Guterres einen Brief Teherans erhalten und an die Mitglieder des Sicherheitsrates weitergeleitet habe. In dem Schreiben heißt es, dass die von Iran abgeschossene US-Drohne in einer eindeutigen Spionageoperation unterwegs gewesen sei. Die iranische Seite habe mehrere Warnungen per Funk ausgesprochen, doch das unbemannte Flugzeug sei trotzdem in den Luftraum des Landes eingedrungen. Dies sei ein eklatanter Bruch internationalen Rechts und der Charta der Vereinten Nationen gewesen. Die USA dagegen betonen, die Drohne sei über internationalem Gewässer abgeschossen worden.| 22.06.2019 00:00 Uhr

Tiflis: Nach den Massenprotesten gegen den Auftritt eines russischen Abgeordneten im georgischen Parlament dürfen russische Fluglinien das Nachbarland vorübergehend nicht mehr ansteuern. Russlands Präsident Putin unterzeichnete ein entsprechendes Dekret. Demnach ist es russischen Fluglinien vom 8. Juli an verboten, von Russland aus Verbindungen nach Georgien anzubieten. Veranstaltern wird empfohlen, Reisen in die Südkaukasus-Republik zu streichen. Als Grund verwies der Kreml auf Sicherheitsbedenken. Am Abend protestierten erneut Tausende Menschen in der Hauptstadt Tiflis. Sie forderten eine Wahlreform und Neuwahlen. Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie sich die Demonstranten vor dem Parlament versammelten. Einige hielten Schilder mit der Aufschrift "Stoppt die UdSSR" in die Höhe. Es blieb zunächst friedlich. Beobachter vor Ort sprachen von rund 10.000 Teilnehmern, das wären etwa so viele wie am Vortag.| 22.06.2019 00:00 Uhr

Berlin: Die Bundesregierung hat den Weg für die Reform der Grundsteuer frei gemacht. Das Kabinett beschloss Gesetzentwürfe von Finanzminister Scholz, die in der kommenden Woche in den Bundestag eingebracht werden sollen. Danach sollen bei der Berechnung der Grundsteuer der Wert des Bodens und die durchschnittliche Miete eine Rolle spielen. Die Bundesländer bekommen aber voraussichtlich auch die Möglichkeit, eigene Modelle einzuführen. Die Grundsteuer zahlt jeder Hausbesitzer. Sie wird auch auf die Mieter umgelegt.| 22.06.2019 00:00 Uhr

Dresden: Sachsens Innenminister Wöller will zügig prüfen lassen, ob der Tatverdächtige im Fall Lübcke bezüge zur zur Neonazi-Szene in dem Bundesland hatte. Wöller erklärte, Ermittler des Landeskriminalamtes beschäftigten sich derzeit damit. Zuvor hatte das ARD-Magazin "Monitor" berichtet, der 45-Jährige habe im März dieses Jahres in Sachsen an einem Treffen von zwei rechtsextremistischen Gruppen teilgenommen. Bisher war angenommen worden, der Beschuldigte sei in den vergangenen zehn Jahren nicht mehr so deutlich als Rechtsextremist in Erscheinung getreten. Laut "Spiegel" findet sich der Name des getöteten Kassler Regierungspräsidenten auch auf einer Liste des sogenannten "Nationalsozialistischen Untergrunds". Die Rechtsterroristen führten Lübcke demnach mit Privatadresse und Telefonnummer. Der NSU war 2011 aufgeflogen, die Anfeindungen aus dem rechten Milieu gegen Lübcke hatten 2015 begonnen.| 22.06.2019 00:00 Uhr

Düsseldorf: Investoren aus Tschechien und der Slowakei wollen den Handelskonzern Metro komplett übernehmen. Ihre Holding hat ein entsprechendes Angebot an alle Aktionäre abgegeben. Es entspräche einem Aufschlag von fast 35 Prozent auf das jüngste Kursniveau und einem Gesamtwert von fast sechs Milliarden Euro. Der Metro-Konzern mit etwa 150.000 Mitarbeitern ringt unter anderem mit Problemen bei der Supermarktkette Real. Die Holding will laut Ankündigung weder Märkte schließen noch viele Jobs abbauen. Auch sollten bestehende Betriebsvereinbarungen und Tarifverträge in Deutschland nicht gekündigt werden.| 22.06.2019 00:00 Uhr

Hamburg: Der Verkehrskoordinator der Stadt, Merl, hat die Vollsperrung auf der vielbefahrenen Autobahn 1 gegen Kritik verteidigt. Merl sagte auf NDR Info, nötige Umleitungen sowohl für Autofahrer, die an die Ostsee wollten als auch innerhalb Hamburgs seien gut durchdacht. Der Abriss einer Brücke auf der A1 sei zudem dringend notwendig. Die A1 ist bis Montagfrüh zwischen dem Dreieck Hamburg-Süd und dem Kreuz Hamburg-Ost gesperrt. Der ADAC warnt deshalb vor Staus und rät zum Umstieg auf die Bahn.| 22.06.2019 00:00 Uhr

Zurzeit gering bewölkt, meist sternenklar und trocken. Tiefstwerte 13 bis 7 Grad. Am Tage anfangs einige Wolkenfelder, später viel Sonne, nur im Bergland Quellwolken, Höchstwerte 17 bis 24 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Sonntag und Montag viel Sonne und nur lockere Wolken. Am Sonntag 20 bis 29 Grad, am Montag 22 bis 33 Grad.| 22.06.2019 00:00 Uhr